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Steine der Macht - Band 5

Steine der Macht - Band 5

Titel: Steine der Macht - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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und half ihr aufzustehen. Diese sagte, sie wäre als Hexe angeklagt worden, weil sie mit Kräutern aus dem Wald ihre kranke Großmutter geheilt habe. Auf sie warte nun der Tod auf dem Scheiterhaufen, erklärte sie in ihrer eigentümlichen, alten Sprache.
    „Du wirst nicht sterben“, sagte Wolf zu ihr, „zumindest nicht jetzt und nicht hier. Wir werden dich befreien und an einen sicheren Ort schaffen.“ Als er sah, dass die Frau an den Füßen mit schweren Eisenschellen gefesselt war, welche ihre Knöchel blutig gerissen hatten, wandte er sich zum Schörgen Toni. „Dafür wirst du büßen, du elender Wicht!“, mit diesen Worten nahm er seinen Laser wieder hervor, zielte auf das Gewand des auf dem Boden liegenden Peinigers und setzte dieses damit augenblicklich in Brand. Da sich dieser wegen seiner am Rücken gefesselten Hände nicht wehren konnte und verbrennen zu müssen glaubte, schrie und quiekte er wie ein Schwein, was aber Wolf nicht im Geringsten beeindruckte.
    „So haben sich deine Opfer auch gefühlt, als die Flammen des Scheiterhaufens zu lodern begannen.“
    Dann ging er zum Richtertisch, nahm die dort liegende Bibel und die Anklageschrift und warf sie auf die jämmerliche Kreatur, die sich vor ihm am Boden liegend vor Todesangst wand.
    „Wir wollen ihn doch lebend!“, lachte Peter, der Graf vom Palfen, und trat auf die brennende Kleidung des Gerichtsdieners, um die Flammen auszulöschen. „Er soll ja schließlich noch büßen können.“
    „Du hast Recht“, antwortete Wolf, während Peter beim Austreten der glosenden Jacke dem Mann mit den Schuhen auf den Rücken trat.
    Die Schreie des Schörgen Toni hatten aber zur Folge, dass die Wachen draußen im Burghof jetzt mit allen Mitteln versuchten, sich Zutritt zum Gerichtsraum zu verschaffen, um ihrem Gebieter zu Hilfe zu eilen. Plötzlich zuckte Elisabeth zusammen und taumelte zurück. Wolf sah entsetzt den Bolzen einer Armbrust aus ihrem Bauch ragen. Elisabeth öffnete ihren Anorak und zog den Pfeil aus der schusssicheren Polizeiweste heraus. „Na, hab ich es doch gleich gewusst, dass diese schweren Dinger nicht ganz nutzlos sind“, lachte sie.
    Wolf versuchte, vom Rande des Fensters aus den Schützen auszumachen. Dieser befand sich weit hinten auf dem hölzernen Wehrgang über dem Burghof und spannte gerade erneut seine Armbrust. Wolf zielte mit dem Laser auf ihn und fuhr mit dessen Strahl über das Gesicht des Schützen. Ein grässlicher Aufschrei hallte über den Hof der Burg und die mörderische Waffe entglitt diesem, als er sich seine Hände vor das Gesicht hielt.
    Peter, der Graf vom Palfen, meinte: „Wahrscheinlich war das ein Zufallstreffer. Der hat einfach nur durch das Fenster geschossen und dabei Elisabeth getroffen. Sehen konnte er in dem dunklen Raum bestimmt niemanden. Aber jetzt wird er keinem mehr mit seiner Armbrust etwas anhaben können.“
    Herbert und Peter waren inzwischen damit beschäftigt, der jungen Frau die Fußfesseln abzunehmen. Draußen im Burghof hatten sich die Schwaden des Tränengases offenbar schon etwas verflüchtigt, denn man konnte schon wieder ein hektisches Stimmengewirr und Waffenklirren vernehmen.
    „Ich werde meine letzten zwei Granaten noch in den Schlosshof werfen“, meinte Herbert und ging zum Gitterfenster. „Aber dann sollten wir uns wieder auf den Rückweg machen, denn langsam wird es hier für uns gefährlich.“
    „Ja, aber diese Frau nehmen wir mit, denn wenn wir sie hierlassen, wird sie sicher umgebracht werden“, sagte Claudia.
    „Du glaubst, wenn wir sie in unsere Zeit schaffen, dann ist sie gerettet?“, fragte Herbert.
    „Retten können wir sie in jedem Fall. Aber ich meine, wir sollten sie anschließend in eine Zeit bringen, in der sie auch ein normales Leben weiterführen kann. Wer weiß, ob diese Frau aus dem achtzehnten Jahrhundert in unserer Zeit überhaupt zurechtkäme? Mir wird schon etwas einfallen“, antwortete Wolf.
    Er ging zu dem SS-Soldaten, der die Rückreise durch das Dimensionstor aktivieren konnte. Dieser deutete auf den Schörgen Toni und die Frau und meinte: „Die beiden müsst ihr jetzt gut festhalten, damit auch sie in der Station ankommen.“ Dann aktivierte er das Dimensionstor.
    Im nächsten Moment befanden sich alle in der Station des Generals im Untersberg. Als Obersturmbannführer Weber den eigentümlich gekleideten und mit Handschellen gefesselten Gerichtsdiener sah, meinte er mit einigem Erstaunen: „Wen habt ihr denn da mitgebracht? Und weshalb ist

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