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Steine der Macht (German Edition)

Steine der Macht (German Edition)

Titel: Steine der Macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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Erzählungen Bards vom sprechenden Kopf in den tunesischen Bergoasen. War an dieser Sache wirklich etwas dran oder war das wieder einmal die berühmte arabische Fantasie? Es handelte sich schließlich angeblich um das gleiche Material wie das der schwarzen Steine, und auch die Tempelritter waren in diesem Zusammenhang erwähnt worden. Wenn er der Sache nachgehen sollte, dann jetzt im Winter. Ja, er würde die kalte Jahreszeit nützen und buchte für sich alleine einen günstigen Flug nach Tunesien. Einen Renault Mégane zur Übernahme direkt am Airport in -Monastir bestellte er sich gleich dazu.
    Der Mietwagen kostete für eine Woche mehr als der Flug von München und zurück. Linda, welche ja zu dieser Zeit keine Ferien hatte und in der Schule unterrichten musste, konnte diesmal nicht mitfliegen. Aber diese Reise dürfte kaum ein Problem für ihn sein. Nur musste Wolf diesmal auf den Trinkwasservorrat selber achten. Linda machte sich auch keine Sorgen um Wolf, zu gewöhnt war sie schon daran, dass bei ihm alles immer einigermaßen gut ausging. Das Satellitentelefon, das GPS, die Landkarten hatte er ja dabei. Wolf hatte sicher auch diese Fahrt gut vorbereitet, das wusste sie von ihren früheren Reisen mit ihm.
    Am Morgen des Abflugtages beim Frühstück meinte Linda:
    „Falls du dich in ein paar Tagen nicht meldest, dann nehme ich an, du bist entführt worden.“ Sie spielte dabei auf einige tragische Fälle in Tunesiens Nachbarland Algerien an, welche sich im Jahr zuvor ereignet hatten.
    „Mich wird keiner entführen, nicht einmal die Al Kaida“, antwortete Wolf.
    „Das glaube ich auch, die würden ja gar nicht so viel zu essen haben, was du täglich vertilgst!“, bestätigte sie schnippisch.
    Wolf spielte den Beleidigten: „Na gut, dann fahre ich eben mit einem Taxi in die Wüste, das ist sicherer als der Mietwagen, kostet aber viel mehr und ich kann dir dann nichts mitbringen.“
    „War nicht so gemeint, aber pass eben auf dich auf, hörst du!“
     
    Es war ein strahlender Tag, als Wolf auf dem Airport von Monastir ankam. Die Prozedur mit dem Leihauto war etwas umständlicher als in anderen Ländern. Aber Hauptsache er hatte ein eigenes Fahrzeug. Das Benzin war wesentlich billiger als in Europa. Wolf fuhr sofort nach Übernahme des Wagens los. Sein Ziel war -Kairouan. Die Fahrt vom Flughafen dorthin würde nur eine Stunde dauern.
    Zu seiner Überraschung war kaum Verkehr auf den recht schönen Straßen. Er hatte die -Verkehrswege in Tunesien ganz anders in Erinnerung. Aber seit er das letzte Mal vor fünfundzwanzig Jahren hier gewesen war, hatte sich eben sehr viel verändert. Er war erstaunt, dass die Leute auch hier in Tunesien sein ägyptisches Arabisch gut verstanden. Am frühen Nachmittag erreichte er die Heilige Stadt Kairouan. Ein Hotel war rasch gefunden. Eine brennende Neugier überkam Wolf am nächsten Morgen. Würde er den Imam, von dem ihm Bard in -Farafra erzählt hatte, hier finden? Nach dem Frühstück machte er sich auf die Suche. Unterwegs fragte er einen Verkäufer nach der großen Moschee. Er ging durch die fast menschenleeren Gassen. Zu dieser frühen Stunde waren noch keine Fremden hier im Basar der Stadt zu sehen. Schon von Ferne wies ihm der mehrstöckige Turm des gewaltigen Bauwerks den Weg zur Sidi Oqba Moschee. Wolf kam da ein Gedanke. Wenn er sich einen arabischen Umhang besorgen würde, wäre alles möglicherweise einfacher. Vielleicht war die Moschee zu dieser Zeit noch für Touristen geschlossen. Er kaufte kurzerhand einem tunesischen Händler dessen eigene Djelabeja ab und zog sie an. Dann war er auch schon vor der Moschee, welche mit ihrem dreistöckigem Turm und der Kuppel beeindruckend aussah.
    Er ging über den Hof mit der Sonnenuhr und betrat mit gemischten Gefühlen das Innere des grandiosen islamischen Gotteshauses. Würde der Imam überhaupt da sein? Er fragte auf Arabisch einen Pilger, der ihm den Weg zum Eingang in den Gebetsraum zeigte.
    Dort würde er Sheik Mohammed Abdul Jussuf finden. Im Halbdunkel und mit seinem Gewand ließ ihn der Wächter anstandslos passieren. Wolf kannte das Innere nur von den Erzählungen Bards. Aber mit traumwandlerischer Sicherheit fand er sofort den Gebetsstuhl mit den zwölf Stufen. Ein älterer Mann mit einem dunkelblauen Umhang saß darunter auf einer Bank. Als Wolf ihn nach dem Imam fragte, schaute ihn der Mann an und sagte in gutem Englisch: „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    Wolf war verwundert, das sollte der Imam aus Bards

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