Steh dir nicht im Weg
auch das mentale Training mehr als einmal machen. Ob Sie sich einer für Sie schwierigen Situation mit einer anderen inneren Haltung stellen können, ist meist nicht nur eine Frage der Erkenntnis, sondern hat auch etwas mit Ihren emotionalen Reaktionen zu tun! Die Erkenntnis, dass Ihre negativen Gedanken keineswegs zwingend sind, die hatten Sie jetzt. Doch sollten Sie auch Ihren Gegenargumenten Zeit und Gelegenheit gewähren, sich ebenso festzusetzen wie die negativen. Damit geben Sie auch Ihren emotionalen Reaktionen die Gelegenheit, sich zu verändern.
Es wird Ihnen also gut tun, die mentale Übung zu wiederholen, vielleicht mit einer etwas veränderten, aber ähnlichen Situation. Lassen Sie Ihre Vorstellungskraft so lebhaft wie möglich sprechen und fühlen Sie sich tief in die Situation ein. Achten Sie dabei auf die Gedanken, die auftauchen – und beantworten Sie alle destruktiven oder hemmenden sofort mit Ihren Gegenargumenten. Lassen Sie sich dabei wieder spüren, wie Sie die Situation besser bewältigen. Was Sie noch tun können, um sich emotional anders einzustimmen, können Sie in Kapitel 11,
Check your Mind: Ressourcentransport
– die eigenen Kräfte verfügbar machen
lesen.
Checkliste: Wie Sie das mentale Training anwenden
Zur Vorbereitung sollten Sie dafür sorgen, dass Sie eine Weile ruhig und ungestört sind. Hier die Entspannungstechnik in Kurzform zum Abhaken:
Setzen Sie sich aufrecht auf einen bequemen Stuhl.
|124| Die Füße stehen nebeneinander, die Arme liegen locker auf dem Schoß oder der Armlehne.
Achten Sie besonders auf das Gefühl der Entspannung nach den Phasen der Anspannung.
Ballen Sie die Hände zu Fäusten,Spannung kurz halten,wieder lösen.
Winkeln Sie die Arme an, Spannung kurz halten, wieder lösen.
Ziehen Sie die Stirn nach oben, wieder glätten.
Kneifen Sie die Augen zusammen, wieder lösen.
Beißen Sie die Zähne zusammen, wieder lockern.
Ziehen Sie die Schultern nach oben, wieder fallen lassen.
Spannen Sie die Bauchmuskeln an, wieder lösen.
Spannen Sie die Gesäßmuskeln und die Oberschenkel an, wieder lösen.
Ziehen Sie die Fußspitzen nach oben, wieder in Ausgangsstellung bringen.
Gehen Sie im Geist noch einmal in der gleichen Reihenfolge durch den Körper und spüren Sie nach, wo Sie noch mehr loslassen können.
Das mentale Training der Check-your-Mind-Methode in Kurzform:
Lesen Sie Ihre Liste der negativen Gedanken und alle aufgeschriebenen Gegenargumente gründlich durch.
Prägen Sie sich besonders die Gegenargumente gut ein.
Entspannen Sie sich mit ein paar tiefen Atemzügen oder der vorgeschlagenen Entspannungstechnik.
Erinnern Sie sich an die Problemsituation und Ihre negativen Gedanken dabei.
|125|Beantworten Sie jeden Gedanken mit Ihren Gegenargumenten.
Wenn Sie Ihre Gegenargumente mit Überzeugung vorbringen können, spielen Sie in Gedanken noch einmal die Problemsituation durch, jetzt aber mit der konstruktiven Einstellung und den sich daraus ergebenden neuenHandlungsmöglichkeiten.
Wiederholen Sie diesen Prozess noch mindestens ein weiteres Mal sofort.
Wiederholen Sie diese Übung noch mehrmals mit zeitlichem Abstand.
125
126
125
126
false
Auf körperliche Reaktionen achten
Das Ziel des mentalen Trainings beziehungsweise des Disputs mit einem Gesprächspartner ist es, auch in einer realen Situation blitzschnell mit den aufkeimenden negativen Gedanken fertig zu werden. Da die negativen Gedanken automatisiert ablaufen, können Sie sie oft kaum am Entstehen hindern, dazu kommen sie einfach zu schnell. Doch Sie können sich trainieren, wachsam zu sein, was die Auswirkungen der negativen Gedanken betrifft. Dabei hilft Ihnen auch die im vorherigen Kapitel vorgestellte Entspannungstechnik. Durch den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung hat sich Ihre Wahrnehmung körperlicher Prozesse verfeinert: Sie merken sehr viel schneller, ob Sie angespannt oder entspannt sind. Sobald Sie auf der körperlichen Ebene ein Unwohlsein verspüren oder eine Spannung wahrnehmen, wissen Sie, dass Sie achtsam sein müssen. Wenn Sie sich dann sofort fragen »Halt, was denke ich gerade?«, sind Sie immer noch rechtzeitig, um Ihre Gegenargumente ins Feld zu führen, die negativen Gedanken zu schlagen und mit einer anderen inneren Einstellung die Situation in Angriff zu nehmen.
|126| Die Achtsamkeit auf Ihre körperlichen Reaktionen ist ein wichtiges Hilfsmittel für Sie. Sie sollten sich selbst genau beobachten und sich fragen, was die negativen Gedanken alles auslösen. Das
Weitere Kostenlose Bücher