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Steine der Macht - Band 5

Steine der Macht - Band 5

Titel: Steine der Macht - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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postieren. Sie werden nur schießen, wenn es unvermeidbar wird. Und nun gehen Sie.“
    Fast gleichzeitig gingen die fünf Freunde, gefolgt von den vier Soldaten mit ihren Maschinenpistolen durch das Dimensionstor. Im nächsten Moment erschienen sie im Halbdunkel des kalten Gerichtsraumes auf der gegenüberliegenden Seite des Richterstuhls. Vor ihnen kauerte eine junge Frau auf dem steinernen Boden. Augenscheinlich war sie verletzt. Über ihr erhob sich der schwere Tisch, auf welchem ein überdimensionales Kreuz mit zwei Kerzen stand, welche ein spärliches Licht auf einige Akten warfen. Dahinter, auf einem großen Stuhl, saß der Gerichtsdiener. Es war eine jämmerliche Gestalt von eher kleinem Wuchs und mit einem pockennarbigen Gesicht. Das sollte der allmächtige Schörgen Toni sein, der hier über Leben und Tod entscheiden konnte, wie es ihm gefiel. Im fahlen Kerzenlicht konnten die Freunde sein hässliches Antlitz gut erkennen. Er selbst sah aber die allesamt dunkel gekleideten Freunde nicht, ebenso wenig, wie er die SS-Soldaten in ihren schwarzen Uniformen ausnehmen konnte, die sich leise in dem kaum beleuchteten Gewölbe verteilten. Der Pockennarbige schien so in sein Verhör vertieft zu sein, dass er vorerst nichts von der Anwesenheit unserer Freunde bemerkte. Er fragte die am Boden liegende Frau in einem alten Dialekt etwas, was aber niemand verstehen konnte. Als die Frau keine Antwort gab und nur leise wimmerte, sprang er wütend von seinem Stuhl auf und kam hinter seinem Tisch hervor. Er hinkte. Plötzlich hatte der Schörgen Toni eine Peitsche in der Hand und holte zum Schlag auf die Frau aus.
    Im selben Moment zog Wolf seinen neuen, fünftausend Milliwatt starken Laser aus der Hosentasche, schaltete ihn ein und richtete den roten Strahl direkt auf den Hals des Peinigers. Es zischte, der Gerichtsdiener schrie auf, die Peitsche fiel ihm aus der Hand, als er sich an die Gurgel griff. Es roch nach verbranntem Fleisch.
    Vor Schreck erstarrt erblickte er nun die Gruppe an der Wand des Gewölbes, von der er sich nicht erklären konnte, wie die hier überhaupt hereingekommen war. „Wer seid Ihr? Um Christi willen, wer seid Ihr?“, fragte er mit zitternder Stimme. Seine hasserfüllten Augen musterten zuerst Wolf und dann die anderen vier. Wolf trat einen Schritt vor und sprach mit tiefer, fester Stimme:
    „Lass er Christus aus dem Spiel, der Name Gottes aus seinem Munde ist Blasphemie und er weiß, was darauf steht – der Tod!“
    „Wer seid Ihr?“, stammelte jetzt der kleinwüchsige Schörgen Toni zum dritten Male. Wolf sah ihn durchdringend an und sprach:
    „Für dich bin ich der Satan, der Satan in Menschengestalt. Ich bin gekommen, um deinem Treiben ein Ende zu bereiten. Deine Zeit ist um, Anton Heilmayer.“
    Der Gerichtsdiener schien zu Tode erschrocken, er riss seine Augen weit auf und spähte zur Tür, als wolle er fliehen. Doch im nächsten Moment sah er einen der SS-Soldaten vor sich, welcher ihm mit einem festen Stoß den Lauf seiner Maschinenpistole in die Rippen rammte. Die Gefährlichkeit dieser Waffe aber nicht erkennend, griff der Schörgen Toni unter seinen Umhang und holte einen Dolch hervor, mit dem er auf den Soldaten losgehen wollte. Dem SS-Mann würde nichts anderes übrig bleiben, als zu schießen, aber gerade das sollte doch vermieden werden.
    Jetzt sprang Elisabeth, die ja bereits die Aufnahmeprüfung für das Spezialeinsatzkommando Cobra absolviert hatte, mit zwei großen Sätzen zu ihm. Mit einem raschen Griff entwand sie ihm sein Messer und warf ihn zu Boden. Dann klickte es zweimal und der Sadist lag, mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt, bäuchlings auf dem kalten Steinboden. Er stieß einen lauten Schrei aus, der die Wachen draußen im Burghof auf den Plan rief.
    Einer der SS-Soldaten schob den schweren Riegel vor die massive Holztür im Gerichtsraum und meinte: „Hier drinnen sind wir sicher, wir müssen bloß aufpassen, dass die Schergen des Gerichtsdieners nicht zu den Gitterfenstern hereinschießen.“ Das war das Stichwort für Herbert. Er holte eine Tränengas- und eine Blendgranate aus seinem Anorak hervor, aktivierte diese und warf sie gekonnt zwischen den Gitterstäben in den Burghof hinaus. Ein gleißender Lichtblitz erhellte den düsteren Hof und die Schwaden des Tränengases breiteten sich rasch aus. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Bald hörte man laute Schreie, vermischt mit Husten und Röcheln.
    Claudia kniete bei der jungen Frau am Boden

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