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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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andererseits konnte er in den Ausführungen des Illuminaten keinerlei Gefahr für sich erkennen. Er war todmüde und es war ohnehin schon recht spät geworden. Die Turmuhr der nahen Kirche schlug gerade Mitternacht. Wolf zog sich die Decke hoch und schloss die Augen.
    Er fuhr mit seinem Wagen zu der Stelle, an welcher der Waldweg zum Untersberg abbog. Er blieb stehen und stieg aus. Da war ein Sandhaufen neben der Straße. Und da stand jetzt ein Bischof mit zwei Lakaien. Der Bischof nickte freundlich und bedeutete Wolf, in den Sand zu greifen. Wolf brauchte nicht tief mit seinen Händen hineinzugraben, als er eine metallisch glänzende, grüne Kugel, von der Größe einer Orange, in der Hand hielt. Er reichte sie dem rechten Lakaien. Wieder hieß der Bischof Wolf in den Sand greifen und abermals kam eine Kugel zum Vorschein. Diesmal war es eine rote. Wolf gab sie dem linken Lakaien. Als der Bischof zum dritten Mal auf den Sandhügel wies, holte Wolf nun eine goldene Kugel heraus und überreichte die dem Kirchenmann.
    Der Bischof ließ dann Wolf die beiden Kugeln, welche die Lakaien hielten, in die Hände geben und reichte ihm die goldene noch dazu.
    »Hiermit besitzt du alle drei Kugeln, sie werden dir den Weg weisen.«
    Wolf sah erstaunt auf das, was er in Händen hielt, und musste, als er wieder aufblickte, erschrocken feststellen, dass vom Bischof samt Lakaien keine Spur mehr zu sehen war. Er nahm die grüne Kugel in seine rechte Hand, und als er in Richtung der Stadt Salzburg schaute, bemerkte er, dass auf einmal alles anders war. Da waren keine Asphaltstraßen mehr und auch nur ganz wenige Häuser. Die ganze Gegend sah völlig verändert aus. Ja, es schien, als wäre er um Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt worden. Dann nahm er die rote Kugel in die rechte Hand und es war ihm, als wäre er in einer kleinen römischen oder griechischen Hafenstadt. Er trug eine helle Toga und ging durch gepflasterte Gassen zwischen den niedrigen Häusern der Stadt. An einem Brunnen stand ein kleiner Junge, welcher mit der Hand auf einen Torbogen deutete. Wolf ging hindurch und sah im Innenhof eines Hauses einen älteren Mann mit einem langen weißen Gewand auf einer Bank sitzen. Dieser stand auf, als er Wolf sah, und ging ihm entgegen.
    Wolf deutete eine leichte Verbeugung an und sprach: »Sei gegrüßt, die Götter mögen dich segnen.« Der Mann hatte eine quadratische, zwanzig Zentimeter große Marmorplatte in den Händen, auf welcher Schriftzeichen eingraviert waren.
    »Sei auch du gesegnet«, erwiderte der Alte, »ich habe bereits auf dich gewartet, diese Tafel hier ist für dich.«
    Wolf nahm die Marmorplatte ehrfürchtig entgegen und musste erstaunt feststellen, dass es sich bei dem Text darauf um das Sator-Palindrom handelte. Während er die Tafel noch betrachtete, sprach der Alte im weißen Gewand: »Nimm es, es ist für dich, aber vergiss nicht, es ist nur die Vorlage!«
    »Vorlage wofür?« Wolf hielt die Platte staunend in der Hand.
    »Sieh es doch genau an! Es ist aber nur die Vorlage!«
    Er konnte mit diesen Worten nichts anfangen und fragte abermals: »Was meinst du mit Vorlage? Und was sollen diese fünf Worte bedeuten?«
    Der Alte lächelte. »Schau genau, es sind nur zwei Worte, das dritte ist dein Name! Verstehst du jetzt?«
    »Da stehen doch fünf Worte untereinander, du sagst aber, es wären nur zwei. Wie meinst du das?«
    Dem Alten schien es beinahe Spaß zu machen und er lachte, als er Wolf die Bedeutung des Sator-Quadrates zu erklären versuchte: »Es kommt darauf an, wie du es liest. Die äußeren fünf Buchstaben lauten ›S ATO R‹, du kannst sie in allen vier Richtungen lesen. Die inneren drei Buchstaben lauten ›PER‹, du kannst sie ebenfalls in allen Richtungen lesen. Dann bleibt in der Mitte nur noch das ›N‹ und das bedeutet ›Nomen‹.«
    Die Worte auf der Platte lauten demnach: »SATOR PER N.«
    »An der Stelle des ›N‹ sollst du deinen Namen einsetzen. In deinem Fall ein ›W‹ für Wolf. Deshalb sagte ich dir, es ist nur eine Vorlage. Wisse sie zu gebrauchen.«
    Wolf fiel es wie Schuppen von den Augen. »Dann ist das also gar kein Palindrom, nur ein vierfach geschriebener Satz!«
    »Aber wer oder was ist S ATO R?«
    Noch einmal lächelte der Alte bedeutungsvoll. »SATOR ist doch …«
    Wolf wachte schweißgebadet auf. Sein Handy hatte geläutet. Linda war dran und wollte ihm sagen, dass er zum Frühstück zu ihr kommen könne. Er brauchte eine Weile, um zu realisieren, dass er in

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