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Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Titel: Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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Fenster und sagte: „Diesen Rassul werde ich bei meinem nächsten Aufenthalt in Luxor wieder besuchen. Möglicherweise ergibt sich da noch etwas Neues in Bezug auf diese Tür der Sechmet. Aber vorher werde ich noch ein wenig mit diesen blauen Kristallen experimentieren.“

Kapitel 32
    Isais
    Da jetzt, kurz vor Weihnachten, immer noch kein Schnee lag, beschloss Wolf, noch einmal die Almbachklamm zu besuchen.
    Die Temperaturen lagen bereits unter dem Gefrierpunkt, und die schmalen, vereisten Wege in der Schlucht waren nur noch auf eigene Gefahr zu begehen, wie auf einer Warntafel neben dem Wildbach zu lesen war.
    Linda, auf die die Almbachklamm schon immer eine gewisse Faszination ausgeübt hatte, wollte sich so etwas nicht entgehen lassen und begleitete Wolf. Das Wetter war schön, aber eben recht kalt. Am Parkplatz vor dem Gasthof Kugelmühle stand kein einziges Auto. Auch hatte Friedl, der Wirt, sein Gasthaus um diese Zeit geschlossen. Besucher kamen jetzt im Winter ohnehin kaum welche vorbei.
    „Die Klamm ist heute absolut menschenleer, so habe ich sie noch nie gesehen. Normalerweise liegt hier im Dezember schon eine Menge Schnee, aber dann ist es ohnehin viel zu gefährlich, hier hinaufzugehen“, meinte Wolf.
    „Ja“, antwortete Linda mit einem verträumten Blick, „und gerade diese Einsamkeit ist es, die dieser Schlucht so eine mystische Anziehung verleiht.“
    Der Bach, welcher sich seinen Weg durch die enge Klamm bahnte und über zahlreiche kleine Wasserfälle herunterschoss, führte jetzt wenig Wasser.
    Trotzdem war ein beruhigendes Plätschern und Rauschen zu hören.
    Die beiden mussten sich öfter am Geländer festhalten, da der Boden des Weges doch an manchen Stellen recht eisig war.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir hier etwas Besonderes erleben werden, oder meinst du, dass uns Isais persönlich erscheinen wird? Ich glaube, dass es selbst ihr heute zu kalt ist“, lachte Wolf und schaute auf die riesigen, meterlangen, dicken Eiszapfen, welche von den Felswänden über ihnen herunterhingen.
    „Pass lieber auf, wo du hintrittst, denn wenn du hier ausrutschst und in den Bach hinunterstürzt, dann erfrierst du, bis jemand kommt, um dich herauszuholen“, antwortete Linda, die ein Stück hinter Wolf ging.
    Obwohl sie vorsichtig gehen mussten, kamen sie zügig voran. Nach einer halben Stunde sahen sie bereits von Weitem auf der rechten Seite der Klamm eine Sitzbank, und dort saß ein Mann. Genauer gesagt war es ein Mönch.
    Wolf blieb stehen, drehte sich zu Linda und meinte resignierend: „Ich glaube, ich werde von Mönchen verfolgt. Drüben auf der anderen Seite des Untersberges habe ich vor Jahren schon so einen Kapuzenmann gesehen. Dann war da der alte Mann aus Berlin, der uns den Amethyst, den er ‚Stein der Isais‘ nannte, geschenkt hat. Er erzählte uns doch auch von einem Mönch, den er am Berg getroffen hatte. Auch in den Untersberg-Sagen kommen ebenfalls immer wieder Mönche vor. Sogar wir beide sind schon zweimal mit Mönchskutten in die Vergangenheit gereist. Und jetzt sitzt dort vorne auf der Bank schon wieder so ein Kapuzenträger. Ich bin neugierig, wo der herkommt.“
    „Vielleicht ist der gar nicht wirklich da“, meinte Linda.
    „Aha, du glaubst also, wir haben schon Halluzinationen und bilden uns das alles nur ein?“, sagte Wolf im Weitergehen.
    In diesem Moment stand der Mann von der Bank auf und grüßte die beiden:
    „Grüß Gott! Ich habe nicht geglaubt, heute Leuten zu begegnen in dieser wunderschönen Klamm.“
    „Guten Tag“, antwortete Wolf, „auch wir haben nicht damit gerechnet, hier auf jemanden zu treffen.“
    Der Mönch erwiderte: „Ich komme vom Franziskanerkloster aus Berchtesgaden. Manchmal, wenn die Almbachklamm nicht gerade von Touristen bevölkert ist, dann fahre ich hierher, um zu meditieren.“
    Linda, die bemerkte, dass der Mann einen fremdländischen Akzent hatte, fragte: „Sie kommen aber nicht aus Deutschland?“
    „Ich lebe seit über zwanzig Jahren im Kloster in Berchtesgaden, ich bin Pole und komme aus Kattowitz. Schon sehr früh habe ich mich mit alpenländischer Mystik befasst und bin auch rasch auf die Geschichten um den Untersberg gestoßen. Insbesondere die Isais-Sage hat es mir angetan. Die Franziskanerkirche in Berchtesgaden ist, wie Sie vielleicht wissen, eine Marienkirche. Die Kirche am Ettenberg ist ebenso der Heiligen Maria geweiht. Sehen Sie sich die Altarbilder an. Dort und auch anderswo wird Maria über der Mondsichel

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