Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Versuche?« Wolf kratzte sich nachdenklich am Kinn.
»Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Keiner von unseren Leuten hat seit Monaten die verborgenen Gänge der Pyramide wieder betreten können. Dort wurde drinnen jetzt alles besser abgesichert. Wir wissen lediglich, dass zwei seiner Leute tatsächlich verschwunden sind.«
»Soll das etwa heißen, die Pyramide arbeitet wieder als Stargate?«, meinte Linda lachend.
»Keiner kann sagen, wohin die beiden verschwunden sind. Aber vielleicht wirklich in eine andere Zeit?«
Ein Kellner kam an den Tisch und überbrachte dem Professor einen Zettel mit einer Nachricht. Cook schaute kurz auf das Papier, stand auf und sagte: »Ich bitte, mich zu entschuldigen, ich muss noch mal rasch zur Grabungsstelle, wir haben Besuch bekommen. Ich werde sehen, dass es nicht allzu lange dauert.«
Wolf schaute dem eilig davongehenden Professor hinterher und meinte: »Zuerst war es General Kammler, welcher uns von Gängen im Berg berichtete, durch die man in andere Zeiten gelangt. Dann sprach dieser Illuminat in Salzburg von ominösen Zeitkorridoren im Untersberg und jetzt erzählt uns der englische Professor so etwas Ähnliches von der Cheopspyramide.«
»Na ja, wieder so eine Häufung von Ähnlichkeiten. Was hältst du von der Sache mit der Pyramide?«, wollte Linda mit einem fragenden Blick wissen.
»Ich für meinen Teil habe die Cheopspyramide immer schon für ein technisches Bauwerk gehalten. Vielleicht konnte man dort sogar Zeitreisen bewerkstelligen. Seit ich am Untersberg dieses Phänomen selbst erlebt habe, ist so etwas für mich zumindest vorstellbar.«
»Das wäre doch geradezu phänomenal, stell dir vor, da könnte man in die Pharaonenzeit zurückreisen und zusehen, wie die Pyramiden gebaut wurden.«
»Und dann kannst du plötzlich nicht mehr zurück und darfst beim Pyramidenbau mithelfen.«
Linda lachte. »Nein, dann doch nicht, da bleibe ich lieber in unserer Zeit und gehe morgen bei Franz im Pool des Sheraton-Hotels baden.«
»Das sollst du auch! Ich glaube, der Besuch, von dem Professor Cook gesprochen hat, wird ihn doch etwas länger beanspruchen. Wenn wir uns beeilen, könnten wir noch kurz zum Tal der Hieroglyphen fahren.«
»Kurz? Das sind doch über einhundert Kilometer! Außerdem glaube ich kaum, dass wir am Checkpoint in Quseir so ohne Weiteres durchkommen werden. Selbst dein Freund, der Officer Mahmud, könnte uns, falls er überhaupt Dienst hat, da kaum helfen«, entgegnete Linda in der Hoffnung, Wolf von diesem Vorhaben abzubringen.
»Ich habe mir vor unserer Abreise das Gebiet hier auf der Satellitenkarte von Google Earth genau angesehen. Es gibt in genau zwei Kilometern Entfernung von der nächsten Abzweigung einen Seitenweg in die Berge. Nach weiteren zwei Kilometern mündet der Weg auf die Asphaltstraße Richtung Luxor. Und zwar ein gutes Stück hinter dem Checkpoint.«
»Nein, das ist nicht dein Ernst. Du willst auf einem Schotterpfad, den du nur auf dem Satellitenbild gesehen hast und von dem du nicht einmal weißt, ob er für unseren PKW passierbar ist, den Kontrollposten umfahren?« Ein Anflug von leichtem Entsetzen spiegelte sich in Lindas Gesicht wider.
»Na ja, es wäre sozusagen auch noch dazu eine Abkürzung und die Satellitenbilder von Google Earth sind ja höchstens zwei bis drei Jahre alt. Du weißt ja, Regen gibt es hier nur alle siebzehn Jahre, da ist der Weg sicher nicht weggeschwemmt worden.«
»Von wegen Regen gibt’s nur alle siebzehn Jahre! Letztes Mal, vor zwei Jahren, als wir mit dem Fischer Raghab zu dem alten Steinportal gefahren sind, da gab es doch dieses Unwetter, welches uns beinahe zum Verhängnis geworden ist.«
Es sind ja nur knappe drei Kilometer, meiner Meinung nach müsste das schon zu schaffen sein. Lass es uns einfach versuchen.«
»Du mit deinen Versuchen! Wie du weißt, ist es für Ausländer strikt verboten, außerhalb der Küstenstraße zu fahren, geschweige denn einen Checkpoint zu umgehen!«
Zehn Minuten später waren sie an der besagten Stelle angelangt. Der Weg war eigentlich nur als solcher zu erkennen, weil Reifenspuren von Lastwagen zu sehen waren. Sie folgten dem Pfad, der sich zwischen Felsen und Schotterhalden dahinschlängelte. Lindas Proteste verhallten ungehört. Wolf musste sich zu sehr auf die unebene Piste konzentrieren. Schließlich überquerten die beiden noch den alten Fahrweg, um kurz darauf die neue Asphaltstraße zu erreichen.
»Siehst du! Wir haben es wieder einmal geschafft, in einer
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