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Stefan Bonner und Anne Weiss

Stefan Bonner und Anne Weiss

Titel: Stefan Bonner und Anne Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Generation Doof
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anderen einzulassen und mit ihm zusammenzuleben, vergessen wir dabei schnell:
»Fuck off!
Liebe? Mit 16 kann man noch dran glauben …
der Rest: Bequemlichkeit.
Angst vorm alleine sein.
Beziehungen sind doch nur ein Alibi für Affären. Ohne Beziehung würde das rumficken und sich nach anderen umschauen doch gar keinen spass machen,
scheiss drauf.
und am ende weisst du immer:
du bist alleine.«
    Guest, unregistered, auf liebeskummerpillen.de So desillusioniert kann nur jemand sein, der die Liebe mit der gro ben Kelle serviert bekommen hat. Vielleicht hat dieser Forumsgast eine große Enttäuschung erlebt, vielleicht hat die Offenheit der Me dien ihn den gesamten Spaß an der Liebe gekostet.
    Wenn man sich die Bedingungen für die moderne Liebe und den Öffentlichkeitswahn ansieht, möchte man für sein Liebesleben am liebsten einen Privatkanal wählen. Doch wie wir nur zu gut wissen, läuft da nach 20:00 Uhr bloß noch unverbindlicher Sex. Wie finden wir zurück zu einem romantischen Liebesverständnis?
    In der Liebe gibt es leider keine Pfandrückgabe. Jeder kennt das frustrierende Gefühl, das zurückbleibt, wenn eine Beziehung den Bach runtergeht: All das, was man mal investiert hat, verschwindet auf Nimmerwiedersehen im Lokus der Liebe.
    Die Liebe ist jedoch wie so vieles ein großes Trial-and-Error-Verfahren. Bis man den Partner fürs Leben gefunden hat, muss man einige Nullnummern in Kauf nehmen. Wie es richtig geht, merkt man erst nach ein paar Anläufen. Aber wenn wir erst mal wissen, wo die Tücken liegen, können wir versuchen, sie zu vermei den. Man ist ja nicht gezwungen, seine Zeit damit zu verschwenden, die Kosenamen seines Liebsten im Internet zu veröffentlichen.
    Es liegt an uns. Wenn wir uns ein wenig verantwortlicher für unser Liebesleben und unseren Partner fühlen, dann wird er oder sie uns ebenfalls Respekt entgegenbringen.
    Bisher hatte die Generation Doof jedoch ein Paradox für sich gepachtet: Wir wissen, es erträgt uns nur jemand, der uns wirklich liebt. Wenn wir diese Person gefunden haben, dann benehmen wir uns jedoch so, als wollten wir sie gleich wieder in die Flucht schlagen. Schön blöd, oder?
    Anspruchshaltung, Egomanie und Ruppigkeit werden auf Dau er nirgendwo hinführen. Wir müssen unserem Partner gegenüber wieder mehr Mitgefühl zeigen. Mitgefühl heißt jedoch nicht, ihn oder sie zu einem unmündigen Kuscheltierchen zu erniedrigen. Wir müssen unser Gegenüber ernst nehmen, mit seinen Bedürfnissen, seinen Leidenschaften, seinem Wesen – auch wenn das unmodern klingen mag. Respekt ist beispielsweise einer der Grundsteine des Hip-Hop – wie Love, Unity, Peace und Toleranz – und daher gar nicht unmodern. Und seinen Partner zu respektieren ist eigentlich gar kein schlechter Gedanke, wenn auch die Medien mitspielen würden und diese Haltung statt Sensationslust und Schamlosigkeit mehr in den Vordergrund stellen würden.
    Es bleibt die Frage nach dem richtigen Partner. »Vielleicht ist es auch alles scheißegal«, singt Annett Louisan, »und das Glück gibt’s tausendmal und es endet immer gleich …« Der Liedtext spricht da für, dass man nicht unbedingt mit einer Person all das Übel die-ser Welt aufarbeiten muss. Das Leben ist kurz, und man hat ja schließlich nicht ewig Zeit.
    Was die Generation Doof allerdings übersieht: Ewig wieder von vorn anzufangen kostet unglaublich viel Zeit. Doofe Beziehungen sind vielleicht ein Grund für den Kindermangel in der heutigen Zeit. Die Beziehungsdauer ist einfach nicht lang genug fürs Kin-derplanen und -bekommen. Lassen wir uns deshalb wieder richtig auf jemanden ein und lernen ihn oder sie kennen. Und wenn es nicht der oder die Richtige ist, dann sollten wir warten, anstatt das Glück zu erzwingen. Wir täten besser daran, eine Weile Single zu sein, um herauszufinden, was und wen wir wirklich wollen.
    »Nur im Urlaub gibt es die ewige Liebe für vierzehn Tage.« Uschi Glas Wir selbst sind die Einzigen, die Verantwortung für unser Liebes-und Sexualverhalten übernehmen können, denn das tut sonst nicht mal unser Kondomhersteller. Die »anderen« sind unerheblich, egal ob sie uns einreden wollen, dass unsere Beziehung spießig ist oder dass wir uns wie der letzte Idiot aufführen, weil wir mit dem Han-dy Liebesbotschaften hin und her simsen, bis der Daumen brennt. Feste Bindung sucks? Unverbindlichkeit rules? Nur wir allein kön nen entscheiden, wen und wie wir lieben.
    Versuchen Sie, Ihre Angebetete oder Ihren Angebeteten mit

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