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Steine der Macht - Band 5

Steine der Macht - Band 5

Titel: Steine der Macht - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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als er erzählte, dass hinter der Eisentür schon Menschen verschwunden sind. Ob die in der Vergangenheit geblieben oder in eine dieser gefährlichen Fallgruben gestürzt sind, werden wir wohl nie erfahren.“
    „So, nun nimm den kleinen schwarzen Stein am Lederhalsband zwischen deine Finger und halte ihn. Ich werde meinen schwarzen Stein ebenfalls in die Hände nehmen und dann gehen wir aus dem Gang hinaus in die Säulenhalle.“ Mit diesen Worten schaltete er seine LED-Lampe aus und holte den schwarzen Stein aus der Cheops-Pyramide hervor. Dann gingen die beiden nach draußen.
    Im selben Moment hörten sie auch schon die Rufe von Herbert und Elisabeth. „Wir haben uns nur ein wenig verirrt“, sagte Wolf etwas schuldbewusst und dachte vorerst nicht im Traum daran, den beiden Freunden ihr Erlebnis im Inneren des Pylons mitzuteilen. Nicht auszudenken, wenn die beiden Polizisten auch in diesen Gängen verschwunden wären. Nein, dieses Geheimnis sollte auch eines bleiben, zumindest, bis sie wieder zu Hause sein würden. Dann konnten sie über das Abenteuer in Ruhe berichten.
    Wieder zurück beim Taxi meinte Herbert: „Morgen fahren wir ja hinüber auf die Westbank. Weißt du, wo der Rassul sein neues Domizil hat? Soviel ich erfahren habe, hat der Said Hamam ja alle Häuser in Qurna abreißen lassen.“
    „Keine Sorge“, antwortete Wolf, „direkt neben dem Ramesseum besitzt er ein Café oder Restaurant, wie man eben will. Dort treffen wir ihn sicher an, und wenn nicht, dann fahren wir zu seinem neuen Wohnsitz gegenüber vom Carter Haus, in der Nähe des Polizei-Checkpoints. Und jetzt freue ich mich auf ein kühles Bier im Hotel.“

Kapitel 16 – Rassuls Geheimgang

    Es war ein relativ kühler Morgen und der Dunst lag noch über den Ufern des Nils. Es roch wie immer schwach nach verbranntem Müll. Wolf war bereits aufgestanden und nach draußen gegangen. Er lehnte sich gedankenverloren an das Geländer an der Nilpromenade. Nur wenige Leute waren zu so früher Stunde im gepflegten Hotelpark. Vereinzelt standen Reiher am Ufer des großen Stromes, welche nach Fischen Ausschau hielten.
    Nach dem Frühstück würde er sich mit Claudia und den beiden Polizisten auf die Westbank hinüberfahren lassen. Heute sollte es ja zu Rassul gehen. Er hoffte inständig, diesmal wieder zumindest einen der Rassul-Brüder zu Gesicht zu bekommen.
    „Was machst du hier so zeitig am Morgen? Ich wusste gar nicht, dass du so ein Frühaufsteher bist“, hörte er unverhofft die Stimme von Claudia hinter ihm. Ohne sich umzusehen, antwortete er: „Wir werden ja heute dem Rassul einen Besuch abstatten. Der Zacharias, unser Taxifahrer, hat doch gestern Abend gesagt, dass er wisse, wohin die Rassuls übersiedelt seien, nachdem fast alle Häuser von Qurna abgerissen wurden.“ Claudia schaute etwas ungläubig und meinte: „Wollen wir es hoffen. Du weißt ja, wie die Ägypter sind. Eine exakte Antwort, mit welcher man auch etwas anfangen kann, ist da sehr selten.“
    Nach dem Frühstück wartete bereits der Taxifahrer vor dem Hotel und schon eine halbe Stunde später parkte er den Wagen direkt neben dem Ramesseum. Dort befand sich ein ebenerdiges Café-Restaurant, auf welchem der Name Rassul zu sehen war. „Der Zacharias hat was drauf“, meinte Wolf, „normalerweise fahren einem die ägyptischen Taxifahrer eine Ewigkeit im Kreis herum, um dann letzten Endes doch nicht das gewünschte Ziel zu finden, wenn es sich um etwas Ausgefallenes handelt. Schließlich haben ja nicht einmal die Angestellten im Hotel gewusst, wo der Clan der Rassuls zu Hause ist.“
    Als die Freunde das Restaurant betraten, ging Zacharias auf einige Ägypter zu, welche mit Djelabeias bekleidet an einem der Tische saßen. Nach einem kurzen Wortwechsel rief der Taxifahrer Wolf zu dem Tisch und sagte auf Englisch, dass der Mann in der Mitte Rassul sei. „Welchen Rassul suchst du?“, fragte ihn der Ägypter und schaute Wolf mit seinem Akubra-Hut irgendwie argwöhnisch an. „Es gibt die Brüder Mohamed, Mahmoud und unseren Vater“, ergänzte er in sehr gutem Englisch. „Wir waren voriges Jahr bei Rassul, der Ihr Bruder sein müsste, ja, die Ähnlichkeit mit Ihnen ist unverkennbar“, antwortete Wolf. „Das war aber in dem gelben Haus in Old Qurna und das gibt es ja nun nicht mehr. Jetzt haben wir nicht mehr gewusst, wo wir euch finden können.“
    „Ja, Said Hamam hat unsere Häuser und auch die von vielen anderen Familien abreißen lassen. Das war purer Neid, da unsere

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