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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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Mitfahrgelegenheit, auf dem Wagen ist ja noch genug Platz.« Wolf wusste, jetzt stand ihnen der erste Kontakt mit Menschen aus Mozarts Zeit unmittelbar bevor. Er ging zu dem Mann, den er für den Bauern hielt, und sagte: »Gott zum Gruß, guter Bauersmann. Willst du ein gottgefälliges Werk tun und zwei müde Mönche zur Stadt mitnehmen? Wir werden dich auch in unser Abendgebet mit einschließen.«
    Der Bauer nickte und sprach: »Setzt Euch hinten drauf, wir fahren gleich los.«
    Zwischen Säcken, voll mit Gurken, Tomaten und anderen Feldfrüchten, ging es den holprigen Weg durch das Moor auf die Stadt zu. »Die Festung sieht genau so aus, wie wir sie kennen«, sagte Linda und blickte staunend umher. »Ihr wart schon einmal hier in Salzburg? Ihr kennt die Festung von früher?«
    »Nein«, erwiderte Wolf rasch, »wir kennen die Festung Hohensalzburg nur von Bildern, welche bei uns im Kloster hängen.« Der Bauer ließ es dabei bewenden.
    Nach etwa einer Stunde kamen sie entlang des Nonnberges zur Uferstraße an die Salzach. Der Fluss war fünfmal breiter, als ihnen bekannt war. Da waren Inseln in der Salzach und dazwischen sahen sie große hölzerne Lastkähne mit Salzfässern beladen, welche von der Stadt Hallein das weiße Gold flussabwärts transportierten. Geschickt manövrierten die Schiffer die voll beladenen Boote zwischen Sandbänken und Inseln hindurch.
    »Schau, das ist die Staatsbrücke!«, rief Linda und deutete mit der Hand nach vorne. Wolf musste sich etwas nach rechts beugen, um dieses hölzerne Bauwerk mit den acht Brückenpfeilern zu sehen.
    »Die heißt anders, die nennen wir Hauptbrücke«, rief der Bauer, der anscheinend alles bestens verstand, was Linda und Wolf hinten am Wagen redeten. »Zuerst müssen wir bei den Wirten in der Judengasse Gemüse abliefern, dann werden wir hinüberfahren in die Neustadt. Beim Lasserwirt Zum goldenen Ochsen, gleich neben der Brücke, und dann am Ende der Linzergasse zum Ochsenstallwirt.«
    »Siehst du«, murmelte Wolf jetzt ganz leise unter seiner Kapuze zu Linda hinüber, »nun bekommen wir sogar eine Stadtrundfahrt und auch das Wetter ist schön.«
    Der Bauer hielt die Rösser an. »Ihr könnt am Wagen sitzen bleiben, wenn Ihr wollt. Ich muss nur dem Wirt vom Bräuhaus in der Höll das bestellte Zeug geben. Gleich geht’s weiter.«
    Die beiden konnten sich gar nicht sattsehen. Es war alles so unwirklich. Waren sie tatsächlich über zweihundert Jahre in die Vergangenheit gelangt?
    Die Menschen hier waren zum Großteil recht gut gekleidet. Die Häuser und besonders die Fenster sahen ganz anders als gewohnt aus. Plötzlich kam eine Schar Bewaffneter auf Pferden an der Uferstraße dahergeritten. Ihr Anführer warf einen kurzen Blick auf Wolf und Linda, welche in ihrem Mönchsgewand zwischen dem Gemüse auf dem Wagen saßen, nahm aber weiter keine Notiz von ihnen. Linda blickte tief zu Boden, damit man ihr Gesicht auf keinen Fall sehen konnte. So ganz wohl war ihr in dieser Situation nicht. Sie hatte mittlerweile ihren Rosenkranz aus der Tasche genommen und begann aus Verlegenheit die Gebetsperlen zu zählen.
    »Wie viele Leute wohnen hier in der Stadt?«, fragte Wolf den Bauern, welcher soeben aus der Tür des Höllbräus herauskam. »So um die dreizehntausend Menschen, genau weiß ich es nicht.
    Hauptsache ist, sie essen viel Gemüse, dann geht’s mir und den Meinen auch gut. Jetzt bleiben wir ein Stück weiter vorne noch beim Eizenberger, dem Wirt Zum Mohrenkopf stehen, dann beim Modererbräu, Zum Türkenkopf. Alsdann geht’s über den Fluss.«
    Die holprige Fahrt über die Brücke war ein Erlebnis ersten Ranges. Als der Bauer wegen eines entgegenkommenden Fuhrwerkes anhalten musste, hatten die beiden Zeit genug, um auf die Salzach hinunterzusehen. Das Wasser war nicht sehr tief unter ihnen. Das Flussbett musste damals erheblich höher gelegen haben.
    »Schau, die vielen Salzkähne«, rief Linda. So etwas kannte sie bisher nur von alten Zeichnungen und Gemälden in den Museen.
    Als der Bauer direkt an der Salzach, gleich neben der Hauptbrücke, sein Fuhrwerk anhielt und das Gemüse für den Lasserwirt ablud, stiegen die beiden vom Wagen. Sie bedankten sich mit einem herzlichen »Vergelt’s Gott« bei dem Bauern und kehrten in das Gasthaus ein. Die etwas düstere Gaststube sah nicht unbedingt einladend aus. Wolf hatte aber bereits Hunger und wollte ohnedies eine Kostprobe vom Essen und Trinken des achtzehnten Jahrhunderts haben.
    »Hast du auch Geld dabei?«,

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