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Steilufer

Steilufer

Titel: Steilufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Danz
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den Redaktionsstuben sitzt der politisch korrekte Gutmenschenpopanz und manipuliert die deutsche Bevölkerung.«
    »Wir sind nicht zum Diskutieren hierhergekommen. Sie haben Maik Priewe für die Lübsche Seglervereinigung arbeiten lassen. Stimmt das?«
    Die Überraschung bei Burmester währte nur kurz. Angermüller hatte ihn unterschätzt. Er war ein alter Fuchs.
    »Ach, der junge Mann war das! Hätten Sie mich doch gleich gefragt, wer bei uns in der Lübschen gearbeitet hat.«
    Angermüller kramte in seiner Hosentasche und förderte ein kleines Plastiktütchen zutage, das er auf den Tisch vor Burmester legte.
    »Und Sie haben ihm die Schlüssel für den Segelverein gegeben?«
    Burmester sah verwirrt auf den Tisch.
    »Also, ich weiß noch, dass ich den Mann höchstpersönlich hingefahren habe, da er zu der Zeit nicht über einen eigenen Wagen verfügte.«
    Er griff nach dem Tütchen, in dem sich das Schlüsselbund mit der kleinen orangeroten Boje befand. Selbst durch die Plastikverpackung waren die Buchstaben LSV, zwar etwas bruchstückhaft, aber deutlich genug, zu erkennen.
    »Stimmt, das ist wohl mein Ersatzschlüsselbund. Das habe ich ihm überlassen.«
    Er sah schuldbewusst zu Jansen und Angermüller.
    »Das haben Sie nicht erwähnt, als Sie uns letzte Woche die Listen ausgehändigt haben, Herr Dr. Burmester.«
    »Sie entschuldigen, das war mir entfallen.« Er lächelte liebenswürdig. »Man wird eben doch älter. Der – Priewe heißt er? – also, der Priewe war auch nicht lange da. Er war wohl nicht der Richtige für diese Arbeit.«
    »Aber die Schlüssel hatte er immer noch.«
    »Ja, ja, ja! Sie haben ja recht! Ich hatte das offenbar völlig vergessen. Das macht doch jetzt hoffentlich keine Schwierigkeiten?«
    »Uns nicht. Die ›Villa Floric‹ kennen Sie ja bestens. Einem der algerischen Mitarbeiter von Frau Floric wurde übel mitgespielt.«
    »Davon weiß ich nichts, aber das tut mit leid für Frau Floric!«
    »Maik Priewe und noch zwei Männer wurden festgenommen. Der Tatvorwurf lautet auf Freiheitsberaubung und schwere Körperverletzung.«
    »Und was habe ich damit zu tun?«
    »Das Opfer war gefesselt mit einem Stück blauer Schot, die aus dem Bootsschuppen in Ihrem Segelverein stammt. Übrigens genau wie die des Mordopfers vom Steilufer, das wir in einem Boot gefunden haben, das ebenfalls aus der Lübschen Seglervereinigung stammte.«
    »Und aus dieser blauen Schot wollen Sie mir jetzt einen Strick drehen? Weil dieser Mensch von mir die Schlüssel hatte für ein Grundstück, das jeder über die Seeseite ohne Schwierigkeiten betreten kann? Ist das nicht ein wenig lächerlich, meine Herren?« Burmesters Lächeln war süffisant.
    »Die Täter stammen aus dem Dunstkreis Ihres national gesinnten Bürgervereins.«
    »Ich wüsste nicht, dass die Tatsache, dass die Männer Hilfstätigkeiten für uns ausgeführt haben, ein Straftatbestand ist. Ich sagte Ihnen bereits, dass wir uns als unabhängige Hilfsorganisation verstehen. Wenn jemand in Schwierigkeiten ist, selektieren wir nicht, wer Hilfe verdient. Wir haben auch keine Vorurteile gegenüber Strafentlassenen. Dass diese Männer nicht alle Engel sind…« Er zuckte mit den Schultern. »Hin und wieder schlägt von den jungen Kerls mal einer über die Stränge, das ist doch nur menschlich.«
    Angermüller war längst klar, dass er auf verlorenem Posten kämpfte, doch er konnte Burmesters Worte nicht einfach so stehen lassen.
    »Einen Menschen zu quälen, zu verprügeln und wie ein Tier durch den Wald zu hetzen? Das nennen Sie menschlich?«
    »Erstens weiß ich davon nichts und zweitens habe ich nie jemandem den Auftrag gegeben, auf irgendwelche Ausländer loszugehen. Rohe Gewalt ist kein Mittel der Auseinandersetzung im Sinne unserer ›Freiheitlich Unabhängigen Bürgerbewegung‹!«
    Der Mann war aalglatt und keineswegs der vergessliche Alte, als der er sich zuweilen präsentierte.
    »Aber Sie nehmen sie billigend in Kauf!«
    Jansen rutschte auf seinem Stuhl herum und warf seinem Kollegen einen Blick zu, der ihn eindeutig aufforderte, diese fruchtlose Diskussion zu beenden.
    »Wie kommen Sie darauf, das zu behaupten? Ich habe ein gewisses Verständnis für den Unmut, der sich in unserer deutschen Bevölkerung breitmacht. Wir haben dringende Probleme in diesem Land und auch ich begreife nicht, wie man Millionen für die sogenannte Integration von Islamisten, Drogendealern und kopftuchtragenden Ehefrauen, die ein Kind nach dem anderen werfen, zum Fenster

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