Steh dir nicht im Weg
Übung nicht versehentlich einschlafen. Stellen Sie beide Füße nebeneinander auf den Boden, halten Sie Ihren Kopf gerade und legen Sie Ihre Arme locker auf Ihren Schoß oder die Armlehne.
Spannen Sie nun nacheinander einzelne Muskelgruppen kurz an und lockern Sie sie wieder. Dabei ist zu beachten, dass die Muskeln nicht mit voller Kraft angespannt werden, weil dabei die Gefahr besteht, dass Sie sich verkrampfen und die Muskeln danach nicht mehr richtig entspannen können. Spannen Sie die Muskeln also nur soweit |121| an, dass Sie die Spannung darin gut wahrnehmen können. Wichtig bei dieser Übung ist, dass Sie auf den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung achten, um so ein immer bewussteres Gespür für die Entspannung zu entwickeln. Gehen Sie folgenderweise vor:
Übung
Beginnen Sie die Übung , indem Sie die Hände zu Fäusten ballen und die Anspannung in den Händen und den Unterarmen spüren. Halten Sie die Spannung kurz und lösen Sie die Hände wieder.
Winkeln Sie Ihre Arme an und spüren Sie die Spannung in den Oberarmen. Lassen Sie die Arme wieder fallen.
Schieben Sie Ihre Stirn nach oben, sodass Querfalten entstehen, und glätten Sie sie wieder.
Kneifen Sie Ihre Augen zusammen, sodass Sie die Spannung bis im unteren Hinterkopf spüren können, und lockern Sie sie wieder.
Beißen Sie Ihre Zähne zusammen, um die Spannung in den Kiefermuskeln zu spüren. Wenn Sie den Unterkiefer wieder fallen lassen, darf sich der Mund leicht öffnen.
Ziehen Sie Ihre Schultern leicht nach oben. Dabei sollten Sie besonders behutsam sein, denn das ist eine Region, die bei vielen Menschen häufig etwas verspannt ist, also geben Sie Acht, sich nicht zu verkrampfen. Lassen Sie sie wieder fallen.
Spannen Sie Ihre Bauchmuskeln an und lockern Sie sie wieder.
Spannen Sie Ihr Gesäß und die Oberschenkel an und lockern Sie sie wieder.
Schließlich ziehen Sie Ihre Fußspitzen nach oben, sodass Spannung in die Waden kommt, und bringen Sie sie wieder in die Ausgangsstellung.
|122| Wenn Sie so einmal durch Ihren Körper gegangen sind, haben Sie meist schon ein angenehmes Gefühl der Entspannung erreicht. Wer dieses Gefühl intensivieren will, kann jetzt noch einmal im Geist in der gleichen Reihenfolge durch den Körper wandern und einfach nachspüren, ob man an irgendeiner Stelle noch weiter loslassen kann.
Diese Entspannungstechnik besitzt zwei große Vorteile. Erstens ist diese Technik für die meisten Menschen leicht durchzuführen, wenn sie mitten im Alltagsstress sind. Und zweitens trainiert sie enorm die Körperwahrnehmung. Durch bessere Körperwahrnehmung spüren Sie im Alltag viel schneller, wann Sie anfangen, angespannt zu sein. Sie brauchen sich dann nur an das Gefühl der Entspannung zu erinnern, um diesen Zustand wieder herbeizuführen. Das hilft auch gegen Stress. Es klappt allerdings nur, wenn Sie die Technik regelmäßig üben, mindesten fünf bis sieben Mal pro Woche.
Bevor Sie sich jedoch in eine entspannte Haltung begeben, sollten Sie sich Ihre Liste der negativen Gedanken und der Gegenargumente noch einmal gründlich durchlesen und sich vor allem die Gegenargumente gut einprägen. Die Übung setzt Ihre bewusste Mitarbeit voraus, und dafür müssen Sie Ihre Gegenargumente parat haben.
Suchen Sie sich danach wie oben geschildert eine bequeme Sitzposition und beginnen Sie mit der Übung. Wenn Sie sich in einem entspanntem Zustand befinden, starten Sie das mentale Training. Setzen Sie sich jedem hemmenden, destruktiven Gedanken aus und beantworten Sie ihn mit Ihren Gegenargumenten. Falls es nötig ist, kommen Sie kurz aus Ihrer entspannten Position heraus und nehmen Ihre Liste zu Hilfe. Steigen Sie so intensiv wie möglich in diesen inneren Disput ein.
Nach einer Weile werden Sie spüren, wie Ihre Stimmung sich verändert, Ihr Energielevel sich hebt und Sie plötzlich Zugang zu neuen Handlungsmöglichkeiten finden. Nehmen Sie diesen Stimmungsumschwung so deutlich wie möglich wahr, denn das ist eine wichtige Hilfsquelle für Ihr späteres Handeln. Darauf können Sie sich auch einstimmen, indem Sie sich die problematische Situation noch einmal vergegenwärtigen, sich jetzt aber ein ganz anderes Ende ausmalen |123| . Sie bewältigen die Situation also – auch wenn es zunächst nur in der Vorstellung ist – mit all den neuen Handlungsmöglichkeiten, die Sie jetzt zur Verfügung haben.
Genauso, wie ein sportliches Training nur zu einem dauerhaften Erfolg führt, wenn Sie es öfter betreiben, sollten Sie
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