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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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hatte Lili mehr als deutlich gemacht, dass sie nicht länger in seinem Haus bleiben konnte. Sein Liebesgeständnis verstört sie immer noch zutiefst. Dabei war sie sich nicht einmal sicher, ob er es tatsächlich ernst meinte. Vielleicht hatte er es nur gesagt, um zu sehen, wie sie reagierte. Oder es war lediglich ein weiterer Versuch, sie in sein Bett zu locken.
    Aber wie Lili die Dinge auch drehte und wendete, sie musste einfach davon ausgehen, dass er sie wirklich liebte.
    Matteo , der höchstwahrscheinlich ihr Halbbruder war.
    Seine Worte waren ihr aufrichtig erschienen, was kaum Raum für Zweifel an seinen Gefühlen für sie ließ. Unter diesen Umständen konnte sie nicht länger in seiner Nähe bleiben.
    Lili schämte sich zutiefst, Matteo in diese Lage gebracht zu haben. Doch noch mehr war sie von sich selbst enttäuscht. Nicht einmal in dieser nach Erlösung schreienden Situation hatte sie es fertig gebracht, ihm die verdiente Wahrheit zu sagen.
    Und als hätte Lili nicht schon genug Probleme, um die sie sich Sorgen machen musste, rückte ein weit eres immer weiter in den Vordergrund.
    Denn sie war überfällig.
    Zunächst noch hatte ihr Unterbewusstsein diese Tatsache nicht an die Oberfläche gelassen, nur ganz tief, irgendwo in ihrem Inneren, war da eine dunkle Ahnung gewesen, dass sich ein weiteres Unheil anbahnte.
    Dann, als es keine Zweifel mehr gab, dass ihr Menstruation längst hätte da sein müssen, hatte sie es auf den Stress geschoben, auf die Reise, da konnte der weibliche Zyklus schon einmal durcheinander g eraten.
    Doch allmählich beschlich sie die Furcht, dass das Ausbleiben ihrer Tage einen anderen Grund hatte.
    Einen natürlichen Grund.
    Lili wurde Angst und Bange bei dem Gedanken, in ihr könne neues Leben heranwachsen, gezeugt in einer Verbindung, die tabu war. Sie wusste, dass – sollte sie wirklich schwanger sein – es nicht die Schuld des Kindes war, aber wie sollte sie damit leben, das Kind ihres Bruders auszutragen? Wie sollte sie dem Kind erklären, wer sein Vater war?
    Und was würde Matteo dazu sagen? Vorausg esetzt, er wüsste endlich die Wahrheit.
    D ie Angst, wie er darauf reagieren würde und was er dann über sie dachte, war so übermächtig, dass Lili ihm die nächsten Tage aus dem Weg ging. Sie verließ ihr Zimmer erst, sobald Matteo zur Arbeit gegangen war, und kehrte erst am späten Abend zurück. Dann war er entweder bereits in seinem eigenen Schlafzimmer verschwunden, oder er saß in seinem Arbeitszimmer. In diesem Fall stahl sich Lili wie ein Einbrecher auf Zehenspitzen an seinem Zimmer vorbei und wurde die ganze Nacht von ihrem schlechten Gewissen wach gehalten.
    Matteo bemerkte sie dennoch. Er schlief nicht ein, ehe er sich nicht sicher war, dass sie sich wieder in seinem Haus befand. Er löschte immer erst das Licht, sobald Lili der Schlüssel im Schloss der Haustür umdrehte. Lili konnte förmlich spüren, wie seine Gedanken nur um sie kreisten. Matteo war zwar wach, doch rücksichtsvoll genug, sie nicht mit seiner Gegenwart zu konfrontieren. Vermutlich wollte er es selbst nicht. Sicher bereitete ihm ihr Anblick emotionale Schmerzen, nachdem sie ihm so übel mitgespielt hatte. Er hatte verstanden, dass es besser war, etwas Abstand voneinander zu gewinnen.
    Lili schämte sich elendig für die Unr uhe, die sie in seinem Herzen und in seinem Leben gestiftet hatte. Aber niemals wäre ihr in den Sinn gekommen, dass er sich wirklich in sie verlieben würde! Ausgerechnet in sie! Denn wer war sie schon? Glenn hatte ihr immer wieder das Gefühl gegeben, bedeutungslos und klein zu sein. Aber Matteo war jemand. Der smarte Cafébesitzer, charmanter Herzensbrecher, der perfekte Mann, der jede Frau haben konnte. Und dann stellte sich heraus, dass er sie wollte, Lili, das arme Mädchen aus der Arbeitersiedlung, das nicht wusste, wer sie war. Wenn plötzlich solche Märchen wahr wurden, warum dann nicht richtig? Warum nicht ohne Wenn und Aber, ohne den Dornen an der Rose, an denen man sich den Daumen blutig stach.
    Doch so brachte dieses Märchen nur Schmerz und Schande. Sich den Kopf darüber zu zerbrechen half jedoch auch nichts. Die Dinge waren nun einmal wie sie waren. Und im Augenblick war es gut, dass Lili ihren Kontakt zu Matteo auf ein Minimum reduziert hatte. So konnte jeder in sein eigenes Leben zurückfinden, wie es eigentlich von Anfang an hätte sein sollen.
    Aber die Wahrheit war eine andere. Lili vermisste Matteo schmerzlich. Und die Angst vor einer Schwangerschaft

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