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Steine der Macht - Band 5

Steine der Macht - Band 5

Titel: Steine der Macht - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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sollen.“

Kapitel 22 – Die Figur vom Obersalzberg

    Becker wollte Wolf offensichtlich dazu bewegen, eine Reise in den Irak zu machen. Freilich würde das nur in den Wintermonaten möglich sein. Denn bis zum Herbst herrschten dort im Zweistromland Temperaturen von bis zu fünfzig Grad und das war auch für Wolf einfach zu viel.
    Warum nahm ihn Becker nicht einfach mit, so, wie er es beim Besuch des Erzbischofs in Salzburg getan hatte?
    Er rief abermals auf dem Handy des Illuminaten an. Diesmal erreichte er ihn sofort. Telefonisch wollte Becker aber über diese Dinge nicht reden. Er meinte, man solle das BVT nicht unnötig reizen und in Aufruhr versetzen, obwohl es für Wolf keine Gefahr darstellen würde. Grimmig, der Chef des BVT, habe im Augenblick ohnehin andere Sorgen, sagte er, aber in Salzburg gab es laut Becker seit Kurzem einen neuen Leiter dieses Amtes und dieser wollte natürlich auch Erfolge vorweisen. Das sollte er auch, aber am Mysterium des Untersberges würde auch er sich die Zähne ausbeißen.
    So vereinbarten sie kurzerhand ein Treffen bei der Kapelle im Untersbergwald, wo sie sich ungestört unterhalten konnten. Wolf würde in einer halben Stunde dort sein. Wie immer wartete Becker bereits neben der Straße auf ihn. Auch war natürlich wieder weit und breit kein Fahrzeug zu sehen, aber so etwas war Wolf vom Illuminaten schon gewöhnt.
    Es war ein warmer Nachmittag und die beiden gingen ein Stück hinter die Kapelle zum Fuße der alten Römer-Steinbrüche, von wo ein kleines Bächlein durch ein Schotterbett in Richtung Straße lief.

    „Schauen Sie“, begann der Illuminat, „wenn ich Sie mit in den Irak nehmen würde, was eine Leichtigkeit wäre, dann könnten Sie dort nichts tun. Sie wären sozusagen nur mein Schatten. Ich weiß nicht, ob Sie das jetzt verstehen können. Aber es ist unumgänglich, dass Sie selbst aus eigener Initiative dorthin fahren, um gewisse Dinge zu erleben und möglicherweise Erfahrungen zu sammeln. Zusammen mit mir wäre das eine geplante Sache, bei welcher nichts zufällig geschehen würde. Da aber beinahe ihr halbes Leben aus Zufällen besteht, wäre das nicht sinnvoll.“
    Wolf widersprach dem Illuminaten nicht. Es hätte sowieso keinen Sinn gehabt.
    Becker fuhr fort: „Sie müssen noch gewisse Dinge erhalten, und diese werden Ihnen auch ihrerseits wieder Informationen vermitteln, was auf anderen Wegen gar nicht möglich wäre. Und ich bin sicher, dass so etwas dort in Kurdistan an den Ufern des Tigris geschehen würde.“
    „Sie meinen so ähnliche Erfahrungen wie mit den schwarzen Steinen und meinen anderen Funden?“, fragte Wolf.
    „Ja“, antwortete Becker, „aber Sie haben viele Dinge in Bezug auf den Untersberg, die in Ihren Glasvitrinen dahindämmern, welchen Sie bislang kaum Beachtung geschenkt haben.“
    Wolf wunderte sich und erwiderte:
    „Sie denken dabei an die Gürtelschnalle des Keltenkriegers oder an den Ring des Komturs der Herren vom Schwarzen Stein und auch an die verschiedenen Kristalle?“, fragend schaute Wolf zu Becker, der sich inzwischen neben ihm auf einen Felsblock hinter der kleinen Kapelle gesetzt hatte.
    „Sie haben da noch etwas Wichtiges“, gab Becker zur Antwort, „etwas, das Sie nach dem Tod Ihres Großvaters bereits vor vielen Jahren erhalten haben.“
    Was um Himmels willen sollte das sein, dachte Wolf, aber der Illuminat sprach schon wieder weiter. „Es handelt sich um eine Bronzefigur, welche vom Obersalzberg stammt, und zwar aus dem Berghof, dem Domizil von Hitler.“
    Jetzt dämmerte es Wolf. Freilich, sein Opa, der direkt an der Grenze in Deutschland wohnte, hatte ihm diese Figur vererbt. Sie stellte eine anmutige, stehende, nackte Frau mit einer Muschel in der Hand dar und war etwa zwanzig Zentimeter hoch. Als kleiner Junge im Alter von sechs Jahren war er mit seinem Großvater am Grenzfluss zu Österreich entlanggegangen und sie hatten auf den Schotterbänken einen Stein ausgesucht, auf dem Wolfs Opa die Statue der Frau befestigten wollte. Die Wahl fiel auf einen runden, roten Marmorstein. Seit nunmehr über dreißig Jahren stand diese Figur jetzt in einer Glasvitrine in Wolfs Wohnung.
    Wolf nickte. „Ja, Sie haben Recht“, sagte er nachdenklich. „Und Sie meinen, dass mir diese kleine Statue in Bezug auf meine Suche am Obersalzberg weiterhelfen kann. Ich denke dabei an das Geheimnis des steinernen Ypsilons und des unterirdischen Gewölbes sowie an Hitlers Interessen am Untersberg.“
    „Nehmen Sie die Figur

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