Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
wurden, auch wirklich für friedliche Zwecke verwendet werden, was aber leider offensichtlich nicht ganz der Fall sein dürfte.«
»Jetzt verstehe ich auch, was der General gemeint hat, als er mir die silbernen Türme zeigte.«
»Denkt Kammler tatsächlich, dass du etwas zur Verhinderung dieser Zukunftsvariante beitragen kannst?«
»Ich glaube schon, und ich wollte ich könnte das! Aber wir werden uns in Zukunft noch mehr in Acht nehmen und genau abwägen, wem wir etwas sagen werden.«
Linda drehte das Autoradio an, sie wollte sich wohl etwas ablenken. Die ganze Geschichte über die Zeitkorridore war für die Lehrerin einfach zu viel.
Sie konnte ja außer mit Wolf und Werner mit niemandem darüber sprechen.
Ihre Kolleginnen in der kleinen Dorfschule hätten sie nicht ernst genommen und vermutlich nur mitleidig belächelt.
Aber auch Wolf war nachdenklich geworden. Da drinnen im Berg gab es bestimmt noch etwas anderes, wovon selbst der General und seine Männer nur einzelne Facetten kannten. Und wenn es gelingen sollte, diesem großen Geheimnis auf die Spur zu kommen, dann würden sich möglicherweise noch ganz andere Perspektiven ergeben.
Kapitel 19
****
Der Ausflug in die Mozart-Zeit
»Weißt du, so ein Tagesausflug in die Stadt Salzburg zur Zeit Mozarts könnte faszinierend sein. Natürlich dürften wir dort auf keinen Fall auffallen. Ich würde uns Mönchskutten aus dem Kostümverleih besorgen. Solche Gewänder haben schon den Illuminaten und auch dem General Kammler gute Dienste geleistet. Gerade in früheren Zeiten waren doch die Mönche geachtet und irgendwie tabu. Man würde uns in Ruhe lassen und uns kaum Fragen stellen.
Du ziehst dir die Kapuze tief ins Gesicht, damit man nicht sieht, dass du ein Weibchen bist. Wir besorgen uns Rosenkränze und ein Gebetsbuch, dann gehen wir als Wandermönche eine Runde durch Salzburg. Leider können wir bei so einem Ausflug keine Kamera mitnehmen, und auch keine Armbanduhr, das würde auffallen.«
Linda stand gerade in der Küche und putzte Salat. »Denkst du allen Ernstes über eine solche Zeitreise nach?«
»Warum nicht, wenn der General uns das ermöglichen kann. Es wäre doch ein großartiges Erlebnis, die Stadt Salzburg im achtzehnten Jahrhundert hautnah zu sehen.«
In Gedanken bereitete sich Wolf schon auf einen solchen Ausflug in diese Zeit vor. Mit etwas Geschick würde er Linda bestimmt dazu überreden können, ihn zu begleiten. Er wusste auch, wo ihre Schwachstelle war.
Sie hatte einen Flügel zu Hause, spielte selber Klavier und hatte ein Faible für die Musik von Mozart.
Die Vorbereitungen für diese Reise in die Vergangenheit beschäftigten Wolf wochenlang. Welche Schuhe hatte man damals an? Was trug ein Mönch in dieser Zeit unter seiner Kutte? Womit transportierte man damals seine Habseligkeiten? Ein Rucksack wäre da bestimmt fehl am Platz. Würden sie nicht durch ihre Sprache auffallen? Seine Lesebrille konnte Wolf auch nicht mitnehmen. Brillen sahen damals ganz anders aus. Sollte er zur Sicherheit eine Waffe mitnehmen? Aber vom Anblick einer modernen Pistole ließen sich die Menschen im achtzehnten Jahrhundert bestimmt nicht beeindrucken und auf jemanden schießen wollte Wolf auf keinen Fall.
Ein Laser, klein wie ein Füllhalter, konnte eventuell nützlich sein. Nur in der Stärke, wie Wolf sie haben wollte, gab es diese Laser nicht so ohne Weiteres zu kaufen. Nach einigen Stunden Suche im Internet wurde er in Singapur fündig. Er bestellte dort zwei Stück solcher Lasergeräte mit der beachtlichen Leistung von fünfhundert Milliwatt und ultrafeinem Strahl. Damit ließ sich viel mehr machen, als nur ein Papiertaschentuch anzuzünden oder einen Luftballon zum Platzen zu bringen.
Ein paar Münzen aus dieser Zeit wären sicher auch nützlich. Etwas Geld wollte er unbedingt dabeihaben.
Schließlich stellte Wolf penibel eine Liste zusammen, was alles gebraucht würde. Ohne Linda vorerst zu beunruhigen, besorgte Wolf in den folgenden Wochen alles, was sie für diesen Tagesausflug benötigten. Er musste nur noch die Zeit von Lindas Weihnachtsferien abwarten. In diesen sechzehn schulfreien Tagen könnten sie den Ausflug auch ohne großes Aufsehen durchführen.
Es war nun an der Zeit, Linda dazu zu bringen, mitzukommen. Schlussendlich war es doch ihre Neugier, die siegte. Die Neugier auf etwas, was kaum ein Mensch zuvor erlebt hatte. Einen Tag in ferner Vergangenheit zu verbringen.
In den Weihnachtsferien, als Linda schulfrei hatte, meldete er
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