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Steirerblut

Steirerblut

Titel: Steirerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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schon vor Kurzem einmal gestoßen. Allerdings in einem anderen Zusammenhang.«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen …«
    Max schob die DVD zu Sandra hinüber.
    »Was ist das? Jetzt mach’s nicht so spannend. Raus damit!«
    »Du erinnerst dich doch daran, dass ich Bergmanns Laptop repariert habe?«
    »Ja, und?« Sandra verstand noch immer nicht.
    »Ich hab dir doch erzählt, dass ich ein paar gelöschte Dateien wiederhergestellt habe, mit so einem neuen genialen Programm, das …«
    »Max, bitte! Die Technik interessiert mich nicht. Was hast du auf Bergmanns Laptop gefunden?«
    Max sah ihr in die Augen. »Dein Partner hatte Kontakt mit dieser ›Evita‹.«
    Sandra traute ihren Ohren nicht. »Wie bitte?« Ihre Stimme überschlug sich.
    »Bergmann muss Eva Kovacs von der Sexpartnerseite gekannt haben. Sie hatten regen E-Mail-Verkehr miteinander. Und der war alles andere als jugendfrei.«
    »Und diese E-Mails befinden sich auf dieser DVD«, vermutete Sandra richtig.
    »Nicht nur die. Du wirst darauf auch ein paar heiße Bilder und Videos zu sehen bekommen.«
    »Das hätte er mir nicht verheimlichen dürfen. Das gibt richtig Ärger. Wie konnte er mir das nur verschweigen? Und warum? Meinst du etwa, er ist … er hat …« Sandra wagte es nicht, ihren schlimmsten Verdacht auszusprechen.
    »Das musst du herausfinden. Für mich zählt er damit jedenfalls zum Kreis der Verdächtigen. Deshalb hab ich ihm auch ein Ultimatum gestellt.«
    »Du hast mit ihm gesprochen?«
    »Ich hab mit ihm telefoniert, ja. Wenn er es bis morgen nicht selbst tut, werde ich seine Verbindung zum Mordopfer offiziell melden.«
    »Ich muss sofort mit Bergmann reden. Ich glaub das einfach nicht.«
    »Glaub es ruhig. Dein Freund hat gehörig Dreck am Stecken.«
    »Er ist nicht mein Freund. Er ist mein Partner. Dachte ich jedenfalls bisher«, stellte Sandra klar.
    »Eine Suspendierung ist das Mindeste, was Bergmann droht. Aber das muss ja zum Glück nicht ich entscheiden. Ich wollte dich nur persönlich informieren, bevor du es auf offiziellem Weg erfährst.«
    »Danke, Max. Das ist sehr anständig von dir.«
    »Schon gut.«
    »Tut mir leid, dass ich nicht ans Telefon gegangen bin. Ich dachte, du wolltest …«
    »Das wollte ich auch. Aber was nützt es mir, wenn du es nicht auch willst. Keine Sorge, Sandra. Ich habe inzwischen akzeptiert, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben.«
    Sandra wich seinem Blick aus. Ihr brummte der Schädel. Sosehr sie sich auch zu konzentrieren versuchte, sie vermochte keinen klaren Gedanken zu fassen.
    Max stand auf. »Ich fahr dann mal wieder zurück nach St. Raphael. Sieh dir die DVD an, bevor du mit Bergmann sprichst«, riet er ihr.
    Sandra folgte ihm ins Vorzimmer. »Lass mir den Matthias und die Anita schön grüßen, und gib der Leni ein Küsschen von mir«, sagte sie, während er in seine Jacke schlüpfte. Was Besseres fiel ihr im Moment nicht ein.
    »Mach ich. Ich wünsche dir alles Gute, Sandra«, sagte er mit ernster Miene. Dann schloss er die Tür hinter sich. Sandra holte tief Luft. Zu tief für ihre verletzten Rippen, die sie mit einem stechenden Schmerz straften. Sie griff sich an die Seite, lehnte sich gegen die Wand und schloss ein paar Sekunden lang die Augen. Dann holte sie ihr Handy und wählte Bergmanns Nummer.
    »Störe ich?«, fragte sie, nachdem er sich etwas atemlos gemeldet hatte.
    »Ich würde lügen, wenn ich Nein sage.«
    Du lügst doch schon die ganze Zeit, ging es Sandra durch den Kopf. Im Hintergrund hörte sie eine Frau kichern. Wahrscheinlich legte Bergmann gerade wieder eine seiner Tussis flach, dachte sie ärgerlich. »Ich muss trotzdem sofort mit dir reden. Es gibt wichtige Neuigkeiten in unserem Fall.«
    »Wie? Aber … du bist doch krankgeschrieben«, meinte er verblüfft.
    »Drauf geschissen. Kannst du zu mir kommen? Jetzt gleich?«
    »Wenn es wirklich so dringend ist …«
    »Ja, das ist es.« Wieder vernahm Sandra die Frauenstimme im Hintergrund. Sie sprach zu leise, als dass Sandra ihre Worte verstehen konnte.
    »Na, schön. Ich kann in einer halben Stunde bei dir sein«, willigte Bergmann schließlich ein.
    »Gut. Bis dann.« Sandra trennte die Verbindung und fuhr ihren Laptop hoch.
    Wieder und wieder fragte sie sich, wie Bergmann sie so belügen konnte. Wie hätte er langfristig verbergen wollen, dass er Kontakt zum Mordopfer gehabt hatte? Spätestens wenn die Userdaten des Plattformbetreibers eintrafen, musste er doch befürchten, aufzufliegen. Sandra hielt es für

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