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Steirerblut

Steirerblut

Titel: Steirerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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Hinweis auf das Aubacher Biohotelprojekt und den Bürgermeister Hannes Thalheimer, der ihnen vielleicht weiterhelfen konnte, wollte er unbedingt nachgehen. Dass Bergmann und sie weiterhin die Spur verfolgten, die zur Sexpartnerbörse und zu Mike Feichtinger als Tatverdächtigen geführt hatte, hielt er ebenfalls für angebracht, obwohl er den Mord an Eva Kovacs zum derzeitigen Ermittlungsstand eher der Immobilienmafia anlastete. Dabei vermutete er den Mörder nicht zwangsläufig in Paul Kovacs, der sich nach seiner Theorie nicht selbst die Hände schmutzig gemacht hätte. »Ein gezielter Hinweis auf die Recherchen seiner Frau an geeigneter Stelle hätte gereicht, um einen Auftragsmord zu veranlassen«, meinte Novotny. »Aber das sind bisher lediglich Spekulationen. Lassen Sie sich bitte nicht davon beeinflussen. Bleiben Sie an der Sexpartnerbörse dran.«
    Die Hausdurchsuchungen in den Büros der Kovacs Projektentwicklung & Consulting GmbH in Wien, Graz und Bratislava waren für die nächsten beiden Tage anberaumt, informierte er sie weiter. Sämtliche Geschäftsunterlagen würden beschlagnahmt, alle Angestellten und Geschäftspartner befragt werden. Novotny ging davon aus, dass er spätestens am Ende des übernächsten Tages genügend Beweise haben würde, um den Fall der Staatsanwaltschaft zu übergeben. Zumindest, was den Korruptionsfall anbelangte. Was den Mord an Eva Kovacs betraf, versprach er, sich umgehend um die richterliche Anordnung zu kümmern, die Paul Kovacs eine DNA-Probe abverlangte. Er rechnete damit, dass ihnen mit dem nötigen Druck das Gutachten am kommenden Freitag zur Verfügung stehen würde. Kurz vor zwölf verabschiedete Dr. Novotny die beiden Kriminalisten, um einen dringenden Termin wahrzunehmen.
    Kaum waren sie in ihrem Büro angekommen, klingelte Sandras Handy. »Ihr Mann ist soeben hier eingetroffen. Er ist in Begleitung eines zweiten«, hörte sie den Anrufer nuscheln.
    Sandra schaltete sofort. »Können Sie ihn hinhalten? In zehn bis fünfzehn Minuten sind wir bei Ihnen.« Sie trennte die Verbindung grußlos und schlüpfte eilig in ihre Jacke. »Komm schon, Sascha. Das war der Kellner vom ›Steirer‹. Das letzte Rendezvous der Kovacs ist dort soeben aufgetaucht. Lass uns fahren.«
    Dreizehn Minuten später traf Sandra mit quietschenden Reifen in der Citygarage Weitzer ein und parkte den Wagen in der Frauenzone. Anders als in Kriminalfilmen fand sich im wirklichen Leben nur selten ein Parkplatz direkt am Einsatzort. Die Tiefgarage war da eine willkommene Ausnahme. Am Eingang des Restaurants ließ Sandra den Blick durch den Raum schweifen und entdeckte den Oberkellner, der sie telefonisch verständigt hatte.
    Er erkannte die Kriminalbeamtin, die ihn Samstagnachmittag schon einmal befragt hatte, sofort wieder und strebte ihr entgegen. »Dort hinten in der Nische. Der Mann mit dem dunkelblauen Sakko und dem Rücken zu uns«, flüsterte er ihr zu und deutete diskret zu einem Tisch. Sandra nickte und ging voran. Bergmann folgte ihr zügig.
    »Entschuldigen Sie, bitte. Kriminalpolizei. Chefinspektor Bergmann und Abteilungsinspektorin Mohr vom LKA Steiermark«, stellte Sandra den Kollegen und sich vor und zückte ihren Dienstausweis. »Wir haben ein paar Fragen an Sie«. Der Mann im blauen Anzug sah zuerst sie, dann Bergmann an. Besonders erschrocken wirkte er nicht. Im Gegensatz zum anderen Mann in Schwarz, der sein Jour-Gebäck auf den Teller fallen ließ. Sandra spürte Bergmanns Hand auf ihrem Rücken. Was sollte das jetzt wieder? Sie trat einen Schritt zur Seite, während Bergmann sich räusperte. Sandra ignorierte ihn weiter. »Wie heißen Sie?«, fragte sie den Mann in Blau.
    »Ralf Müller«, antwortete der Befragte.
    »Ralf Müller«, wiederholte sie. »Kennen Sie Frau Eva Kovacs?«
    Bergmanns Fuß stieß sanft gegen den ihren. Was um alles in der Welt wollte er ihr damit mitteilen? Irritiert wandte sie sich wieder dem Befragten zu, der mit einiger Verzögerung antwortete: »Eva Kovacs? Nicht, dass ich wüsste …«
    Bevor Sandra ihm das Gegenteil beweisen konnte, mischte sich Bergmann ein. »Und Sie sind?«, fragte er den Mann in Schwarz.
    »Ich? Ich bin Robert Quirini«, stellte der Angesprochene sich vor.
    »Kennen Sie Eva Kovacs?«, fragte Bergmann.
    Er nickte. »Sie ist – sie war die Frau meines Chefs. Ich leite das Grazer Büro der Paul Kovacs GmbH.«
    »Sehr gut. Dann wollen wir Sie jetzt nicht weiter belästigen, meine Herren«, beeilte sich Bergmann die Befragung zu

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