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Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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er sei. Dieser Anruf gestaltete sich immer sonderbarer. Jason gefiel das ganz und gar nicht.
    »Mein Name ist Jason Waterman, ich bin Miss Barbers Ex-Mann und ein langjähriger Gast Ihres Hauses. Stimmt etwas nicht?« Er spürte, wie sich in seinem Magen ein ungutes Gefühl ausbreitete, ohne dass er wusste, warum.
    »Geht es Miss Barber gut?«
    »Davon bin ich überzeugt, Sir. Und wahrscheinlich gibt es eine ganz einfache Erklärung. Vielleicht ist sie tatsächlich verreist. Aber wir haben von der Hausdame den Hinweis erhalten, dass Miss Barber ihre Suite nach dem Einchecken nicht mehr benutzt hat. Normalerweise würde ich das gar nicht erwähnen, aber die Hausdame war insofern besorgt, als Miss Barber nicht einmal ihre Handtasche mitgenommen hat. Und ihr Pass liegt seit nunmehr fast zwei Wochen auf dem Schreibtisch.“
    »Verdammt«, platzte Jason heraus. »Hat sie irgendjemand gesehen?«
    »Nicht, dass ich wüsste, Sir. Möchten Sie, dass wir jemanden anrufen?« Das Ganze war sehr ungewöhnlich. Jason wusste, dass Hotels wie das Ritz normalerweise niemandem verrieten, dass ein Gast sein Zimmer nicht benutzte. Sie mussten dort ernsthaft besorgt sein.
    »Ja«, antwortete Jason. »Es mag verrückt klingen, aber bitte fragen Sie bei der Polizei oder den Krankenhäusern nach, die Verletzte des Bombenanschlags aufgenommen haben, ob es nicht identifizierte Opfer gibt.« Es fiel ihm schwer, das auszusprechen. Jason hatte nie aufgehört, Carole zu lieben. Außerdem war sie die Mutter seiner Kinder. Er hoffte, dass nichts Schlimmes passiert war. Momentan hatte er keinen blassen Schimmer, wo sie stecken konnte. Vielleicht wusste Stevie ja mehr, als sie zugab, und wollte keine Geheimnisse ausplaudern. Vielleicht hatte sich Carole in Paris mit einem Mann getroffen. Schließlich war sie seit Seans Tod wieder Single. Aber das erklärte nicht, warum sie ihre Suite im Hotel nicht benutzte. Und warum war sie ohne Handtasche und Papiere unterwegs? »Könnten Sie das für mich tun?«, fragte er den Assistant Manager, der versprach, sich sofort darum zu kümmern.
    »Wenn Sie so nett wären, mir Ihre Nummer zu geben, Sir?« Jason gab sie ihm durch. Es war ein Uhr am Mittag in New York und sieben Uhr am Abend in Paris. Er rechnete nicht damit, vor dem nächsten Tag von dem Mann zu hören. Mit einem unguten Gefühl legte er auf, blieb an seinem Schreibtisch sitzen, starrte auf das Telefon und dachte an Carole. Zwanzig Minuten später sagte ihm seine Sekretärin, das Ritz wäre am Apparat. Es war dieselbe Stimme mit dem klaren britischen Akzent wie zuvor.
    »Ja? Haben Sie etwas herausgefunden?«, fragte Jason gespannt.
    »Ich glaube ja, Sir, obwohl es sein kann, dass es sich nicht um Miss Barber handelt. Ein Opfer des Anschlags wurde in das Krankenhaus La Pité Salpêtrière gebracht. Es handelt sich um eine blonde Frau Mitte vierzig. Sie konnte bislang nicht identifiziert werden, und es hat auch niemand nach ihr gefragt.« Es klang, als würde er von einem verloren gegangenen Gepäckstück reden. Als Jason antwortete, kam seine Stimme einem Krächzen gleich.
    »Ist sie am Leben?«, fragte er bang.
    »Sie liegt auf der Intensivstation und ist in kritischem Zustand. Die Frau ist das einzige Opfer des Bombenanschlags, deren Personalien bisher nicht festgestellt werden konnten. Sie hat Verbrennungen erlitten und eine schwere Kopfverletzung.« Jason fühlte sich ganz elend, als er das hörte. »Sie liegt seit ihrer Einlieferung im Koma. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass es sich bei ihr um Miss Barber handelt, Sir. Einen internationalen Star hätte sicher längst jemand in dem Krankenhaus erkannt.“
    »Nicht unbedingt. Vielleicht hat sie Verbrennungen im Gesicht. Oder es rechnet einfach niemand damit, dass sie es sein könnte. Oder sie ist es nicht.« Jason schluckte.
    »Möchten Sie, dass jemand vom Hotel ins Krankenhaus fährt, um sich die Verletzte anzusehen?«, bot der Assistant Manager an.
    »Ich nehme den Achtzehn-Uhr-Flug und komme selbst nach Paris. Morgen früh um sieben bin ich da und kann um halb neun in der Klinik sein. Könnten Sie mir ein Zimmer reservieren?« Jasons Verstand arbeitete auf Hochtouren. Er wünschte, er könnte schneller in Paris sein, aber es gab keinen früheren Flug. Jason hatte oft in Paris zu tun und nahm immer die Nachtmaschine.
    »Ich kümmere mich darum, Sir. Hoffen wir, dass es nicht Miss Barber ist.«
    »Ich danke Ihnen. Bis morgen dann.« Jason saß wie betäubt an seinem Schreibtisch. Es konnte

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