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Steirerblut

Steirerblut

Titel: Steirerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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zählen.
    »Geh bitte! Schau mich nicht so unschuldig an. Ich kenn euch doch. Ihr steckts doch immer alle unter einer Decke!«
    »Ist ja gut. Beruhig dich wieder. Jawohl, ich wusste, dass der Michl dem Mike ein Veilchen verpasst hat, weil er die Kovacs belästigt hat. Aber ich weiß auch, dass dein Bruder der Frau nichts getan hat.«
    »Er ist nicht mein Bruder.«
    »Halbbruder.«
    »Und woher willst du das wissen?«
    »Ich hab ihn selbst gesehen, als er den Gasthof wie ein geprügelter Hund verlassen hat. Die Mizzi hat uns doch angerufen, damit sich die Kovacs wieder beruhigt.«
    »Also, weißt du … du hast Nerven. Mir so etwas zu verschweigen. Dafür könnte ich dir glatt ein Disziplinarverfahren anhängen!«
    »Bitte, Sandra. Nicht … es tut mir leid. Ich wollte doch nicht …«
    »Was wolltest du nicht? Dass wir den Fall lösen, weil du schlauer bist als die Mordkommission? Was macht dich so sicher, dass Mike nicht doch der Täter war? Für mich hatte er jedenfalls ein ziemlich starkes Motiv. Wie ich ihn kenne, war er stinksauer auf die Frau, nachdem sie ihn zurückgewiesen hat. Vielleicht ist er ja in der Nacht zurückgekehrt, um sich das zu holen, was ihm vermeintlich zustand. Und danach hat er sie irrtümlich umgebracht. Oder auch absichtlich … was weiß denn ich? Ich traue diesem Arschloch jedenfalls alles zu.«
    Max schwieg und blickte betroffen zu Boden.
    »Ich hätte gute Lust … ach, was … vergiss es. Besorg mir lieber die Adressen der Zeugen vom Stammtisch. Sofort! Ich warte in meinem Büro darauf. Du weißt ja selbst am besten, wer an diesem Abend in der ›Goldenen Gans‹ war. Und pfusch mir ja nie wieder in meine Arbeit!«
    Nachdem sie ihrem Ärger Luft gemacht hatte, ging es Sandra bedeutend besser. Mizzi und Michl würde sie sich später noch vorknöpfen, nahm sie sich vor. Dann begrüßte sie Franziska, die auf der Bank vor der Wachstube wartete. »Wissen die Kollegen schon, dass du da bist?«, erkundigte sie sich.
    »Ja. Der Jakob kommt gleich und nimmt meine Fingerabdrücke«, sagte Franziska sichtlich nervös.
    »Keine Angst, Franzi. Das geht ganz schnell. In fünfzehn Minuten bist du hier wieder draußen«, beruhigte Sandra das Häufchen Elend, bevor sie in ihr Büro zurückkehrte.
    »Da bist du ja«, begrüßte Bergmann sie und wedelte mit einigen Papieren. »Ich hab hier die Datenauswertung vom Handy der Kovacs. Sie hat am 14. September mit der Redaktion, mit ihrer Anwältin und zweimal mit dem Gasthof ›Zur Goldenen Gans‹ telefoniert. Wahrscheinlich hat sie ein Zimmer reserviert und nicht gleich hergefunden.«
    »Sie hatte doch ein Navi im Auto«, warf Sandra ein.
    »Na und? Sie war doch blond.« Bergmann lachte, während Sandra seinen billigen Scherz überging.
    »Und was war an den Tagen zuvor? Mit wem hat sie da telefoniert?«, wollte Sandra wissen.
    »Davor gab es jede Menge Kontakte, die wir alle durchrufen müssen«, fuhr er fort und seufzte. Anschließend warf er die Liste der Mobilfunkverbindungen auf Sandras Schreibtisch. Sandra wischte sie beiseite.
    »Sag mal, hast du Mikes geschmacklose Bemerkungen über die Kovacs vorhin etwa witzig gefunden?«, fragte sie streng.
    »Wie kommst du denn darauf? Ich finde an deinem Bru … Halbbruder wirklich gar nichts witzig. Das ist doch ein absoluter Vollidiot.«
    »Ich hatte den Eindruck, du hättest einmal gegrinst.«
    Bergmann schüttelte den Kopf. »Da täuschst du dich aber gewaltig.«
    »Dann ist es ja gut«, meinte Sandra und kehrte zu den Ermittlungen zurück. »Wir sollten uns dringend mit den Storys der Eva Kovacs beschäftigen«, schlug sie vor und warf nun ihrerseits den Clinch-Artikel über die Sexpartnerbörse zu ihm hinüber. »Die Geschichte hier wär doch was für dich.«
    Bergmann betrachtete die Fotos der nackten Frauen, die in der Clinch-Ausgabe an den entscheidenden Stellen verpixelt waren, und grinste. Nachdem er zu lesen begonnen hatte, verfinsterte sich seine Miene zunehmend. Dabei hatte Sandra gedacht, dass ihm gerade dieses Thema besonders viel Freude bereiten würde.
    »Was für eine Schlampe!«, kommentierte er den Artikel.
    Sandra sah ihn verwundert an.
    »Na, ich meine, wenn die das wirklich alles selbst getestet hat«, schränkte er ein.
    »Wieso? Weil sie eine Frau war?«, wunderte sich Sandra noch immer über das harte Urteil des sonst so freizügigen Kollegen. Andererseits war von einem Macho wie ihm wohl nichts anderes zu erwarten gewesen.
    »Unsinn«, widersprach er, »ich werde mich darum

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