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Steife Prise

Steife Prise

Titel: Steife Prise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hatten, einen Fuß auf sein Gelände zu setzen. Ich hingegen hatte keine Angst«, sagte A. E. Pessimal stolz, »denn ich genieße den Schutz meiner Dienstmarke und der Unantastbarkeit des Gesetzes. Paul König mag einen Steuereintreiber aus dem Gebäude werfen, aber er ist nicht schlau genug, um so etwas mit einem von Kommandeur Mumms Truppe zu versuchen, ganz bestimmt nicht!« Mit dem stolzen Strahlen in A. E. Pessimals Gesicht hätte man die ganze Stadt erleuchten können. Der kleine Mann versuchte trotzig, eine Brust aufzublasen, die hoffnungslos eingefallen war.
    Sie schwoll jedoch in der Tat ein wenig an, als Karotte sagte: »Gut gemacht, Inspektor. Sie sind wirklich ein ganz schlimmer Finger mit einem rauchenden Abakus. Ich glaube, ich sehe morgen früh als Erstes mal bei meinem alten Freund Paul vorbei.«
    13 Mumm war das alles ein Rätsel, denn seiner Meinung nach konnte man unmöglich zwischen einem Hühnerfurz und einem Truthahnfurz unterscheiden. Aber es gab Leute, die es darin zu wahrer Meisterschaft gebracht hatten, und er war froh, dass diese Leute sich diese Spielwiese für ihre verstörenden Neigungen gesucht hatten und nicht, nur so als Beispiel, Menschenschädel, die sie auf der Hauptstraße aufsammelten, in ihrer Spüle stapelten.
    14 Weil er nicht allzu viel sagen durfte.
    15 Der vierte Grütze, der das Tabakhaus nebst Schmalzlermühle führte, war der Meinung, dem Familiennamen fehle es ein wenig an Prestige. Deshalb wählte er den Vornamen »Konfusius«, der dann tatsächlich recht prestigeträchtig werden sollte, nachdem sein Tabakunternehmen immer erfolgreicher wurde und nicht nur bei der feinen Gesellschaft großes Ansehen genoss. Nach ihm gab es immer mindestens einen Konfusius in jeder Generation (wobei die Mädchen meistens Konfusa genannt wurden).
    16 Ein Gleißen ist sozusagen ein visuelles Klingeln.
    17 Was natürlich absolut der Wahrheit entspricht.
    18 Die Colons hatten eine lange und glückliche Ehe durchgestanden, indem sie darauf achteten, dass sie so wenig miteinander zu tun hatten wie möglich. Dabei kam es sehr gelegen, dass er die Nachtschicht arbeitete, wenn sie tagsüber arbeiten musste, und umgekehrt. Sie hatten sich in gegenseitigem Einvernehmen darauf geeinigt, und zwar mit der Begründung, dass alles andere ihre Liebesbeziehung ruiniert hätte.
    19 Streng genommen blieb das Geschlecht eines jeden Zwerges so lange ein Geheimnis zwischen ihm oder eben auch ihr und seiner oder eben ihrer Mutter, bis die beiden beschlossen, es einem Dritten mitzuteilen; man konnte es jedoch auch herausfinden, indem man Zwerge sehr genau beobachtete und diejenigen ausmachte, die Sherry oder lieber einen leichten Weißwein tranken. Leider funktionierte das bei Zwergen-Polizisten nicht immer, weil sie wie alle Polizisten alles tranken, solange es nur stark genug war, um sie vergessen zu lassen, womit sie sich den ganzen Tag herumplagen mussten.
    20 Den Sagen der Zwerge zufolge ist das Universum von Tak ins Dasein geschrieben worden. Tak ist derjenige, der auch alle Sagen geschrieben hat. Alles Schriftliche ist den Zwergen heilig.

Mumm überlegte eine Weile, ob er Klein-Sam an einen Tatort mitnehmen sollte. Ehrlich gesagt, zeigte sich der Junge jeder Situation mehr als gewachsen. Abgesehen davon möchte jeder Junge gerne einmal sehen, wo Papa arbeitet. »Hast du denn Angst vor einem langen Spaziergang im Dunkeln, mein Junge?«, fragte Mumm seinen Sohn. »Mit mir und diesen beiden Damen hier?«
    Klein-Sam machte ein ernstes Gesicht, antwortete aber kurz darauf: »Ich glaube, ich lasse Herrn Trillerpfeife Angst kriegen, dann macht mir das alles überhaupt nichts aus.«
    Die Tür zu dem Geheimtunnel, falls er denn wirklich so geheim war, befand sich in Fräulein Kefers Keller, in dem auch ein gut bestücktes Weinregal stand und in dem es ganz allgemein, aber nicht unangenehm nach, nun ja, eben Keller roch. Erst sobald man durch die Tür trat, roch es entfernt nach Goblin.
    Es war wirklich ein langer Spaziergang im Dunkeln, schon gar, da man dazu gezwungen war, einen ziemlich steilen Hang beinahe auf allen vieren hinaufzuklettern.
    Der Goblin-Geruch wurde immer stärker, aber inzwischen hatte man sich schon daran gewöhnt. Hier und da drang durch Löcher Licht aus der Außenwelt ins Dunkel herab, was Mumm zunächst für eine kluge architektonische Überlegung hielt, bis ihm auffiel, dass auch Kaninchen diese Tunnel benutzten und als Beweis dafür jede Menge Köttel hinterlassen hatten. Er fragte

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