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Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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durch die schmale Gasse. Weiter vorn wurde der Kampflärm lauter. Er hatte sich nicht verhört. Seine Soldaten hielten aus. Gott allein wusste, wie sie das geschafft hatten.
    Kurz darauf hatte Slaughter ihn erblickt.
    »Sagte Euch ja, dass ich nirgends hingehen werde, Sir«, rief er Steel zu.
    Steel schaute die Straße hinunter und sah den Berg aus Toten und Verletzten, Husaren zumeist. Gliedmaßen lagen verstreut herum, Blut war an die Hauswände gespritzt. An drei Stellen war die Straße aufgerissen.
    »Ihr habt also doch die Granaten benutzt.«
    »Wie ich sagte, Sir. Ich würde nirgends hingehen. Außerdem hat Thorogood früher mal Cricket für seine Gemeinde gespielt. Er schleuderte die Granate, als die Husaren noch vierzig Schritte entfernt waren. Hättet Ihr sehen sollen, Sir.«
    »Können wir das noch einmal machen?«
    »Nur noch drei Bomben übrig, Sir. Vielleicht noch ein letztes Mal, wenn’s sein muss. Und wir Glück haben. Was ist mit Euch, Sir? Ihr seht nicht gut aus.«
    »Major Jennings.«
    »Der Major? Wurde er getroffen. Ist er tot?«
    »Es war der Major, der mir das angetan hat, Jacob. Er ist ein Verräter.«
    »Hol mich der Teufel. Hab ja immer gemeint, dass er ’nen schlechten Charakter hat. Aber das? Verrat? Gottverdammt.«
    Lärm weiter die Straße hinunter unterbrach die beiden in ihrer Unterhaltung. Erschöpft luden die übrig gebliebenen Männer in den Reihen die Musketen und überprüften ihre Bajonette. Steel stützte sich auf sein Gewehr und versuchte zu erkennen, was hinter den Toten auf der Straße vor sich ging. Doch er konnte nichts sehen, und allmählich legte sich die Dämmerung über die Stadt.
    »Ihr solltet die Granaten fertig machen, Jacob. Könnte unsere letzte Chance sein.«
    Angespannt wartete Steel auf das Klirren der Harnische und den Hufschlag der Pferde – die unverkennbaren Anzeichen der Attacke. Aber nichts dergleichen war zu hören. Weit unten, am Ende der Straße, vernahm er den Klang von Stahl auf Stahl. Die beiden ersten Reihen der blau gewandeten Husaren, die keine fünfzig Fuß mehr entfernt waren, machten auf Kommando kehrt und trotteten die Straße hinunter.
    Steel sah zu seinen Männern. Thorogood stand bereit und wartete auf den Befehl, die Zündschnur seiner Granate an die glimmende Lunte zu halten. Die übrigen Soldaten hatten die Musketen im Anschlag und spähten über die Läufe hinweg. Es lag nahe, auf die zurückweichenden Reiter zu feuern. Doch Steel ahnte, dass es womöglich eine Finte war, um die Rotröcke zu einer Salve zu verleiten. Dann würden die Husaren die Zügel herumreißen und die Infanteristen niederreiten.
    »Wartet! Nicht feuern!«
    Vom Fluss drangen die metallenen Geräusche herauf. Was, zum Teufel, ging da vor? Der Tumult schwoll an, doch plötzlich wurde es leise. Steel hörte hier und da Rufe, gefolgt von sporadischem Knallen der Musketen und Karabiner. Die Geräusche von Stahl auf Stahl jedoch waren verklungen.
    Ein Reiter tauchte an der Biegung der Straße auf. Das war es also. Wieder warf Steel einen Blick auf die Reihen der Rotröcke. Den Männern stand der Schweiß auf der Stirn, da es ungemein anstrengend war, die Musketen so lange im Anschlag zu halten.
    »Stellung halten! Bereit halten zum Feuern!«
    Erneut spähte Steel hinunter zum Fluss und stand schließlich mit offenem Mund da. Der einzelne Reiter kam näher. Aber er war kein Husar. Der Mann trug einen schwarzen Dreispitz und einen roten Uniformmantel. Aber wessen Rot mochte es sein? Wieder eine Finte?
    Langsam bahnte Steel sich seinen Weg von der hinteren Reihe nach vorn und stellte sich gut sichtbar vor seine Männer. Jetzt sah er auch, dass die Klinge des Reiters rot von Blut war. Als er auf zwanzig Meter herangekommen war, zügelte er sein Ross und blickte zu den Infanteristen herüber.
    Steel sah dem Mann in die Augen. Halb zu seinen Leuten gewandt, sagte er: »Nicht feuern.« Dann rief er mit lauter Stimme: »Wer seid Ihr?«
    »Captain James Maclean, Hays Dragoner. Und wer seid Ihr?«
    »Steel, Sir. Lieutenant. Farquharsons Foot Guards. Wir dachten, Ihr seid die Franzosen.«
    »Wir doch nicht. Wir sind Schotten, so wie Ihr.« Der Captain ritt näher heran. »Ihr seht aus, als hättet Ihr ganz schön was hinter Euch.«
    »Kann man wohl sagen, Captain. Gott sei Dank seid Ihr gekommen. Aber wie habt Ihr uns gefunden?«
    »Oh, das war nicht weiter schwer. Wir sind immer dem Knall der Musketen gefolgt.«
    »Ihr habt unsere Musketen gehört?«
    Maclean lachte und deutete

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