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Steine der Macht - Band 4

Steine der Macht - Band 4

Titel: Steine der Macht - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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schmalen Stelle zur Hälfte abgetragen hatten und nichts zum Vorschein kam, gaben sie auf.
    Das Symbol mit der Schlange, welche sich in den Schwanz beißt, wurde fotografiert und die GPS-Daten für ein späteres Wiederfinden gespeichert.
    „Was hast du da eigentlich zu finden gehofft?“, fragte ihn Claudia auf dem Rückweg.
    „Eigentlich weiß ich es selber nicht“, war Wolfs Antwort, „ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, was da in dieser offenen Mauer die Jahrhunderte überdauert haben könnte. Da rinnt doch überall das Wasser vom Regen hindurch und im Sommer werden diese Steine zudem recht heiß. Das ist sicher keine gute Idee für ein Versteck. Am Untersberg in der Templer Ruine, da waren die Sachen eingemauert und blieben daher etwas geschützt. Damals habe ich Hammer und Meißel gebraucht, um an das geheime Versteck zu gelangen. Doch auch dort waren die Holzkassette und der Lederbeutel schon fast zerfallen.“
    Mittlerweile hatten sie wieder das Dorf erreicht. Es war an einem Hang erbaut, der zum Meer hin abfiel. Auf Unije sah es aus, als wäre die Zeit auf dieser einsamen Insel stehen geblieben. Keinerlei Motorenlärm von irgendwelchen Fahrzeugen war zu hören. Lautlos kreisten einige Möwen über ihnen. Das Zirpen der Grillen und manchmal auch das zarte Brummen einer Biene waren die einzigen Geräusche hier oben. Ganz klein konnten sie von dem Hügel aus ihre abgestellte Cessna auf der Wiese sehen. Gegenüber standen jetzt noch drei weitere Kleinflugzeuge. Diese mussten schon früh am Morgen angekommen sein.
    „Wenn dort in der Mauer etwas versteckt worden ist, dann kann es sich dabei nur um ein Ding handeln, dem weder Feuchtigkeit noch Hitze etwas ausmachen“, schlussfolgerte Claudia.
    „Das müsste dann heißen, dass es nur aus Edelmetall oder aus Stein bestehen dürfte“, überlegte Wolf.
    „Dann könnte es sich ja auch um einen Kristall handeln“, erwiderte Claudia.
    „Das werden wir morgen, bevor wir zurückfliegen, nochmals nachprüfen“, meinte Wolf, „aber jetzt gehen wir erst einmal ins Wasser. Schließlich möchte ich ja auch wieder einmal im Meer baden.“
    Damit machte er der jungen Frau die größte Freude, denn im Meer zu schwimmen, das mochte Claudia besonders gerne.
    Später, als die Sonne über dem Meer untergegangen war und die beiden in der Gaststätte zum Abendessen saßen, meldete Wolfs Handy eine Kurznachricht: „OE-DID auf Unije gesichtet. OE-CMC – stehen genau gegenüber. Wo bist du? Gruß Walter.“
    Wolf war überrascht: „Da ist einer von Salzburg hierhergeflogen. Die OE-CMC ist ein kleines zweisitziges Flugzeug von unserem Club und Walter, das müsste der Fluglehrer sein.“
    Er schrieb ihm zurück, dass sie im Gasthaus auf der Terrasse sitzen würden, und schon nach einer Minute kam Walter zu ihnen, um sie zu begrüßen. Er hatte nur zehn Meter weiter am anderen Ende der Terrasse gesessen. Sie setzten sich zusammen und ließen sich jeder einen köstlichen Fisch schmecken. Wein wollte Wolf heute keinen mehr trinken, denn am nächsten Vormittag sollte es wieder zurück in die Heimat gehen. Und Alkohol war ein Tabu für Piloten – zumindest, wenn sie fliegen mussten. So nahm er stattdessen mit Apfelsaft und Mineralwasser vorlieb. Sie tauschten Flugerlebnisse aus, von welchen jeder der beiden reichlich zu erzählen hatte, und sie diskutierten über den großen Zufall, sich gerade hier getroffen zu haben. Diese Insel wurde sehr selten von Clubmitgliedern angeflogen, denn nur wenige Piloten wollten über das Meer fliegen, um dann auf dieser holprigen Graspiste zu landen. Die meisten Piloten bevorzugten eine betonierte Rollbahn. Walter berichtete auch noch über einen tragischen Unfall, bei dem zehn Tage zuvor zwei Leute vom Fliegerclub in Salzburg ums Leben gekommen waren. Bei diesem Unfall war die Maschine während einer Landeübung abgestürzt. Die beiden Insassen dürften keine Chance gehabt haben. Es handelte sich um eine zweisitzige Cessna 150. Es war jenes Flugzeug, mit dem Wolf und Markus vor vielen Jahren schon diesen gefährlichen Zwischenfall über den Bergen gehabt hatten.
    „Ja, Fahrt ist Leben“, sagte Walter bedeutungsvoll und meinte damit, dass ein Flugzeug niemals zu langsam werden sollte, denn dann würde es einfach abkippen und runterfallen. In großer Höhe hätte man noch die Chance, den Flieger wieder abzufangen, aber in Bodennähe, wie etwa beim Landen, wäre so etwas fatal. Deshalb sollte man immer genau auf seine

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