- Steckspiele
Rücken und starrte den Himmel an. »Auf jeden Fall kannst du verdammt gut lutschen. Das steht fest.«
Das Mädchen drehte den Kopf auf die Seite. Chuck, sah, dass sie rot wurde. »Hör’ doch auf, Mitch!« flüsterte er.
»Schon gut«, sagte das Mädchen ruhig. »Ich war schon einmal verheiratet. Ich kenne solche Sachen.«
»Ach.«
»Ja. Eine Weile lang ging es ganz gut. Dann wurde er eingezogen, und dann wurde es nie mehr so wie vorher. Er war viel im Ausland, und wenn er zurückkam, hatte ich jedesmal den Eindruck, er hätte sich in einen anderen verwandelt, wenn ihr euch das vorstellen könnt. Wir wurden noch vor Kriegsende geschieden.«
Chuck sah sie an. Sie säuberte ihren Rock von den kleinen Grashalmen. Sie hatte die Brille abgenommen, und er war überrascht, dass sie wirklich sehr hübsch war.
»Du siehst ohne Brille viel besser aus«, sagte er zu ihr.
»Ich weiß. Deswegen trage ich sie ja hauptsächlich. Eigentlich brauche ich sie nur im Kino oder am Steuer.«
»Und weswegen trägst du sie dann?«
»Das habe ich dir doch schon gesagt.«
»Sie trägt die Brille, um die Männer abzuwimmeln. Mädchen mit Brille werden nur selten beachtet«, sagte Mitch. Er gähnte. »Herrgott, bin ich plötzlich müde!«
Das Mädchen gähnte auch.
»Ich war ebenso müde. Früher heute abend, meine ich. Ich wollte gerade weggehen, als …«
Mitch gluckste. »Du wolltest gerade weggehen, und dann hast du unseren Romeo hier getroffen?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Nein. Es war dieser komische Mann. Er hatte dieselbe Brille wie ich, und er kam zu mir und stellte mir alle möglichen Fragen. Keine schlimmen Fragen – ihr versteht wohl, was ich meine.«
Chuck sah sie neugierig an.
»Was für Fragen?«
»Seltsam. Er fragte mich nach dir. Er wollte wissen, ob ich dich schon einmal getroffen hätte, und ich sagte nein, ich hätte dich noch nicht einmal gesehen. Nicht, bis er auf dich deutete. Du warst gerade mit einer ganzen Reihe Studenten an der Bar. Das war, bevor du zu mir herübergekommen bist.«
Chuck rückte näher an sie heran.
»Was hat er außerdem noch zu dir gesagt?«
Sie zog die Stirn in Falten.
»Schwer, sich daran zu erinnern. Ich habe mich überhaupt erst vor einem Augenblick wieder an ihn erinnert. Das ist wirklich seltsam. Er hat eine ganze Weile mit mir gesprochen, und danach habe ich nie mehr an ihn gedacht. Bis jetzt eben.«
»Versuche doch, dich zu erinnern. Er muss noch etwas anderes zu dir gesagt haben.«
»Hör’ mal, hat dieser kleine Mann etwas wegen der Zeit zu dir gesagt?« mischte sich jetzt Mitch in die Unterhaltung ein.
Das Mädchen war verwirrt. »Der Zeit?«
»Ja, der Zeit. Wie auf der Uhr, ein Uhr, zwei Uhr und so.« Die Lehrerin schüttelte den Kopf.
»Nein, davon hat er nichts gesagt … Einen Moment. Ach ja. Er hat mich gefragt, um wieviel Uhr die Bar zumacht, und ich antwortete, dass ich nicht ganz sicher wäre, aber dass es so etwa um drei Uhr sein müsste. Da hat er gesagt, dann wäre alles in Ordnung, und ich habe ihn gefragt, was er damit meinte, und er hat mich ganz seltsam angesehen und gesagt, um drei Uhr würde alles vorbei sein.«
Chuck hielt den Atem an. »Das hat er gesagt?«
»Natürlich. Wieso? Was ist daran so besonders?«
Chuck guckte auf seine Armbanduhr. Zwei Uhr Fünfundvierzig. Er wollte gerade etwas sagen, als das Mädchen seine Hand ergriff. »Sieh’ mal«, sagte sie. »Dein Freund ist eingeschlafen.«
Mitch lag flach auf dem Rücken und schnarchte leise. Chuck grinste. Das Mädchen streichelte ihm zärtlich über die Hand.
»Ich will dich haben«, sagte sie einfach.
Er war wieder erregt. Er nahm sie ganz fest in die Arme, und sie zog leise das Höschen aus und lehnte sich zurück, um ihn in sich aufzunehmen. Er drang ganz sanft in sie ein, und ihre Hüften bewegten sich in vollkommener Einheit, als ob sie schon seit Jahren miteinander geschlafen hätten. Ihr Körper lag warm und zart unter ihm, und als sie beide gekommen waren, blieb er auf ihr liegen und genoß ihren Duft. In weiter Entfernung schlug eine Kirchenuhr drei mal. Plötzlich stieß ihn das Mädchen von sich und setzte sich auf.
»Oh mein Gott!« rief sie. »Was habe ich bloß gemacht?« Verwirrt starrte Chuck sie an.
»Was ist denn los?« fragte er und griff nach ihrer Hand. Aber sie rückte von ihm ab und sah ihn aus weitgeöffneten, ängstlichen Augen an.
»Ich kenne dich nicht einmal«, stöhnte sie und brach in Tränen aus.
Siebtes Kapitel
E r hatte schon seit
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