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Steirerblut

Steirerblut

Titel: Steirerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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Mitnehmen, Rosi?«, erinnerte Sandra die Pächterin.
    »Geh, Sandra. Die hab ich doch schon längst ein’packt«, antwortete Rosi, ehe sie wieder in der Hütte verschwand.
    Sandra wandte sich an Max: »Die Kriminaltechniker werden schon herausfinden, ob Mike auf dieser Seite war oder jemand anders. Wir werden seine Festplatte morgen mit nach Graz nehmen.«.
    »Morgen? Ich dachte, ihr verlasst uns schon heute.«
    »Das dachte ich auch bis vor Kurzem. Wir wollen aber noch abklären, ob das Profilfoto von Mike bei der Mizzi geschossen wurde, wie wir vermuten. Vielleicht finden wir sogar heraus, wer es gemacht hat.«
    »Hast du es denn bei dir?«
    »Nein. Ich zeig es dir dann in der Inspektion.«
    »Nicht nötig. Ich kann es mir ja gelegentlich auf dieser Sexseite ansehen.«
    Max grinste wie ein schlimmer Junge, was Sandra nach all den Jahren immer noch sehr sexy fand. Sie räusperte sich. »Auf der Seite wirst du nicht besonders viel erkennen. Die Auflösung ist zu gering. Sieh dir lieber das Foto an, das Bergmann nachbearbeiten hat lassen.«
    »Dein Kollege treibt sich übrigens auch ganz gern auf solchen Seiten herum.«
    Sandra stutzte. »Ja? Und woher weißt du das?«, fragte sie.
    »Ich hab mich doch um seinen Laptop gekümmert. Schon vergessen? Dabei bin ich beim Wiederherstellen der Dateien zufällig über ziemlich heiße Videos, Fotos und E-Mails gestolpert, die er erst vor Kurzem gelöscht hat. Willst du wissen, was …?«
    »Nein danke, Max«, unterbrach sie ihn, »bitte verschone mich mit Bergmanns Sexualleben. Für heute ist mein Bedarf an Pornografie mehr als gedeckt. Wie sieht’s denn übrigens bei dir aus?« Die Frage konnte er nur missverstehen, befürchtete sie und korrigierte sich umgehend: »Ich meine, warst du schon mal auf so einer Sexplattform, um dich … auszutauschen?«
    Max räusperte sich und sah sie an. »Um mich auszutauschen?«
    »Na, du weißt schon …«
    »Nein. Aber ich hab mir schon mal das eine oder andere Filmchen reingezogen«, gab er zu. »Warum denn auch nicht? Schließlich habe ich zurzeit keine Freundin.«
    »Ja, und weiter?«
    »Gar nichts weiter.«
    Sandra sah ihn von der Seite an. In dieser Einschicht war es wirklich nicht leicht, eine Frau kennenzulernen. Noch dazu, wenn man nicht der Typ für Ausflüge in Discos oder sonstige Lokale war. Wie sie Max kannte, war es für ihn erst recht tabu, sich im fünfzehn Kilometer entfernten Bordell zu erleichtern. So wie das einige Gendarmen vor ihm getan hatten. Wenn man Sandras Mutter Glauben schenken durfte, war auch ihr Vater unter den Freiern gewesen, bevor er die Familie endgültig verlassen hatte.
    »Habt ihr Mikes Handy schon überprüft?«, wechselte Max das Thema.
    Sandra nickte. »Weder auf der SIM-Karte, noch im Telefonspeicher gibt es Hinweise auf Kontakte mit der Kovacs. Auf die Rufnummernaufstellung warten wir noch. Wir wissen aber schon vom Mobilfunkbetreiber der Kovacs, dass sie keinen Kontakt mit Mike hatte. Jedenfalls nicht über ihr Handy. Ich setze also darauf, dass uns Mikes Festplatte verraten wird, ob sie sich kannten oder nicht.«
    »Sofern er die Spuren auf seiner Festplatte nicht verschwinden hat lassen.«
    »Das würde mich aber sehr wundern. Mike ist alles andere als ein Computergenie. Außerdem kann man doch jeden, der im Internet surft, ausfindig machen.«
    »Prinzipiell hast du schon recht: Wer im Internet unterwegs ist, hinterlässt virtuelle Spuren, die sich üblicherweise zurückverfolgen lassen. Es gibt jedoch Mittel und Wege, seine Spuren im Netz so zu verwischen, dass die Nachverfolgung nicht mehr ganz so einfach, beziehungsweise einige Stunden später kaum noch möglich ist. Das ist nicht einmal so schwierig mit der richtigen Software.«
    »Aber gibt es da nicht dieses umstrittene Gesetz, wegen dessen Nichteinhaltung uns die EU eine Klage aufgebrummt hat?«, warf Sandra ein.
    Max nickte. »Dabei ging es um die sogenannte Vorratsdatenspeicherung, die Internetfirmen verpflichtet, Internet- und E-Mail-Daten sechs Monate lang zu speichern und den berechtigten Behörden und der Staatsanwaltschaft Auskunft zu erteilen.«
    »Das betrifft doch aber nicht die Inhalte?« Sandra hatte das Thema bisher nur am Rande mitbekommen.
    »Nein. Die Inhalte der E-Mails, Internettelefonate und Seitenbesuche werden nicht gespeichert«, fuhr Max fort. »Aber es lässt sich indirekt vieles rekonstruieren, weil die Seiten in sogenannten Log-Files die IP-Adressen aller Besucher speichern.«
    »Und was bringt uns

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