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Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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Untersuchung abwarten. Vielleicht können Sie dann schon morgen oder übermorgen zurück ins Hotel.« Carole strahlte, obwohl sie sich an das beruhigende Gefühl gewöhnt hatte, im Notfall medizinische Hilfe in Reichweite zu haben. Das würde sie vermissen. Die CRS-Wachen ständen allerdings auch vor ihrem Hotelzimmer, das war bereits alles arrangiert. Zudem wollte das Hotel seine Sicherheitsvorkehrungen verschärfen.
    »Wären Sie einverstanden, wenn wir Sie auf dem Rückflug nach Kalifornien von einem Arzt begleiten lassen? Durch den Druckunterschied könnten Sie sich merkwürdig fühlen und Angst bekommen. Ich glaube allerdings nicht, dass es zu Problemen kommt. Es ist lediglich eine Sicherheitsmaßnahme, damit Sie sich wohler fühlen.« Sowohl Stevie als auch Carole gefiel die Idee. Stevie hatte bisher nicht gewagt, es zu sagen, aber der Gedanke an den Flug hatte ihr Sorgen bereitet.
    »Finde ich gut«, stimmte Carole zu, und Stevie nickte.
    »Hier im Haus gibt es einen jungen Neurochirurgen, dessen Schwester in Los Angeles lebt. Er würde gern Weihnachten mit ihr dort feiern. Ich sage ihm Bescheid, dass er Sie begleiten wird. Bestimmt macht er vor Freude einen Luftsprung.«
    »Ich auch«, sagte Stevie erleichtert. Sie hatte Angst vor der Verantwortung gehabt, sich auf dem Rückflug allein um Carole kümmern zu müssen. Der Flug dauerte elf Stunden – das war eine lange Zeit, wenn man plötzlich medizinischen Rat oder Hilfe brauchte. Sie hatten auch schon überlegt, eine Maschine zu chartern, aber das wollte Carole nicht. Sie mochte nicht so viel Aufhebens um ihre Person. Außerdem war sie zwar noch ein wenig wackelig auf den Beinen, aber durchaus gehfähig. Sie wollte so zurückkehren, wie sie hergekommen war, mit Air France.
    Stevie war ungemein erleichtert. Mit einem Arzt an Bord würde sie sich sogar trauen, ein bisschen zu schlafen.
    »Dann hätten wir ja alles geregelt.« Die Ärztin lächelte.
    »Ich lasse Sie später wissen, wie die Testergebnisse ausgefallen sind. Aber Sie können ruhig langsam mit dem Packen anfangen. Ehe Sie sich versehen, sitzen Sie im Ritz und trinken Champagner.« Alle grinsten, denn Carole würde noch eine ganze Weile keinen Alkohol trinken dürfen.
    Nachdem sich die Ärztin verabschiedet hatte, stand Carole auf und ging duschen. Stevie half ihr beim Haarewaschen, und dieses Mal betrachtete Carole im Spiegel lange Zeit ihre Narbe.
    »Schön ist es ja nicht gerade«, sagte sie stirnrunzelnd.
    »Sieht aus wie die Mensur nach einem Duell«, bestätigte Stevie munter. »Jede Wette, dass du sie mit Make-up kaschieren kannst.«
    »Vielleicht ist das ja mein Ehrenabzeichen. Wenigstens habe ich nicht völlig den Verstand verloren.« Achselzuckend ging Carole vom Spiegel fort und rubbelte sich das Haar mit einem Handtuch trocken.
    Danach rief sie Chloe in London an. Sie sagte ihr, dass sie bald wieder im Hotel und noch vor Weihnachten auf dem Rückweg nach Los Angeles sein würde. Wie alle anderen ging auch sie davon aus, dass die heutigen Untersuchungen keine bösen Überraschungen brachten. Schließlich wies nichts darauf hin.
    »Hättest du nicht Lust, schon ein paar Tage vor den anderen nach Hause zu kommen?«, schlug Carole ihrer Tochter vor. »Wir könnten gemeinsam alles für Weihnachten vorbereiten und die Einkäufe erledigen. Nur wir beide. Und im Frühling könnten wir zusammen verreisen. An irgendeinen Ort, an den du schon immer mal wolltest.«
    Carole hatte sich das seit Tagen reiflich überlegt.
    »Nur wir beide?«, fragte Chloe überrascht.
    »Genau.« Carole lächelte und wechselte einen Blick mit Stevie, die das Daumen-hoch-Zeichen machte. »Ich glaube, wir haben etwas nachzuholen. Ich bin bereit dazu, falls du es auch bist.«
    »Wow, Mom, ich hätte nie gedacht, dass du so etwas vorschlagen würdest.« Chloe klang beeindruckt.
    »Ich habe große Lust dazu und würde mich freuen, wenn du es zeitlich einrichten kannst.« Ihr fiel wieder einmal ein, was Matthieu darüber gesagt hatte, wie einnehmend und fordernd Chloe als Kind gewesen war. Aber selbst wenn er recht hatte, warum sollte man ihr nicht das geben, was sie brauchte? Jeder Mensch hatte nun mal andere Bedürfnisse. Vielleicht waren die von Chloe besonders groß, aus welchem Grund auch immer. Möglicherweise war es Caroles Schuld, vielleicht aber auch nicht. In jedem Fall hatte sie Zeit.
    Warum also sollte sie diese nicht dazu verwenden, ihre Tochter glücklich zu machen? Waren Mütter nicht genau dazu da? Nur weil

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