Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
- Steckspiele

- Steckspiele

Titel: - Steckspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Vanek
Vom Netzwerk:
Jahren nicht mehr an das Abenteuer mit Mitch und der Lehrerin gedacht. Seit uieser hektischen Nacht im Shanty hatte er keinen von beiden jemals wiedergesehen. Mitch war sofort danach Profi geworden, und die Lehrerin ist nie mehr in das Shanty zurückgekommen. Chuck hatte ihren Namen nicht erfahren, und nach ein paar vergeblichen Ver- suchen, sie aufzufinden, hatte er es drangegeben und sie vergessen.
    Aber die Erinnerung zeigte Chuck ganz deutlich, dass der kleine Psychologe nie genau festgelegt hatte, was Chuck und Mitch und das Mädchen tun würden. Er hatte nur gesagt, dass sie etwas tun würden, und zwar zu einer bestimmten Zeit. Wie hatte er gesagt? »Der Same ist gesät. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit.«
    Es bedeutete einen etwas unangenehmen Schock für Chuck, dass er zugeben musste, dass er wohl tatsächlich nur Dinge getan hatte, die er tun wollte. Der kleine Mann hatte ihn nicht dazu gebracht, sexuell mit Mitch zu verkehren. Er hatte lediglich die Ereignisse dahingehend beeinflußt, dass der Verkehr zu einer bestimmten Zeit stattfand.
    Und genau dasselbe hatte Wanda Tredgold heute gemacht. »Ich habe eine Verabredung um siebzehn Uhr fünfzehn«, hatte sie zu ihm gesagt. Und deshalb hatte sie alles so arrangiert, dass er seine Entscheidung bis siebzehn Uhr treffen musste. Ohne Zweifel waren auch all seine anderen Handlungen auf ähnliche Weise programmiert gewesen. Er hatte sich Androgynos hingegeben – seinem ersten Mann seit Mitch – aber das wäre nicht geschehen, wenn er es nicht gewollt hätte.
    Trotzdem konnte er sich das jetzt kaum mehr vorstellen. Wenn er sich die unbewegte Figur des Chauffeurs ansah, empfand er nicht den allergeringsten Anflug von sexueller Lust. Er versuchte, sich die Szene in Wanda Tredgolds Büro wieder ins Gedächtnis zu rufen. Der Film hatte Androgynos halb nackt gezeigt; er trug einen Strumpfhalter und Nylons. Bei der Erinnerung an diese Szene schlug Chucks Herz schon ein wenig schneller. Jetzt sah er wieder den Penis des Chauffeurs – er war lang und dick und sehr weich und ohne ein einziges Haar. Ein Mann, der aus weiblichen wie männlichen Merkmalen bestand.
    Diese Überlegungen versetzten Chuck in nicht unbeträchtliche Erregung, und er zwang sich, an etwas anderes zu denken. Er sah aus dem Fenster. Der Rolls-Royce glitt leise über die siebenundfünfzigste Straße. Das Pierre war nur noch zwei Ecken weit entfernt. Er untersuchte die Papiere, die Wanda Tredgold in dem Büro von Bob Cantrell gefunden hatte. Darunter waren auch vier Anzeigen, die aus den Spalten für Bekanntschaftsanzeigen in der Boulevardpresse herausgerissen waren.
    Paar in Manhattan, er gefügiges Requisit ihrer kurvenreichen Autorität, sucht Einzelpersonen und Paare für unkonventionelle Beziehungen. Chiffre 8373
    Neben der Chiffrenummer hatte Cantrell etwas geschrieben: GR 8-0301, eine Telephonnummer. Chuck fragte sich, ob Can- trell sich schon mit diesem unternehmungsfreudigen Paar getroffen hatte. Und wenn, welchen Namen hatte er dann wohl benutzt?
    Er sah sich die nächste Anzeige an.
    Hochgewachsene, atemberaubende Schönheit sucht gehorsame TVs, die ihre Häschen schokoladenbraun mögen. Chiffre 8569.
    Chuck spitzte nachdenklich die Lippen. Ein allgemeines Muster schien sich abzuzeichnen. Cantrell suchte offenbar Frauen mit einer Vorliebe für das Sadistische. Das paßte in das Bild. Er war schließlich auch der Sklave von Wanda Tredgold gewesen. Und wenn Chucks Schlußfolgerungen zutrafen, dann hätte er diese Rolle nicht angenommen, wenn er es nicht gewollt hätte.
    Aber die nächste Anzeige war ganz anders.
    Mädchen, 24, attraktiv und außergewöhnlich unterwürfig, möchte von herrischen Männern und Frauen mit ausgeprägten SM Gelüsten hören.
    Das war immerhin eine Variation des Themas, und Chuck dachte sofort an das junge Mädchen in dem Fahrstuhl. Vielleicht war Bob Cantrell eine Medaille mit zwei Seiten. In der einen Stimmung war er der unterwürfige Sklave, der vor Frauen auf die Knie fallen musste; bei anderen Gelegenheiten genoß er Mädchen, die ihn mit »Herr« anredeten und sich von ihm beherrschen ließen.
    Chuck las die zweite und dritte Anzeige noch einmal. Was waren TVs? Und was bedeutete SM? Sado-masochistisch? Das klang richtig. Aber TV verwirrte ihn. Er überflog die letzte Anzeige.
    Das Transvestitenereignis des Jahres! Kommt alle zudem jährlichen Harlekin-Ball. Telephon FE 4-6969. Transvestiten. Das war auch die Bedeutung von TV. Lag hier ein weiteres

Weitere Kostenlose Bücher