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Steamed - MacAlister, K: Steamed

Steamed - MacAlister, K: Steamed

Titel: Steamed - MacAlister, K: Steamed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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über dem Kopf. Hinter ihm standen zwei kleinere Gestalten, ebenfalls mit der traditionellen schwarzen Haube.
    »Was haben wir für ein Glück!«, murmelte ich. »Die Lehrlinge des Henkers sind heute auch da.«
    Hallie kicherte unterdrückt.
    Ich wandte mich zur Menge, die uns zujubelte und ausbuhte zugleich.
    Jack drehte sich zu mir um. Seine Miene war undurchdringlich. Ich lächelte ihn an, dann blickte ich wieder über die Menge und hielt nach dem Gesicht Ausschau, das ich so verzweifelt suchte.
    Die Menge füllte den größten Teil des Hofs und drängte sich noch weit hinter den Toren auf der Straße. Einige der gelenkigeren Jungen war auf Mauern und Zäune geklettert und saßen jetzt lachend und grölend mit baumelnden Beinen auf ihrem Aussichtsplatz.
    »Missratene kleine Blagen«, knurrte ich.
    »Ja, grauenhaft. Was ist denn jetzt mit deinem Plan – geht es bald los?«, fragte Hallie. Die Männer des Kaisers berieten sich kurz, dann gingen sie durch die Reihe der Gefangenen und trennten den Strick durch, mit dem wir aneinandergebunden waren.
    Ein weiterer Mann mit dem kaiserlichen Tschako kniete sich hin und löste die Fußfesseln.
    Ich blickte erneut auf die Menge. »Er sollte zwar hier sein, aber ich sehe William nicht.«
    »William?«
    »Der Kaiser.«
    Hallie zog die Augenbrauen hoch. »Du kennst den Kaiser?«
    »Ja. Warum zum Teufel ist er nicht hier? Ich finde es unmöglich, dass er sich nicht einmal die Mühe macht, hier aufzutauchen!«, beklagte ich mich.
    Vorne an der Spitze brach ein Tumult aus. Ich reckte den Hals, um etwas sehen zu können, und beobachtete entsetzt, dass Jack sich mit einer der Wachen auf dem Boden wälzte. Plötzlich erstarrte er, und die anderen Wachen nutzten den Moment, um ihn hochzuzerren.
    »Bevor wir mit den angekündigten Hinrichtungen beginnen, müssen wir zwei Mörder exekutieren«, erklärte der Mann, in dem ich den Gefängnisaufseher erkannte.
    Die Menge johlte, und ich warf ihnen böse Blicke zu.
    Der Gefängnisaufseher stand neben dem Doppelgalgen und reckte wichtigtuerisch die Brust. Er strich sich die Haare zurück, was ihm das Aussehen eines Seehundes verlieh. »Erst vor kurzer Zeit wurden zwei Mörder in Kaiser Williams Schlafgemach festgenommen.«
    Die Menge riss die Augen auf.
    »Ach, Blödsinn«, schnaubte ich.
    »Sag es ihnen, Octavia.« Hallie betrachtete prüfend ihre Fingernägel.
    Verzweifelt hielt ich nach Williams großer, blonder Gestalt Ausschau. Er war der Einzige, der uns retten konnte.
    »Heute werden wir, zu Ehren der Trauungsfeierlichkeiten des Kaisers, die Mörder hängen!«
    Die Menge jubelte.
    »Verdammt, William, warum kannst du denn nicht einmal in deinem Leben pünktlich sein?«, murmelte ich. Eine der kaiserlichen Wachen ergriff mich am Arm und zerrte mich die Stufen zu der Schlinge hinauf.
    »Ich gebe euch die berüchtigte Mörderin Octavia Pye und ihren Liebhaber Jack Fletcher.«
    Die Menge buhte und warf mit Lebensmitteln, die ihr Verfallsdatum schon längst überschritten hatten.
    »Jack«, sagte ich, als auch er zu den Stufen gezerrt wurde. »Es tut mir so leid, so leid.«
    Zu meiner Verblüffung blickte er mich nur erstaunt an. »Was tut dir denn leid?«
    »All das hier. Ja, schon gut. Sie brauchen mich nicht zu schubsen. Ich gehe schon von alleine.«
    »Octavia … «
    Jacks Stimme wurde von Jubelschreien unterbrochen. Ich drehte mich um: Eine vertraute Gestalt schritt durch die Menge; die Sonne glitzerte an den goldenen Kanten und Knöpfen auf seiner marineblauen Militäruniform. Auch seine Haare und sein sorgfältig gestutzter Schnurrbart leuchteten in der Sonne.
    »William!«, brüllte ich, als sich der Lärm ein bisschen gelegt hatte. »William!«
    Eine Hand auf meiner Schulter hinderte mich daran, zu ihm zu stürzen.
    Der Kaiser blickte sich verwirrt um, bis er schließlich merkte, wer ihn rief. Blinzelnd trat er ein paar Schritte auf den Galgen zu.
    »Octavia?«
    Ich wand mich aus dem Griff, der mich festhielt, und rannte die Stufen hinunter, um mich zu William zu drängen, aber seine Wachen stellten sich sofort schützend um ihn.
    Er schob sie beiseite und trat auf mich zu. »Octavia, was zum Teufel machst du denn hier? Eine Dame hat bei Hinrichtungen nichts zu suchen!«
    » Ich werde hingerichtet«, erwiderte ich zähneknirschend. »Offensichtlich auf deinen Befehl hin.«
    »Auf meinen Befehl? Meinen Befehl?« Er wandte sich an den Mann aus seinem Gefolge, der ihm am nächsten stand. »Billings, erinnern Sie sich, dass ich

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