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Steirerblut

Steirerblut

Titel: Steirerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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warum es zu der Schlägerei mit Herrn Oberhauser gekommen ist.«
    »Wie ich mit der Tante so rummach, wird die plötzlich – aus heiterm Himmel – total grantig. Keine Ahnung, wieso. Wer weiß schon, wie die Weiber ticken? Jedenfalls hat sie mich auf einmal weggschubst und gmeint, ich soll mich schleichen. Das lass ich mir doch nicht gefallen. Zuerst geilt s’ mich auf, und nachher will sie mich zum Teufel jagen. Nicht mit mir!«
    Sandra und Bergmann sahen Mike schweigend an, bis dieser schließlich fortfuhr: »Ich hab ihr zwischen die Haxn gegriffen, da ist sie komplett ausgezuckt … hat wie eine Depperte auf mich eindroschen und nach der Polizei geplärrt. Ich hab ihr daraufhin eine Fotzn verpasst. Was hätte ich denn sonst tun sollen, damit sich die hysterische Funsn wieder beruhigt?«
    »Ja, klar. Ohrfeigen helfen immer. Was denn sonst?«, ätzte Sandra, die schon einige Schläge von ihrem Halbbruder einstecken hatte müssen. Ebenso wie von der Mutter.
    Mike grinste.
    »Und dann?«, fragte Bergmann.
    »Dann ist der Michl plötzlich aufgetaucht und seine Rechte ist direkt in meinem Aug gelandet. Er hat wohl einen auf Gentleman machen wollen, der Schlappschwanz. Vielleicht hat er ja geglaubt, er kommt bei der Schlampe zum Schuss, wenn ihn schon sein Mannweib nicht drüber lässt.«
    »Vorsicht! Passen Sie auf, was Sie sagen!«, drohte Bergmann erneut.
    »Ich wette, du hast nicht zurückgeschlagen. Der Michl ist dir dann doch eine Nummer zu groß und zu stark. Stimmt’s?«, meinte Sandra.
    Mike machte eine abfällige Handbewegung und kniff die Lippen zusammen.
    » Du bist der Schlappschwanz, weil du dich ausschließlich an Schwächeren vergreifst.«
    »Sandra, bitte … das bringt doch nichts«, flüsterte ihr Bergmann zu.
    Bergmann hatte recht, aber wenn Sandra an ihren Halbbruder geriet, verlor sie jedes Mal die Beherrschung. So sehr sie sich auch bemühte, gelassen zu bleiben, wie es sonst ihrer Art entsprach.
    »Und wann haben Sie das Lokal verlassen?«, setzte Bergmann die Befragung fort.
    »Die Mizzi hat den Michl zurückgepfiffen und mich hinausgeschmissen, damit er mir nicht noch ein Veilchen verpassen kann. Das war so um zehn herum.«
    »Und dafür gibt es Zeugen?«, vergewisserte sich Sandra.
    »Jede Menge. Der ganze Stammtisch – der Horst, der Wastl und der Andi.«
    »Kennst du die alle?«, erkundigte sich Bergmann bei Sandra.
    Sie nickte und wandte sich wieder an Mike: »Und dann bist du zur Mama nach Hause gelaufen?« Auch Sandra konnte provokant grinsen. Mike warf ihr einen bedrohlichen Blick zu. Wäre Bergmann nicht am Tisch gesessen, hätte ihr der Halbbruder spätestens jetzt eine verpasst, war sich Sandra sicher. So kam ihm nur ein gequältes »Ja« über die Lippen.
    »Wann waren Sie denn zu Hause?« Bergmann wollte es genau wissen.
    »Eine Viertelstunde später. Das wird Ihnen die Mutter bestätigen.«
    »Dann holen wir sie doch am besten gleich herein«, schlug Bergmann vor.
    Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, schwor die Mutter bei ihrem Leben, dass der Sohn in der fraglichen Nacht um viertel nach zehn nach Hause gekommen war. Was nicht viel zu bedeuten hatte, wusste Sandra. Immerhin hatten die beiden genügend Zeit gehabt, sein Alibi abzusprechen. Mike ließ sich von Jakob einen Mundhöhlenabstrich abnehmen. Seine Fingerabdrücke waren bereits bei seiner ersten Festnahme im Zentralcomputer registriert worden. Danach konnten die Feichtingers nach Hause gehen. Sandra hoffte einmal mehr, dass ihr Mike morgen aus dem Weg gehen würde, wenn sie bei der Mutter zu Mittag aß. Ansonsten fürchtete sie, dass die angespannte Stimmung zwischen ihnen zur Explosion führen könnte. Mittlerweile ließ sie sich nichts mehr von ihm gefallen. Die Zeiten waren vorbei.
    »Wollen wir die Stammtischzeugen noch befragen?«, schlug Bergmann ihr am Weg nach unten vor.
    »Können wir gerne machen. Ich muss nur rasch noch was erledigen – bin in zehn Minuten wieder bei dir.«
    Bergmann verschwand im Büro, während Sandra die Wachstube aufsuchte.
    »Max, kann ich dich unter vier Augen sprechen?«
    Nicht nur Max schien an ihrem Tonfall zu erkennen, dass sie ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hatte. Auch Jakob zog instinktiv den Kopf ein, bevor er sich diskret aus dem Zimmer verdrückte.
    »Was gibt’s denn so Wichtiges?«, fragte Max vorsichtig nach.
    »Wusstest du von diesem Streit in der ›Goldenen Gans‹? Bevor die Kovacs ermordet wurde …«
    Max sah sie an, als könnte er nicht bis drei

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