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Steine der Macht - Band 5

Steine der Macht - Band 5

Titel: Steine der Macht - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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bald wegen der zu geringen Reichweite seiner LED-Lampe aus den Augen. Lediglich dessen eilige Schritte konnte er noch einige Zeit vernehmen.

    Herbert meinte zu seiner Frau: „Elisabeth, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wohin die beiden verschwunden sind.“ Sie begannen abwechselnd nach Wolf und Claudia zu rufen, aber es kam keine Antwort. Ratlos standen die beiden am Fuße des zweiten Pylons.

    Claudia hörte auf einmal Schritte. Es klang so, als würde jemand laufen. Sie konnte nun auch schon den raschen Atem hören, der schnell näher kam. Von oben musste da jemand die Treppe herunterlaufen. Sie hatte Angst. Plötzlich hörte sie ganz in ihrer Nähe einen gellenden Schrei, der immer leiser wurde und dann abrupt aufhörte. Da musste jemand in so eine Öffnung in der Treppe gefallen sein, dachte sie und wagte sich kaum mehr zu bewegen, als sie abermals Schritte hörte. Dann konnte sie den Schein einer LED-Lampe sehen. Auch Wolf erkannte Claudia, welche noch immer regungslos auf der Stufe saß. „Claudia“, rief er, „wie kommst du denn hier herein?“
    Anstatt einer Antwort schrie die junge Frau nur: „Bleib sofort stehen, geh nicht weiter, da sind Löcher in der Treppe!“
    Wolf richtete den Strahl seiner Lampe nach unten und sah in einen gähnenden Abgrund. Die Öffnung war über einen Meter groß und er konnte keinen Grund erblicken. Vorsichtig ging er auf der Seite an dem Loch vorbei und beugte sich zu Claudia, welche kaum fähig war, aufzustehen.
    „Da kam gerade einer vor dir die Treppe heruntergelaufen und ist in diese Öffnung gestürzt. Ich hab ihn noch schreien gehört“, sagte sie zu Wolf und schlug schluchzend ihre Hände vor das Gesicht.
    „Komm“, antwortete er und half ihr auf die Beine. „Ich gehe vor und du bleibst dicht hinter mir.“
    „Ja“, sagte sie mit angsterfüllter Stimme, „aber sei vorsichtig, da sind noch mehrere solcher Fallen auf der Stiege.“
    Wolf war heilfroh, seine kleine Lampe dabeizuhaben, und schaffte es damit ohne viel Mühe, mit Claudia in den ebenen Gang an der Basis des Pylons zu gelangen. Er erzählte ihr beim Gehen von den funkelnden Obeliskenspitzen und dem Mann mit der Maske.
    Claudia hatte sich mittlerweile wieder etwas gefangen und fragte: „Glaubst du wirklich, dass wir in eine andere Zeit übergewechselt sind?“
    „Sieht ganz danach aus, ich möchte bloß wissen, durch welchen Mechanismus das ausgelöst wurde. Es muss mit diesen Eingängen in den Pylon zu tun haben, nehme ich an.“
    „Du hast Nerven!“, antwortete die noch immer geschockte Claudia. „Für mich ist jetzt das Wichtigste, wie wir wieder in unsere Zeit kommen. Der Mechanismus kann mir gestohlen bleiben.“
    „Irgendwie geht’s immer!“, meinte Wolf und blieb vor dem Ausgang in die Säulenhalle stehen.
    „Wenn wir jetzt hier aus dem Gang herausgehen, sind wir möglicherweise noch in der Vergangenheit. Und wenn uns da ein paar Amunpriester sehen, dann landen wir zum Schluss noch bei den Krokodilen im Nil. Denk einmal nach, was hast du gemacht, als du den Gang betreten hast?“
    Claudia überlegte kurz und sagte: „Ich habe dein Sator-Amulett zwischen meine Finger genommen.“ Wolf fiel ein, dass er ihr vor Betreten des Karnak-Tempels nur so aus Spaß das goldene Amulett, das ja schon vor Jahrhunderten als magischer Schutz galt, umgehängt hatte. Aber daneben befand sich auch der schwarze, kleine, runde Stein, das zwölfstrahlige mesopotamische Rundsiegel, auf demselben Lederband. „Hast du dabei auch den schwarzen Stein berührt?“, fragte er sie.
    „Ja freilich“, erwiderte Claudia verwundert, so, als würde sie Wolfs Frage nicht ganz verstehen. „Ich musste den Stein ja vom Amulett wegschieben, damit ich das goldene Sator-Quadrat zwischen den Fingern halten konnte. Aber weshalb fragst du das?“
    „Weil auch ich beim anderen Eingang meinen schwarzen Stein aus der Cheops-Pyramide in den Händen hielt. Und exakt in diesem Moment muss das Zeitphänomen aufgetreten sein.“
    „Was redest du da von einem anderen Eingang? Meinst du etwa die steinerne Scheintür?“, fragte Claudia.
    „Das ist eine echte Türe, besser gesagt, das war sie, bevor man die Öffnungen mit Eisentüren verschlossen hat, und davor befanden sich dort eben drei Eingänge. In den letzten Jahren wurde der Zugang dann offenbar mit einer Steinplatte verschlossen“, antwortete Wolf.
    Claudia schaute nachdenklich und meinte: „Ja, und dann hat dieser Bekannte von dir bestimmt Recht gehabt,

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