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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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General doch mehr von den Zeitkorridoren? Wolf tauschte nur einen kurzen Blick mit Linda, der diese kryptische Bemerkung von Kammler ebenfalls aufgefallen war.
    Der restliche Abend verlief dann wieder wie gewohnt. Etwas grundlegend Neues über die Zeitkorridore erfuhren sie aber auch diesmal nicht. Es war schon spät, als sich Kammler und Weber draußen beim Marmorbrunnen von den beiden verabschiedeten.
    Wolf startete seinen Wagen, und als er auf die Hauptstraße bog, meinte er zu Linda: »Das wird ja immer interessanter, was uns der General da erzählt. Erst waren wir beide der Meinung, dass sich ihre Station im Berg hoch oben an der Felswand befinden musste. Sie ließen uns auch in diesem Glauben. Kein Wort über einen anderen Eingang im Tal. Und jetzt erzählen sie uns auf einmal sogar von Motorrädern da drinnen im Berg. Wer weiß, was die sonst noch alles haben. Und vor allem würde mich interessieren, wie viele Leute eigentlich in dieser Station leben.«
    Linda schaute noch einmal zurück zum Untersberg und entgegnete: »Ja, Kammler sagt uns vermutlich nur Bruchstücke und bei direkten Fragen weicht er geschickt aus. Wir sollen eben nur so viel erfahren, wie er für richtig hält. Wahrscheinlich könnte er uns auch wesentlich mehr zu diesen Zeitkorridoren sagen, aber er hält es offensichtlich für ein brisantes Geheimnis, was es bestimmt auch ist.«
    Sie hatten bereits die Autobahnabfahrt der Salinenstadt erreicht und würden in wenigen Minuten bei Lindas Haus angekommen sein.
    »Jetzt kann ich mir auch vorstellen, weshalb damals Hitler und Himmler und nun auch die Illuminaten so hartnäckig nach diesen Zugängen zu den Zeitkorridoren gesucht haben. Es ist ein riesiges Machtpotenzial, welches darin verborgen liegt. Es ließe sich damit, so unglaublich das auch klingen mag, vielleicht doch ein wenig die Geschichte verändern.«
    »Wir können froh sein, dass es Hitler und Himmler nicht gelungen ist. Wer weiß, wie die Welt dann heute aussehen würde?«
    »Du mit deinen philosophischen Überlegungen! Wie sieht denn für dich unsere Welt heute aus? Findest du, dass alles optimal geregelt ist? Was würdest du denn ändern, wenn du könntest? Und bist du dir sicher, dass dann alles anders sein würde?«
    »Das weiß ich nicht, aber ich nehme lieber die multikulturelle Gesellschaft, welche wir heutzutage haben, in Kauf, als wenn durch ein totalitäres Regime, wie zu Kammlers Zeiten, jegliche Kritik rigoros unterbunden würde.«
    »Du hast recht, vergiss aber nicht, dass unserer kritischen Betrachtung auch hier und heute massive Grenzen gesetzt sind. Allein das Aussprechen von Kammlers und Webers Dienstgrad, ›Obergruppenführer und Obersturmbannführer der Waffen-SS‹, löst doch bei manchen Leuten, auch heute noch, wahre Panikschübe aus, wie wir bereits selber gesehen haben. Und es ist offenbar verpönt, im Detail über die damalige Zeit überhaupt zu sprechen. Auch eine eigene Meinungsbildung, welche auf Erzählungen und Berichten von den Eltern und Großeltern begründet ist, wird kaum akzeptiert. Wir sollen eben nur das denken, was unsere gute Demokratie für richtig hält. Viel Unterschied ist da nicht mehr zu damals.«
    Linda nickte. »Ja, und spätestens seit uns der Illuminat von Hitlers Vorliebe für den Namen ›Wolf‹ erzählt hat, bin ich der Ansicht, dass du dich umtaufen lassen solltest, um nicht ins Kreuzfeuer dieser ewig Gestrigen zu geraten.«
    Wolf antwortete: »Toll, nicht wahr? Was uns da von diesen nicht alles eingeprägt werden soll! Ich habe während meiner gesamten Schulzeit nie etwas von den damaligen Ereignissen gehört und erst Jahre später wurde unserer Generation nach und nach eine Kollektivschuld der Vorväter angelastet, welche wir selbstverständlich auf uns zu nehmen haben.
    Weißt du, es ist irgendwie eigenartig. Mein Großvater hat in Bratislava für einen Rabbiner die Kultgegenstände aus dessen Synagoge auf dem Dachboden seiner Firma vor den Nazis versteckt. Er wollte dem Mann helfen. So etwas hätte ihm den Kopf kosten können. Mein Großvater musste dennoch einige Jahre später mitsamt seiner Familie sein Haus verlassen, wurde enteignet und vertrieben. Er bekam auch im Nachhinein keine Entschädigung.«
    »So ist das nun einmal mit der Kollektivschuld, dein Großvater hatte eben die falsche Volkszugehörigkeit, von den anderen fragt dann keiner nach der Menschlichkeit«, bedauerte Linda.
    »Es ist nur zu hoffen, dass die Milliarden, welche an Wiedergutmachung bezahlt

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