Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Titel: Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
Vom Netzwerk:
steckte sie in seinen Rucksack. „Das sind sicher eine Menge Seiten“, meinte Wolf, „ich bin schon gespannt, was da zu lesen sein wird und vor allem wer der Verfasser ist.“
    Nachdem sie sich auch in diesem Gang noch etwas umgesehen hatten, aber nichts Auffälliges mehr entdecken konnten, machten sie sich wieder auf den Heimweg. Als sie in ihren Wagen stiegen, sagte Wolf: „Ich kann mir schon vorstellen, warum das Zeug noch niemand gefunden hat. Am Tag wird hier vom Militär scharf geschossen, und zudem ist das Betreten ja streng verboten. Da wird kaum jemand Verlangen danach haben, hierherzukommen. Und wer ist schon so verrückt, in der Nacht den Wald zu durchstreifen?“
    „Ganz einfach“, erwiderte Linda, „du!“
    „Sag wenigstens wir!“, konterte Wolf, „aber was ist bei uns schon normal.“
    „Ja, das denke ich auch manchmal“, sagte Linda leise. „Andere Leute gehen nämlich am Tag im Wald spazieren. Bei uns verläuft eigentlich immer alles anders.“
    „Und bist du etwa enttäuscht darüber? Immerhin haben wir schon sehr viele Erlebnisse gehabt, von denen die meisten Menschen ja nicht einmal eine Ahnung haben und die so etwas nur als pure Fantasie abtun würden“, gab Wolf zur Antwort. Mittlerweile waren sie auch schon bei Lindas Haus angelangt. Obwohl es schon spät in der Nacht war, kam Wolf noch mit Linda in ihre Wohnung hinauf. Beide wollten sich unbedingt noch die Papierrollen ansehen.
    Wolf öffnete seinen Rucksack und schüttelte die Rollen auf den Tisch von Lindas Esszimmer. Sie brachte eine Schere zum Aufschneiden der Schnüre, mit denen sie zusammengebunden waren. Das Papier sah gar nicht so alt aus. Es waren linierte Blätter im Briefformat. Sie waren alle nummeriert. Es waren dreizehn Stück. Auch ein Datum war auf dem ersten Blatt zu sehen: der dreizehnte August 197… Die letzte Jahreszahl war nicht mehr erkennbar.
    Wolf nahm dieses erste Blatt in die Hand. Über vierzig Jahre hatte es in der Höhle in einer Flasche überdauert. Was er nun las, erstaunte ihn zutiefst.
    „Unvollendetes Manuskript“ stand da als Überschrift.
    „Warte“, unterbrach ihn Linda, „hier ist noch etwas. Ich glaube, dass das so eine Art Beiblatt zu den anderen Rollen ist.“
    Sie nahm die letzte, die dreizehnte, Rolle in beide Hände und begann vorzulesen:
    „Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob dieses Manuskript je veröffentlicht werden soll. So habe ich den Entschluss gefasst, die Entscheidung der Vorsehung, dem Schicksal zu überlassen. Die darin beschriebenen Begebenheiten sind sehr ungewöhnlich, ja eigentlich unglaublich. Wenn jedoch eines Tages irgendwer diese Rollen finden sollte, dann muss er gezielt hier am Untersberg danach gesucht haben. Die beiden Höhlen, in denen ich den Hinweis und auch die Schriften versteckt habe, sind kaum bekannt und zudem schwer zugänglich. Das Gebiet ringsum ist abgezäunt und liegt im militärischen Sperrgebiet des Schießübungsplatzes. Der Finder des Manuskriptes muss also eine gute Portion Abenteuergeist und Forscherdrang besitzen.
    Zeit meines Lebens habe ich mich mit außergewöhnlichen Begebenheiten beschäftigt und habe zumindest versucht, Licht ins Dunkel der Geheimnisse der Vergangenheit der Menschheit zu bringen. Das Hauptthema für mich ist jedoch immer die Zeit gewesen. Der Begriff ‚Zeit‘ war für mich nie etwas Unveränderliches. Was ich darüber herausgefunden habe, mag vielleicht eine Hilfe für die Zukunft sein. Meiner Ansicht nach steuert die Menschheit auf einen Abgrund zu, und es wäre hoch an der Zeit, neue Denkweisen zuzulassen. Möglicherweise wird aber Hilfe von einer Seite kommen, die jenseits allem Vorstellbaren liegt.
    Nach dem Gesetz der Affinität wird vielleicht auch der Finder dieser Rollen, so wie ich, etwas mit Literatur zu tun haben. Und möglicherweise ist dann auch schon die Zeit reif dazu, die dem Manuskript innewohnende Botschaft zu verbreiten. Ad Astra!“
    „Wer wohl der Schreiber dieser Rollen ist?“, fragte Linda.
    „Er hat etwas mit Literatur zu tun“, antwortete Wolf, „vielleicht ein Schriftsteller?“

Kapitel 24
    Das unvollendete Manuskript
    Wolf nahm jetzt die erste der zwölf Rollen in die Hand und begann vorzulesen:
    „Hier am Untersberg verbirgt sich ein großes Geheimnis. Seit Jahren bin ich ihm auf der Spur. Ich habe hier viele interessante, merkwürdige Dinge gesehen, komme aber nicht an das wahre Mysterium dieses Berges heran. In meiner Zeit als junger Soldat wurde ich in Skandinavien zum

Weitere Kostenlose Bücher