Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
April um exakt achtzehn Uhr, das kannst du alles nachlesen.«
»Wenn das wirklich in irgendeiner Weise mit diesen schwarzen Steinen zu tun haben sollte, dann ist die ganze Angelegenheit tatsächlich äußerst brisant und ihr müsst sehr vorsichtig sein, zumindest hier in Ägypten.«
»Keine Sorge, Franz, dieses Mal geht unsere Reise ohnehin nur bis nach Quseir und es wird nur ein Gespräch mit Professor Cook geben. Keine abenteuerlichen Fahrten in die Bergwüste.«
»Na, dann wünsche ich euch einen schönen Aufenthalt, und ich hoffe, ihr könnt diesmal auch die Annehmlichkeiten meines Hauses genießen.« Mit diesen Worten verließ er die beiden.
»Ich glaube, du hast den armen Franz jetzt reichlich verwirrt mit deiner ganzen Erzählung, ich bin sicher, dass er heute eine schlaflose Nacht haben wird.«
Es war bereits recht heiß, als sich die beiden zum Frühstück auf die Terrasse vor dem Pool begaben. »Meinst du, dass es unten in Quseir noch wärmer sein wird?«, überlegte Linda.
»Mit Sicherheit! Aber nicht wegen der südlicheren Lage, sondern weil wir erst mittags dort ankommen werden, und ich schätze, dass es um diese Zeit kaum unter fünfunddreißig Grad sein werden.«
Linda schaute mit etwas Wehmut zum wunderschönen Pool mit den zwei großen Sphinxen hinüber und hoffte insgeheim, dass Wolfs Unterredung mit Professor Cook nicht allzu lange dauern würde.
Die zweispurige Autobahn war zügig ausgebaut worden und reichte nun schon bis weit hinter Safaga. Die Fahrt in die neunzig Kilometer entfernte kleine Küstenstadt Quseir verging deshalb wesentlich schneller als ihre letzte Fahrt vor zwei Jahren. Kurz vor dem Ortsbeginn, gegenüber dem Mövenpick-Hotel bog Wolf rechts in eine unscheinbare Schotterstraße ein und nach einem Kilometer konnten sie schon die Zelte der Ausgräber sehen. Sie stellten den Wagen ab und gingen zu Fuß an den bereits freigelegten Ruinen vorbei zu den Zelten. An seiner Kopfbedeckung erkannte Wolf den Professor schon von Weitem.
»Alle Ausgrabungsleiter tragen so einen Akubra. Dieser australische Hut besteht übrigens aus Kaninchenhaar und ist extrem unempfindlich.«
»Aha, du bist aber gar kein Archäologe, weshalb hast du dann eigentlich auch so einen Hut?«, erwiderte Linda und deutete auf Wolfs Kopfbedeckung.
»Den hab ich schon seit vielen Jahren. Wie du weißt, habe ich nicht mehr so viel Haare auf meinem Kopf und brauche ihn deshalb als Sonnenschutz. Außerdem habe ich doch noch von jeder Fahrt irgendetwas mitgebracht, obwohl ich kein Archäologe bin, ob selber ausgegraben oder einfach nur gefunden.«
Linda konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Raubgräber müsste man zu dir sagen, du hast ja schließlich keine Lizenz dafür«, meinte sie im Spaß.
»Es sind doch nur Tonscherben und kleine Steinchen, die ich da vor den ägyptischen Bulldozern gerettet habe, du hast doch in Abu Roasch selbst gesehen, wie die Ägypter hier ihre sogenannten ›Ausgrabungen‹ bewerkstelligen.«
Mittlerweile waren sie schon ganz nahe an die Zelte der Grabungsmannschaften herangekommen.
Professor Cook hatte Wolf ebenfalls schon von ferne erkannt und kam auf die beiden zu. »Es freut mich, dass Sie so rasch kommen konnten. Es gibt Neuigkeiten von der Cheopspyramide. Sie werden staunen, was ich Ihnen zu erzählen habe. Ich würde vorschlagen, dass wir uns am Nachmittag auf der Hotelterrasse zusammensetzen, da sind wir ungestört. Hier am Grabungsfeld sind einfach zu viele Leute und es sind auch Ägypter darunter, Sie verstehen, was ich meine?«
»Ja, wir müssen ohnehin erst im Hotel einchecken. Dann treffen wir uns also um vierzehn Uhr auf der Terrasse?«
Wolf und Linda gingen wieder zurück zum Wagen und fuhren in das direkt an der Straße liegende Hotel.
Nach dem Mittagessen erschien auch schon Professor Cook mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Er setzte sich zu ihnen. »Um es kurz zu machen, es sind vorige Woche zwei Leute von Said Hamam in der Pyramide verschwunden.«
»Ja, Sie haben richtig gehört, sie sind ganz einfach verschwunden! Hamam muss es gelungen sein, etwas in der Cheopspyramide zu aktivieren. Seine Leute ahnten vermutlich nichts davon und sind bei einem seiner Versuche verschwunden und auch nicht wieder aufgetaucht. Natürlich wurde die Sache geheim gehalten, aber Sie wissen ja selbst, hier in Ägypten gibt es so gut wie nichts, das man für längere Zeit verheimlichen kann.«
»Was glauben Sie, was Said Hamam da gemacht hat? Welcher Art waren diese
Weitere Kostenlose Bücher