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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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konnten, warfen sie sich in den Schnee abseits des Weges und im nächsten Augenblick war die Schar der wilden Reiter auch schon mit lautem Getöse an ihnen vorüber. Rauch und Gestank, die direkt aus den Tiefen der Hölle zu kommen schienen, verbreiteten sich im Wald. Im dichten, von den gespenstischen Rössern aufgewirbelten Schneegestöber konnten der Bauer und sein Vetter noch leuchtend rote Lichter sehen, die den winterlichen Wald in einen schaurigen Schein tauchten. Noch zweimal brausten die wilden Gesellen an den armen Leuten vorbei. Dann endete der Spuk so plötzlich, wie er begonnen hatte. Am ganzen Körper zitternd, aber froh, mit dem Leben davongekommen zu sein, erreichten die beiden schließlich den heimatlichen Bauernhof.
    »Na, was sagen Sie dazu?« Dem General schien es sichtlich Spaß zu machen, Wolf und Linda mit seinen Ausführungen zu schockieren.
    »Wenn das stimmt, und ich habe keinen Grund, Ihre Geschichte zu bezweifeln, dann sind diese Untersberg-Sagen zum Teil auf Ihre Aktionen zurückzuführen.«
    »Es sieht ganz danach aus«, bestätigte der General. »Was mich interessieren würde«, meinte Linda, »diese Sagen existieren ja schon seit vielen Hundert Jahren, also lange bevor Ihre Männer damals mit den Motorrädern am Berg entlangfuhren. Wie kommt es, dass das Erscheinen der SS-Männer Grundlage für solche weit zurückreichenden Erzählungen werden konnte?«
    »Sie dürfen nicht vergessen, dass sich diese vier Soldaten durch den Zeitkorridor tatsächlich in das Jahr 1779 begeben hatten. Und die Sage ist ja offensichtlich auch erst nach diesem Zeitpunkt entstanden.«
    »1779?«, Linda musste schmunzeln. »Da hätten Ihre Leute ebenso Mozart besuchen können und versuchen, ihn zu einem Pop-Musical zu überreden.«
    Der General lächelte ein wenig.
    »Theoretisch wäre da sicher viel möglich, aber vergessen Sie nicht, dass diese Zeit extrem gefährlich war. Die Hexen- und Zaubererverfolgungen von damals sprechen eine eindeutige Sprache. Sehr schnell würde man da als sogenannter Zeitreisender schon alleine wegen der Kleidung auffallen, und ehe man es übersieht, wäre man in den Kerkern oder auf den Scheiterhaufen der Erzbischöfe gelandet.«
    »Mich würde so ein Ausflug in die Vergangenheit schon interessieren«, meinte Wolf und sein Abenteuerdrang schien bei diesen Erzählungen wieder erwacht zu sein.
    »Sicher wäre das interessant für Sie. Und durchführbar wäre das auch, zumal Sie den Zeitverlust nur beim Durchschreiten unserer Station hätten. Denn wenn Sie aus dem Korridor erst einmal draußen sind, sozusagen in der Vergangenheit, dann verläuft Ihre Zeit wieder normal, so wie jetzt auch. Sie müssten also für die Wege im Berg drinnen nur zirka zwanzig Minuten einrechnen, in welchen die Zeit für Sie dreihundert Mal langsamer vergeht.«
    Wolf rechnete nach. »Das wären vier Tage und ein Tag für den Ausflug in die Mozart-Zeit.« Er schaute Linda fragend an: »Na, was hältst du davon, vielleicht treffen wir sogar den Amadeus?«
    Linda schien keinesfalls mit so einer risikobehafteten Aktion einverstanden zu sein. »Seit Jahren fahren wir in entlegenen Wüsten herum, fliegen durch Sandstürme und im Tiefflug durch enge Alpentäler, kriechen in Lavahöhlen, während andere Leute Urlaub am Strand machen. Anstatt im Wald Pilze zu sammeln, bringst du radioaktive Steine und sogar Plastiksprengstoff nach Hause. Jetzt willst du dem Ganzen noch die Krone aufsetzen und mit mir zweihundert Jahre in die Vergangenheit reisen?«
    Wolf schaute interessiert den General an, er schien Lindas Worte kaum wahrzunehmen.
    »Man könnte mit so einer Reise vielleicht sogar die Entwicklung der menschlichen Zivilisation beschleunigen.«
    »Von wegen Zivilisation«, der General schüttelte den Kopf. »Was glauben Sie denn? Wann war die Menschheit jemals zivilisiert, wie Sie sagen? Doch nur in den letzten zehn Jahren und da auch nur durch uns. Deutsche Zucht und Ordnung eben.«
    Linda biss sich auf ihre schmalen Lippen, sie musste sich zusammennehmen. Da sprach der SS-General von Zivilisiertheit in seiner Zeit. Hier prallten Welten aufeinander. Meinte er im Ernst, dass das Regime seiner Zeit zivilisiert gewesen war? Wahrscheinlich glaubte er das tatsächlich.
    Der General fuhr fort: »Im Übrigen bin ich der festen Überzeugung, dass man als Reisender in der Vergangenheit kaum etwas Entscheidendes für die Zukunft verändern kann. Wenn die Zeit reif ist, werde ich Ihnen einiges dazu sagen.«
    Wusste der

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