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Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition)

Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition)

Titel: Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klinkmüller , Renate Loose , Stefan Loose , A. , M. Markand
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Achtung ist auf alte animistische Traditionen zurückzuführen. Ein Malaie wird seinen Nachbarn nie verachten, denn dadurch würde er sich den Zorn der nachbarlichen Hausgeister zuziehen. Auch viele Krankheiten versteht man als das Werk böser Geister. Um sie zu heilen, wird der
Dukun,
eine Art traditioneller Medizinmann, gerufen. Ernstere Krankheiten behandelt der
Pawang
oder
Bomoh.
    Unter Tabus versteht man Aktionen oder Verhaltensweisen, die den Mitgliedern einer Gesellschaft oder gesellschaftlichen Gruppen verboten sind. Um nur zwei Beispiele aus der unendlichen Liste gesellschaftlicher Tabus zu nennen: Babys dürfen nachts nicht an einem Stück Zuckerrohr kauen, denn damit saugen sie das Blut aus ihren Müttern. Oder: Wer ein
Ketupat
(Reis in Kokosnuss- oder Palmblättern gewickelt) isst, darf das Päckchen nicht achtlos aufreißen, denn sonst verläuft er sich später.
    Viele Tabus werden noch heute eingehalten, andere eher vernachlässigt oder sind in Vergessenheit geraten. Ausländischen Gästen wird jeder Malaie mit Nachsicht begegnen, wenn sie sich „falsch” verhalten oder ein Tabu nicht berücksichtigen, trotzdem sollte man die Konventionen seiner Gastgeber unbedingt respektieren.
Kunst und Kultur
Kunstepochen
    Die traditionelle Kunst und Kultur Thailands ist vom Buddhismus geprägt. Daneben haben animistische und hinduistische Überlieferungen aus früherer Zeit ebenso die Entwicklung der Künstler beeinflusst wie die alten chinesischen und indischen Kulturreiche. Künstler waren in erster Linie für die Ausschmückung der Tempel zuständig. Entsprechend bestehen die Sammlungen der Museen aus religiösen Gegenständen. Vieles ist im Laufe der Geschichte dem zersetzenden tropischen Klima, Bränden oder Kriegen zum Opfer gefallen, vor allem Holzschnitzereien, Textilien und Holzgebäude. Steinerne Tempel und aus Metall gefertigte Buddhafiguren haben die Zeit überdauert.
    Daneben wurden stets alte Bauwerke und Skulpturen neu bearbeitet und dem Zeitgeschmack angepasst oder verblichene Wandmalereien übermalt. Nicht selten wurden mehrere Chedis übereinander errichtet, denn mit der Produktion von Neuem erwarb man sich einen größeren Verdienst als mit dem Restaurieren verfallener Werke. Dennoch zeugen zahlreiche Skulpturen und Tempelruinen von dem ästhetischen Empfinden der Menschen vergangener Jahrhunderte und beeindrucken die Betrachter durch ihre hohe künstlerische Qualität und Ausdruckskraft.
Vor der Gründung des Thai-Reiches
    Früheste steinzeitliche Funde, die bis zu eine Million Jahre alt sind, wurden in der Provinz Kanchanaburi gemacht. Nahe dem Dorf Ban Chiang im Nordosten Thailands entdeckte man bis zu 7000 Jahre alte Tonscherben, Waffen, Schmuck und andere Hinterlassenschaften einer der ältestenSiedlungen Südostasiens. Bereits vor 4500 Jahren, früher als in China und Indien, stellte man hier Werkzeuge und Waffen aus Bronze her.
    Im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung hatten sich kulturell hoch stehende Reiche entwickelt. Der Süden Thailands stand im 8. Jh. unter dem Einfluss des Srivijaya-Reiches von Palembang (Süd-Sumatra), eines der ersten buddhistischen Reiche, dessen Kunst besonders von indischen Einflüssen geprägt war. Bereits früher hatten sich in Zentral-Thailand (Nakhon Pathom, Lopburi, U Thong), im Irrawaddy-Delta und Tenasserim-Gebirge zahlreiche Mon-Fürstentümer zu einem lockeren Verband im Dvaravati-Reich zusammengeschlossen. Die Skulpturen und Bauwerke aus jener Zeit sind durch eine klare Linienführung sowie symmetrische, stark stilisierte Muster gekennzeichnet. Die Buddhastatuen, überwiegend in stehender Haltung, wirken recht massiv und breitflächig. Typisch sind die spiralförmigen, großen Locken sowie die zusammenlaufenden, wellenförmig geschwungenen Augenbrauen.
    Die Khmer in Kambodscha begannen im 9. Jh. ihren Machtbereich zu festigen und nach Westen auszudehnen. Sie verdrängten die Mon und beherrschten die Flussebene des Menam Chao Phraya, bis sie im 13. Jh. von den Thais zurückgedrängt wurden. In Phimai, Lopburi, Sukhothai und anderen Orten sind Zeugnisse der vom Mahayana-Buddhismus beeinflussten Khmer-Architektur erhalten, die als Lopburi-Stil bezeichnet wird. Typisch sind reich dekorierte, phallusförmige Tempeltürme (Prangs), die auf einem rechteckigen Unterbau sitzen und in deren Nischen Buddhafiguren stehen. Türstürze und Fenster sind mit figürlichen Darstellungen reich dekoriert. Die Buddhabildnisse aus jener Epoche weisen, ebenso wie die

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