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Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Titel: Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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oder Silvia solch einer Gefahr aussetzen. Deshalb erzählte er vorerst auch niemandem von seiner Entdeckung.
    Beim Durchforsten der alten E-Mails von Apollo, dem ehemaligen Grenzschützer aus Norddeutschland, musste er feststellen, dass auch dieser immer wieder von der Felsnadel schrieb, und dass sich dort an ihrem Fuße eine Höhle befinden sollte. Apollo gab keine Quelle für diesen Hinweis an, sodass Wolf das bisher immer nur für eine Fantasie gehalten hatte.
    Nun aber wusste er, dass es diesen alten Stollen wirklich gab. Und womöglich war dort drinnen auch noch einiges zu entdecken.
    Am darauffolgenden Sonntag, als er sicher sein konnte, dass niemand von den Waldarbeitern am Berg war, fuhr Wolf mit seinem Wagen zur Enzianhütte hinauf. Da sein Auto mit Allradantrieb ausgestattet war, versuchte er, denselben Weg zu nehmen, den er mit Manfred gefahren war. Er musste nur Acht geben, dass sein Wagen nicht mit der Bodenplatte die doch zahlreich am Weg liegenden großen Steine streifte.
    Außer der Kamera, einem Geigerzähler und einer starken Lampe hatte Wolf nichts mitgenommen. Es gelang ihm tatsächlich, genauso weit zu fahren wie der Forstarbeiter vor einigen Tagen mit seinem Geländewagen.
    Als er in die Nähe des Eingangs kam, zeigte das Strahlenmessgerät bereits einen stark erhöhten Wert an. Wolf wusste, dass auch eine hundertfach höhere Strahlung als im Normalfall kurzzeitig absolut keine Gefahr darstellte. Natürlich sollte man sich nicht zu lange solchen Belastungen aussetzen. Gefährlich hingegen wäre eine Kontaminierung mit dem Uranoxid. Das Einatmen von solchen, wenn auch schwach, radioaktiven Staubpartikeln konnte schwere gesundheitliche Folgen haben. Deshalb setzte Wolf zur Sicherheit eine Schutzmaske auf, bevor er in den kleinen Stollen hineinging. Am Boden waren links und rechts Wasserrinnen zu sehen, die wohl als Drainage benutzt worden waren. Darin lagen bereits dieselben Steine, welche er damals beim Wasserfall gefunden hatte. Er war jetzt etwa zehn Meter weit in dem Stollen gegangen, als der Lichtkegel seiner Lampe plötzlich die Reste von Holzkisten erfasste. Es waren eigentlich nur mehr morsche Bretter, mit rostigen Beschlägen, zwischen denen Hunderte Kilogramm solcher Uransteine herumlagen. Da er seinen Geigerzähler auf lautlos eingestellt hatte, bemerkte er zuerst gar nicht, dass er sich jetzt schon einer Strahlung aussetzte, die beträchtliche Ausmaße annahm. Auch das Atmen durch die Staubschutzmaske war für ihn in diesem feuchten Stollen bereits beschwerlich geworden.
    Wolf bückte sich, sammelte einige Steine auf und steckte sie ein. Ein kurzer Blick noch auf sein Messgerät, dann noch einige Fotos von den zerfallenen Holzkisten mit dem brisanten Inhalt, und rasch verließ er diesen doch nicht so ungefährlichen Ort. Beim Hinausgehen sah er am Boden immer wieder kleinere Uransteine liegen. Irgendwo musste Wasser in diesen Gang eingedrungen und im Laufe der Zeit diese Steine mit hinausgeschwemmt haben. Diese waren dann bis hinunter ins Tal gelangt.
    Jetzt wusste Wolf, wo Kammler das Uranoxid hatte verstecken lassen.
    Draußen angekommen nahm er die Maske wieder ab und atmete erleichtert die würzige Bergluft ein. Beim Hinunterfahren sah er noch das kleine Rinnsal, welches direkt vom Stolleneingang zu kommen schien. Es führte aber kaum Wasser. Bei der Schneeschmelze im Frühjahr oder bei starken Regenfällen würde das allerdings sicher anders aussehen.
    Zu Hause angekommen lud er sich die Fotos auf den Computer herunter.
    Zu seiner Überraschung waren da dann Sachen zu sehen, die er mit der Taschenlampe nicht wahrgenommen hatte. Der Blitz der Kamera leuchte doch etwas weiter in den Gang, und man konnte hinter den zerfallenen Holzkisten noch etwas anderes sehen. Da waren ganz eigenartige metallene Behälter, die in großer Zahl weit hinten in dem Stollen gelagert waren. Sie mussten bereits dort deponiert worden sein, bevor das Uranoxid hineingebracht worden war. Diese Bilder musste er unbedingt Linda und auch Silvia zeigen. Aber zuvor wollte er den General dazu noch etwas fragen.

Kapitel 23
    Die Schriftrollen in der Höhle
    Vom Bürgermeister des kleinen Dorfs am Fuße des Untersberges erhielt Wolf die Erlaubnis, sich die alten Katasterpläne aus der Vorkriegszeit anzusehen. Es waren nicht die Häuser und die Grundstücke, die ihn interessierten, nein, alte Steinbrüche, Stollen und Forstwege waren es, die er sich genau ansehen wollte. Vielleicht gab es hier Hinweise, die wichtig

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