Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Speck, ein Buttermilchbrot und einen guten österreichischen Schnaps hatte Wolf für Franz mitgebracht. Solche Sachen gab es eben in Ägypten nicht, und er freute sich jedes Mal wieder darüber.
»Weißt du, wie du letztes Jahr alleine hier warst? Ich war damals leider beruflich für ein paar Tage in Kairo und du bist ja dann gleich weiter nach Quseir zu Professor Cook gefahren. Kurz danach sind dann Leute von Dr. Said Hamam zu mir ins Hotel gekommen und haben nach dir gefragt. Ich weiß nicht, was sie von dir wollten, aber sie waren ziemlich hartnäckig und haben sogar im MövenpickHotel in Quseir nachgefragt, wann du dort abgereist bist. Ich wollte dir das alles nicht per E-Mail schreiben oder am Telefon sagen. Wer weiß, wer da bei uns in Ägypten alles mithört. Es hatte aber den Anschein, dass es sich um eine recht wichtige Sache handeln musste.«
»Ich kann mir schon vorstellen, was der Dr. Hamam sucht, nämlich den Stein des Osiris!« Wolf lachte bei diesen Worten, sah aber, dass Franz damit nichts anzufangen wusste.
»Steine des Osiris, das hast du mir vor zwei Jahren auch schon einmal gesagt und dann seid ihr am nächsten Tag total verdreckt wieder ins Hotel zurückgekommen.«
»Wenn du Zeit hast, werde ich dir am Abend eine Geschichte erzählen«, bot ihm Wolf an. Linda lächelte verschmitzt, als sie den erstaunten Blick von Franz sah.
»Gerne, dann sehen wir uns heute Abend im italienischen Restaurant, ich spendiere euch eine Flasche Wein.«
»Du willst ihm doch nicht allen Ernstes die ganze Geschichte erzählen«, meinte Linda, als sie etwas später zum Pool gingen.
»Alles werde ich Franz in einer Stunde ohnehin nicht sagen können, aber ich möchte ihm wenigstens das Wichtigste von den schwarzen Steinen erzählen. Dann kann er sich zumindest eine Vorstellung davon machen, weshalb Dr. Hamam hinter mir her ist. Vergiss nicht, Franz ist ja ein Landsmann von uns. Dem können wir absolut trauen.«
Unterwegs trafen sie auf Gamil, welcher für den Pool verantwortlich war. Er war ein freundlicher Ägypter und winkte den beiden schon von Weitem zu. »Welcome again, Mr Wolf, marhaba in Egypt, I am glad to see you in Soma Bay! How are you?«
»Thank you, Gamil, hamdullilah quaiss«, antwortete Wolf halb auf Englisch und halb auf Arabisch, was Gamil mit einem noch freudigeren Lächeln quittierte.
Auch an der Poolbar, an der sie sich einen Karkadeh bestellten, wurden Wolf und Linda vom Personal freundlich willkommen geheißen.
»Ich bin neugierig, was mir Professor Cook so Wichtiges zu erzählen hat, dass er mich sogar persönlich nach Ägypten bittet. Wahrscheinlich hat es mit Hamam und der Cheopspyramide zu tun. Also stoßen wir auf den alten Fuchs an.« Wolf hob sein Glas mit dem dunkelroten Blütentee und prostete Linda zu.
»Wann fahren wir eigentlich hinunter in das MövenpickHotel nach Quseir? Ich würde am liebsten die ganze Woche hier im Sheraton bleiben.« Linda blickte gedankenverloren über die mächtigen, steinernen Sphinxen am Ende des großen Pools auf das in der Abendsonne golden glänzende Meer.
Dahinter ragten, wie eine Filmkulisse, die bizarren Berge der Felswüste empor.
»Ich glaube, dass es am besten ist, wenn wir schon morgen losfahren, dann könnten wir spätestens übermorgen Abend schon wieder hier sein, und du kommst endlich zum Baden.«
Am späten Abend, nach dem Dinner, kam dann Franz und setzte sich zu den beiden an den Tisch. Wolf begann ohne lange Vorrede zu erzählen. Die Miene des Hoteldirektors wurde immer nachdenklicher. Franz konnte sich die Sache mit den schwarzen Steinen kaum vorstellen, aber Wolfs Geschichte klang doch sehr schlüssig und auch die Suche von Hamam passte genau dazu.
»Also du hast tatsächlich zwei solcher Steine bei dir zu Hause?« Fragend blickte Franz auf.
Wolf nickte stumm und hob sein Weinglas. »Das kann ich bestätigen«, sagte Linda und ergänzte: »Aber er hat nicht nur die schwarzen Steine.«
Die Sache mit General Kammler schien Franz besonders zu beeindrucken. »Und ihr habt den General wirklich gesehen?«, fragte er ungläubig und Linda antwortete: »Was heißt hier gesehen, er hat uns schließlich ein Stück Gold geschenkt, einen Barren Reichsgold von zwölf Kilo!« Als Franz dann auch noch von den technischen Geräten des Generals hörte, kam er aus dem Staunen nicht mehr heraus.
»Ich kann dir, wenn du es möchtest, die Zeitungsberichte zukommen lassen, die Sache mit dem Aufzug zum Kehlsteinhaus und das Erdbeben am siebzehnten
Weitere Kostenlose Bücher