Stefan George - Karlauf, T: Stefan George
wollte – er bitte den Freund um etwas Geduld; zu Wolfskehls Enttäuschung vgl. ES 226.
68 RB 191.
69 Auf das Leben und den Tod Maximins: Das Fünfte: Erhebung, GA VI/VII.110.
70 Thormaehlen schrieb, den Schlusschor hätten Mehnert, Anton und Partsch gesprochen, während sich Stettler zu erinnern glaubte, es seien Blumenthal, Anton und Berthold von Stauffenberg gewesen. Ähnlich »folgenschwere« Abweichungen auch in der Frage, wie viele Lorbeerbäumchen es waren, sechs oder sieben, wer den Sarg trug und ob erst die Grabplatte geschlossen und dann der Schlusschor gelesen wurde oder umgekehrt.
71 Hanna Wolfskehl an Verwey, Basel, 7./8. Dezember 1933, Wolfskehl /Verwey, 288.
72 E[dgar] S[alin]: Zum 4. Dezember 1963. Privatdruck, 7.
73 Hoffmann, 128, nach mündlichem Bericht von Clotilde Schlayer und Walter Kempner sowie Aufzeichnungen Mehnerts vom September 1937, die vor allem dazu dienen sollten, die Freunde von dem Verdacht freizusprechen, einer von ihnen hätte die Hoheitszeichen entfernt. – Er finde, schrieb Thomas Mann, dass George »den gigantischen Regierungskranz, der seinen Hügel ziert, doch wohl nicht so ganz rein verdient hat«; Thomas Mann an Ernst Bertram, 9. Januar 1934, in: Thomas Mann: Briefe. 1889-1936, Frankfurt am Main 1962, 347.
74 Goebbels, der in seinem Telegramm an die Schwester nur sein »herzlichstes Beileid« ausdrücken konnte, revanchierte sich, indem er am 6. Dezember einen Staatspreis auslobte, der mit 12 000 RM dotiert war, Stefan-George-Preis hieß und jedes Jahr am 1. Mai für das beste Buch des vergangenen Jahres vergeben werden sollte. Der Preis wurde 1934 einmal verliehen, dann umbenannt in Staatspreis.
75 Vgl. Franz-Karl von Stockert: Stefan George und sein Kreis. Wirkungsgeschichte vor und nach dem 30. Januar 1933, in: Beda Allemann (Hg.): Literatur und Germanistik nach der ›Machtübernahme‹. Colloquium zur 50. Wiederkehr des 30. Januar 1933, Bonn 1983, 82f. – Das Rust-Telegramm war über verschiedene Agenturen in unterschiedlichem Wortlaut verbreitet worden.
76 GA IX.114 und 39. – An deutschen Theatern wurden zu Georges Gedächtnis wahlweise aufgeführt: Beethoven, Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« (Schauspielhaus Düsseldorf), der Sprechchor »An die Toten« (Schauspielhaus Frankfurt am Main) oder die szenische Uraufführung »Der Mensch und der Drud« (Residenztheater München); die nationale Ergriffenheit gipfelte in dem Wunsch des Bonner Ordinarius für Kunstgeschichte, Paul Clemen, künftig neben dem Deutschlandlied und dem Horst-Wessel-Lied »An die Toten« erklingen zu lassen (in welcher Vertonung?); vgl. Stockert, Machtübernahme (wie Anm. 75), 83, und Illustrierte Zeitung, 4636, 18. Januar 1934, 82.
77 Rudolf Paulsen in: Völkischer Beobachter, 6. Dezember 1933.
78 Eduard Korrodi in: Neue Zürcher Zeitung, 5. Dezember 1933 (Hervorhebung T.K.). Das Rust-Telegramm habe »nur die Perlenkette der faschistischen Fälschungen um ein Glitzerglied vermehrt«, urteilte fünf Jahre später auch die in Moskau erscheinende Exil-Zeitschrift Das Wort : Franz Leschnitzer: George und die Folgen, in: Das Wort, Heft 12, Dezember 1938, 113-130, Zitat 114.
79 Friedrich Gundolf an Sabine Lepsius, 3. August 1910, in: Gundolf, Briefe, 70.
III, 7 Die Tat
1 Hoffmann, 466.
2 Hoffmann, 395. – In Anspielung auf Major Remer, der als Kommandeur des Berliner Wachbataillons maßgeblich an der Niederschlagung des Aufstands beteiligt war und ein bekennender Rilke-Verehrer gewesen sein soll, äußerte Carl Schmitt nach dem Krieg, der 20. Juli sei am Ende auch »der Sieg Rilkes über George« gewesen; Mitteilung Nicolaus Sombart.
3 Hoffmann, 396; zur Entstehung und Bedeutung dieses letzten Manifests aus dem Geist Georges vgl. ebda., 463-472.
4 Der Ausruf ist in mehreren Versionen überliefert. Peter Hoffmann, der 1969 in seinem Standardwerk Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler (3. Auflage, München 1979, 624, 862f.) die Variante »Es lebe das heilige Deutschland!« bevorzugt hatte, entschied sich in seiner Stauffenberg-Biographie 1992 für den Wortlaut »Es lebe das geheiligte Deutschland!« (Hoffmann, 443). Auf Nachfrage begründete er dies damit, dass die bei der Erschießung am besten platzierten Zeugen Röhrig und Winterfeldt »aufgrund ihres Bildungsstandes eher die kompliziertere Version erfassen konnten«. Allerdings wollte Hoffmann auch einen Hörfehler »viel weniger ausschließen als früher«; Peter Hoffmann an Melchior
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