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Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Titel: Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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Berchtesgaden. Es war ein steiler asphaltierter Weg und für größere Fahrzeuge kaum geeignet. Wolf war zwar diese Straße schon einmal gefahren und wusste daher, dass sie auch über diese Strecke den Obersalzberg erreichen würden, nur eben von der entgegengesetzten Seite.
    Der General schaute in die Runde und sagte: „Wir möchten uns heute an einem Ort zusammensetzen, den auch der Führer schon sehr oft besucht hat. Da wir heute das erste Mal dort sein werden und zudem von einer ganz anderen Seite her dorthinfahren, ist eine hohe Sicherheit gegeben, dass wir auch unbelauscht bleiben werden.“
    Linda, die bereits ahnte, dass es sich bei diesem Ort um den Gasthof Hochlenzer handeln würde, meinte: „Das Essen in diesem Gasthaus ist recht gut und die Portionen überreichlich. Sie werden staunen!“
    Nachdem Wolf seinen Wagen auf dem Parkplatz neben der kleinen Sommerrodelbahn abgestellt hatte, gingen sie die Rampe zur Terrasse empor. Von dort hatten die vier einen fantastischen Ausblick auf die Bergwelt und das tief unten im Tal liegende Berchtesgaden. Sie durchquerten den Wintergarten und betraten anschließend die alte Wirtsstube, wo sie an einem Tisch am Fenster Platz nahmen. Weber bestellte sich einen Bauernschmaus, und der General wollte das Hochlenzer Schnitzel versuchen. Von einer Vorspeise oder einer Suppe riet Wolf den beiden SS-Leuten ab, da die bestellten Gerichte mit Sicherheit mehr als ausreichend sein würden. Wolf und Linda, die ja schon öfters hier oben eingekehrt waren, bestellten nur Salatplatten.
    „Das ist übrigens noch die originale Wirtsstube von damals, viel hat sich hier drin nicht geändert seit Ihrer Zeit“, sagte Wolf zum General.
    „Sehr gemütlich“, antwortete dieser, „ich kann mir vorstellen, dass es dem Führer hier gefallen hat.“
    Die Kellnerin hatte natürlich keine Ahnung, wer die zwei Gäste aus der Vergangenheit wirklich waren. Vermutlich hielt sie die beiden für Touristen aus Norddeutschland.
    „Ich wollte Sie noch etwas fragen“, sagte Wolf zum General. „Unter der Felsnadel, welche die Leute hier auch als ‚Ofnerkirche‘ bezeichnen, ist doch ein alter Stollen, in dessen Nähe in Ihrer Zeit ein Fahrweg vorbeigeführt hat.“
    Der General stutzte, offensichtlich konnte er sich nicht vorstellen, woher Wolf wieder einmal seine Informationen hatte.
    Wolf fuhr fort: „In diesem Stollen liegt doch das Uranoxid verborgen, welches Ihre Halbkettenfahrzeuge geladen hatten.“
    Bevor der General noch etwas dazu sagen konnte, sprach Wolf weiter: „Vermutlich hat erst jetzt ein Erdrutsch den zugeschütteten Eingang freigelegt. Was mich aber interessiert, sind die Dinge, die tiefer im Stollen liegen, tiefer als die Kisten mit dem Uran.“ Nach diesen Worten nahm Wolf ein Foto aus seiner Tasche, welches er in dem alten Gang gemacht hatte, und gab es dem General.
    Dieser betrachtete nachdenklich das Bild und nickte. Dann sah er Wolf an und meinte: „Ich kann es einfach nicht begreifen, mit welch traumwandlerischer Sicherheit Sie all diese Plätze aufspüren. Ob das diese Insel San Borondon war, oder vor Kurzem das unterirdische Gewölbe N3 – das kann doch kein Zufall sein.“
    „Ist es aber!“, antwortete Wolf. „Ich glaube es langsam schon selbst, dass mein halbes Leben aus Zufällen besteht. N2, den Keller vom Bienenhaus, hat mir Apollo gezeigt, zur Insel San Borondon hat mich meine Jugendfreundin Silvia geleitet und diesmal, bei dem alten Stollen, war es ein Forstarbeiter, der von meiner Suche am Berg gehört hatte und der mich dann dorthin geführt hat.“
    Der General antwortete: „Ich bin an meinen Eid gebunden, niemandem über dieses Versteck und dessen Inhalt zu informieren. Sie werden aber, wie ich annehme, ohnehin in Kürze wieder dorthin gehen. Und dann werden Sie selbst dieses brisante Geheimnis lüften. Ich kann Sie aber nur ersuchen, es dann für sich zu behalten. Wenn Sie es in den Händen haben, werden Sie auch wissen, weshalb.“
    Die Kellnerin servierte die Speisen.
    Nachdem alle mit dem Essen fertig waren, wandte sich der General an Linda:
    „Wie ich bereits schon erwähnt hatte, bin ich der Ansicht, dass Sie uns möglicherweise behilflich sein können, eine Verbindung zu den Anderen herzustellen. Wir werden uns selbstverständlich auch erkenntlich zeigen. Wir können Ihnen einen Zugang zur Vergangenheit ermöglichen, bei dem Sie selbst in der Lage sind, die Zielzeit auszuwählen.“
    „Wie soll so etwas funktionieren?“, fragte Wolf.
    General

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