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Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Titel: Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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sein konnten. Einige Pläne fotografierte er einfach mit seiner Digitalkamera ab.
    Er war mit Linda im Archivraum des Gemeindeamts. Schon seit Stunden blätterten die beiden in alten, verstaubten Ordnern herum. Nur spärliche Informationen waren darin zu finden. Plötzlich aber rief Linda: „Schau einmal her, das ist ja interessant!“ Sie nahm einen zusammengefalteten Plan aus einem Umschlag heraus und breitete ihn vor Wolf auf einem Schreibtisch aus.
    „Das sieht aus wie der Untersbergwald, gleich hinter dem Dorf“, sagte Wolf.
    „Ja, das ist er auch, aber sieh dir einmal das Datum an. Das ist von 1902!“, erwiderte Linda.
    „Und was soll daran so Besonderes sein?“, fragte Wolf.
    Linda zeigte auf einen Waldweg, neben dem zwei Höhlen eingezeichnet waren. Darüber waren ein Hakenkreuz und das SS-Zeichen zu sehen.
    „Das ist merkwürdig“, meinte sie zu Wolf, „auf diesem Plan ist doch alles mit derselben Tinte geschrieben und auch in derselben Schrift. Nur – 1902 gab es aber noch keine SS und auch keine Hakenkreuze.“
    Nach genaueren Vergleichen mussten die beiden feststellen, dass sämtliche Eintragungen auf diesem Plan tatsächlich aus dem Jahr 1902 stammten.
    „Wir sollten den Bürgermeister oder zumindest den Archivar fragen, was das zu bedeuten hat. Vielleicht hat einer von denen eine Erklärung dafür?“, sagte Linda.
    „Ich habe einen besseren Vorschlag“, entgegnete Wolf. „Wir sehen uns ganz einfach diese beiden Höhlen an. Die liegen doch gleich hinter dem Dorf ein Stückchen im Wald. Das können wir jetzt gleich tun.“
    Sie verließen das Gemeindeamt und fuhren zum Waldrand. Den kleinen Weg erreichten sie sofort und gingen zu Fuß weiter, um die zwei Höhlen zu finden. „Weißt du, mir fällt gerade ein, dass im Katasterplan der Höhlenforscher für dieses Gebiet absolut nichts verzeichnet ist“, sagte Wolf, als sie sich durch Gebüsche zwängten, um einen Eingang zu finden. „Das kann ich mir gut vorstellen, denn wie du siehst, ist hier auch nichts“, antwortete Linda.
    Beide erschraken, als plötzlich ein Soldat vor ihnen auftauchte. „Wissen Sie eigentlich, dass Sie hier nicht sein dürfen? Sie befinden sich direkt hinter dem Schießübungsplatz des Militärs. Haben Sie die Verbotstafeln nicht gesehen?“
    „Nein, wir haben die Tafeln nicht gesehen. Ist es denn wirklich gefährlich hier?“, fragte Wolf.
    „Heute wird zwar nicht geschossen, denn wir reparieren gerade den Zaun um das Übungsgelände, aber wie gesagt, hier darf sich trotzdem niemand aufhalten.
    Ich muss Sie daher dringend ersuchen, wieder zurückzugehen“, erwiderte der Soldat mit ernstem Gesicht.
    Es blieb den beiden nichts anderes übrig, als dieser Anordnung Folge zu leisten und wieder zum Wagen zu gehen.
    „Das ist übrigens der Weg, auf dem ich mich vor Jahren in einer kalten Nacht mit dem Illuminaten getroffen habe“, meinte Wolf zu Linda. „Jetzt bei Tageslicht sieht hier alles viel freundlicher aus als damals im Finstern.“
    Linda hatte einen Vorschlag: „Apropos finster. Wenn es dunkel geworden ist, könnten wir nochmals hierherkommen. Dann ist der Soldat bestimmt nicht mehr hier, und auch am Zaun wird in der Nacht ja nicht gearbeitet. Was meinst du?“
    „Gute Idee“, sagte Wolf, „also dann werden wir heute Abend zu den Höhlen gehen – wenn es sie überhaupt gibt.“
    So fuhren sie nach Einbruch der Dunkelheit nochmals zu dem Weg und waren bereits nach fünfzehn Minuten Fußmarsch dort angelangt, wo sich die beiden Höhlen laut Plan befinden sollten.
    Ganz so einfach war es im Finstern nicht, sich zu orientieren, aber an einer markanten Biegung des Weges konnten sich Wolf und Linda mit ihren kleinen LED-Lampen jedoch ganz gut zurechtfinden.
    „Schau, hier liegen Bretter am Boden.“ Linda zeigte dabei auf einige morsche Hölzer, welche schon recht lange hier am Waldboden liegen mussten. Wolf leuchtete mit seiner Lampe rund um die Bretter, da fiel der Schein auch auf einen großen Baumstamm. In einer Höhe von mehreren Metern war dort am Baum die SS-Rune zu sehen. Dieses Zeichen war vermutlich schon zur Zeit des Weltkriegs in die Rinde geschnitzt worden, denn es war schon ziemlich verwachsen. „Sieht aus wie auf dem Plan“, bemerkte Wolf. „Es fehlt nur noch das Hakenkreuz.“
    Linda schob mit ihrem Fuß eines der morschen Bretter etwas zur Seite. Darunter kam ein Spalt zum Vorschein. Jetzt half auch Wolf mit, die Bretter wegzuziehen. Tatsächlich befand sich unter den alten Holzbohlen

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