Steine der Macht - Band 5
sich in diesem Schloss ein Hunderte Kilogramm schwerer Kasten von selbst bewegte! Es waren zwar bloß einige Zentimeter, aber wenn du so etwas hautnah erlebst, dann ist dir das nicht mehr einerlei.“
Auch Wolfs Überredungskünste konnten die Lehrerin nicht davon überzeugen, bei dieser Reise in die Vergangenheit mitzumachen. Zudem hatte Linda, welche gerade das Haus ihrer Mutter umgestaltete, sehr viel Arbeit. Da war ihr jeder Tag wichtig, zudem waren laufend Handwerker da.
Nun, dann würden sie eben nur zu fünft den Schörgen Toni besuchen. Wolf hatte da schon wieder eine Idee …
„Wir brauchen uns keine besonderen Gewänder anzuziehen, wenn uns Kammler in das Schloss bringt. Auffallen werden wir ohnehin. Trotzdem schlage ich vor, wir ziehen uns dunkel an, dann werden wir in dem düsteren Gerichtsraum nicht so schnell gesehen. Das Wichtigste ist jedoch unsere Ausrüstung. Wir müssen uns sehr gut vorbereiten, wer weiß, mit welchen Angriffen wir konfrontiert werden“, sagte er bei der nächsten Zusammenkunft zu den anderen.
Claudia meinte: „Der General will uns ja bewaffnete Soldaten zum Schutz mitgeben, genügt das nicht?“
„Die sollten nur im schlimmsten Notfall eingreifen. Ich möchte ein Blutvergießen auf alle Fälle verhindern, wer weiß, vielleicht ist eine der Wachen im Schloss ein Vorfahre von einem von uns, und wenn so ein Scherge durch unsere Expedition den Tod fände, dann würde einer von uns möglicherweise aufhören zu existieren. Nein, wir werden uns die Burschen mit geeigneten Mitteln schon vom Leibe halten.“
„Unsere Pfeffersprays sind auch nicht zu verachten“, lachte Elisabeth, die Polizistin, „ich werde einige davon mitnehmen, das kann nie schaden.“
Wolf hatte sich vor geraumer Zeit Neun-Millimeter-Pfefferpatronen gekauft. Diese konnte er aus seiner Glock-Polizeipistole abfeuern. Das machte ordentlich Krach, genauso wie eine scharfe Patrone, und zudem konnte man sich damit jeden Angreifer auch auf größere Distanz vom Leibe halten. Er hatte genug von dieser Munition, deshalb versprach er, auch Herbert und Elisabeth welche für ihre Pistolen zu geben.
„Vergesst nicht“, gab Peter zu bedenken, „die haben zur damaligen Zeit auch schon Gewehre gehabt und auf so eine Distanz nützt uns der Pfefferspray nichts.“
„Tränengas- und Blendgranaten würden da hilfreich sein“, erwiderte Herbert, „ich kenne da jemanden, der uns damit aushelfen könnte. Zwei solcher Dinger in den Schlosshof geworfen, sollten uns vor den Wachen schützen.“
„Und vergesst eure Polizeihandschellen nicht, möglicherweise sind die auch zu etwas nütze“, meinte Wolf.
„Taschenlampen sollten wir auch dabei haben und vor allem die starken Laser“, ergänzte Claudia mit gemischten Gefühlen. Sie ahnte nicht, was ihnen noch bevorstehen würde.
Wolf musste zuvor in den alten Sagenbüchern das Datum ausfindig machen, an dem dieser Schörgen Toni angeblich vom Teufel persönlich geholt wurde. Es war der achtundzwanzigste August des Jahres 1775. Er ließ dies dem General ausrichten, indem er an den Obersturmbannführer Weber eine SMS sandte.
Schließlich, am Tag der Zeitreise, als die fünf am frühen Vormittag bei der Mauer des Baches standen – dort, wo das Wasser über das Wasser fließt –, kam dann doch ein gewisses Unbehagen auf. Keiner von ihnen wusste ja, wie dieser Besuch dort im siebzehnten Jahrhundert ablaufen würde. Plötzlich begann die Luft über dem Wasser zu flimmern und Weber stand vor ihnen. „Ich heiße Sie willkommen, gehen Sie mir nun einzeln nach“, sagte er und deutete dabei auf das rasch fließende Wasser des Baches vor ihm. Alle Mitglieder des Isais-Ringes, außer Wolf, kostete es schon einige Überwindung, dem Obersturmbannführer zu folgen und scheinbar direkt in das Wasser zu gehen. Diesmal trafen sie im Inneren der Station nicht auf den General. Stattdessen warteten vier gut bewaffnete SS-Soldaten und der Obersturmbannführer auf sie. „Gehen Sie nun alle durch dieses Tor“, sagte Weber und deutete dabei auf ein Portal, welches auch Wolf bei seinen bisherigen Besuchen in der Station noch nicht gesehen hatte. Es musste sich offensichtlich um eine neue Art Dimensionstor handeln.
„Sie sollten direkt in der Gerichtsstube des Schlosses Moosham herauskommen.“
„Machen Sie aber schnell, der Überraschungseffekt wird dem Schörgen Toni keine Zeit lassen, die Wachen zu rufen. Zu Ihrer Sicherheit werden sich unsere Männer an der Tür und bei den Fenstern
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