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steigen aus maschine brennt

steigen aus maschine brennt

Titel: steigen aus maschine brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roald Dahl
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Maschine zurückgehen, um etwas Morphium aus seinem Notgepäck zu holen, aber er kam bald zurück und sagte, er könnte seine Maschine in der Dunkelheit nicht finden.
    «Peter», sagte ich, «ich kann nichts sehen.»
    «Es ist Nacht», antwortete er. «Ich kann auch nichts sehen. Mach dir darum keine Sorgen!»
    Es war jetzt kalt. Es war bitter kalt, und Peter legte sich dicht an mich, damit wir uns gegenseitig etwas wärmten. Ab und zu sagte er: «Ich habe noch nie einen Mann ohne Nase gesehen.» Ich spuckte von Zeit zu Zeit eine Menge Blut aus, und jedesmal wenn ich es tat, zündete Peter ein Streichholz an. Einmal gab er mir eine Zigarette, aber sie zerweichte, und ich hatte sowieso kein Verlangen danach.
    Ich weiß nicht, wie lange wir dort blieben, und ich erinnere mich auch sonst nicht an viel. Ich entsinne mich, daß ich Peter sagte, ich hätte eine Dose Hustentabletten in meiner Tasche, und er sollte eine nehmen, damit ich ihn nicht mit meinem Husten ansteckte. Ich entsinne mich, daß ich ihn fragte, wo wir wären, und er sagte: «Wir sind zwischen den Linien.» Und dann erinnere ich mich an englische Stimmen von einer englischen Patrouille. Die fragten, ob wir Italiener seien. Peter sagte etwas zu ihnen; ich kann mich nicht erinnern, was er sagte.
    Danach erinnere ich mich an heiße, dicke Suppe, und daß mir von einem Löffel davon übel würde. Und die ganze Zeit das angenehme Gefühl, daß Peter bei mir war, sehr nett zu mir war, nette kleine Dinge für mich tat und nie wegging. Das ist alles, woran ich mich erinnere.
    Die Männer standen an den Flugzeugen und malten und sprachen über die Hitze.
    «Malen Bilder an die Flugzeuge», sagte ich.
    «Ja», sagte Peter. «Es ist eine großartige Idee. Es ist raffiniert.»
    «Warum?» fragte ich. «Erzähl mir das!»
    «Es sind komische Bilder», sagte er. «Die deutschen Piloten werden alle lachen, wenn sie sie sehen; sie werden sich so vor Lachen schütteln, daß sie nicht schießen können.»
    «Oh, was für ein Quatsch.»
    «Nein, es ist eine großartige Idee. Es ist fabelhaft. Komm und sieh dir's an!»
    Wir rannten zu der Reihe von Flugzeugen. «Eins, zwei, hopp!» sagte Peter. «Eins, zwei, hopp! Halt den Takt ein!»
    «Eins, zwei, hopp», sagte ich, «eins, zwei, hopp», und wir tanzten dahin.
    Der Maler am ersten Flugzeug hatte einen Strohhut auf dem Kopf und machte ein trauriges Gesicht. Er kopierte seine Zeichnung aus einem Magazin, und als Peter sie sah, sagte er: «Mann, o Mann, sieh dir dieses Bild an!» und er begann zu lachen. Sein Lachen begann als ein Poltern und wuchs schnell zu einem Gebrüll an, und er schlug sich mit den Händen auf die Schenkel und lachte und lachte, mit zusammengeklapptem Körper, weit aufgerissenem Mund und geschlossenen Augen. Sein seidener Zylinderhut fiel ihm vom Kopf in den Sand.
    «Das ist nicht komisch», sagte ich.
    «Nicht komisch!» rief er. «Was soll das heißen, nicht komisch? Sieh mich an! Sieh, wie ich lache! Wenn ich so lachte wie jetzt, könnte ich nichts treffen. Ich könnte keinen Heuwagen treffen und kein Haus und keine Laus.» Und er sprang im Sand umher, gurgelte und schüttelte sich vor Lachen. Dann packte er mich am Arm, und wir tanzten zum nächsten Flugzeug hinüber. «Eins, zwei, hopp», sagte er. «Eins, zwei, hopp.»
    Dort war ein kleiner Mann mit einem verknautschten Gesicht, der mit roter Kreide eine lange Geschichte auf den Rumpf schrieb. Sein Strohhut war in den Nacken geschoben, und sein Gesicht glänzte von Schweiß.
    «Guten Morgen!» sagte er. «Guten Morgen, guten Morgen!» Und er nahm seinen Hut ab und schwenkte ihn auf sehr elegante Weise.
    Peter sagte: «Halt den Mund!» und bückte sich und begann zu lesen, was der kleine Mann geschrieben hatte. Die ganze Zeit sprudelte und kollerte er vor Lachen, und während er las, begann er wieder von neuem zu lachen. Er schaukelte von einer Seite zur anderen und tanzte im Sand umher und schlug sich mit den Händen auf die Schenkel und klappte seinen Körper zusammen. «O mein Gott, was für eine Geschichte, was für eine Geschichte, was für eine Geschichte! Sieh mich an! Sieh, wie ich lache!» und er hopste auf Zehenspitzen umher, schüttelte den Kopf und kicherte wie ein Irrer. Dann plötzlich zündete der Witz bei mir, und ich begann mit ihm zu lachen. Ich lachte so sehr, daß mir der Bauch weh tat, und ich fiel hin und rollte im Sand und brüllte und brüllte, weil es so spaßig war, daß ich sonst nichts tun konnte.
    «Peter, du bist

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