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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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Freundschaftsnummer vorgeschlagen? Und jetzt wohnst du bei ihm, verbringst deine Zeit mit ihm, und er sucht ständig deine Nähe? Er macht sich Hoffnungen, Beagle, und du tust nichts dagegen, um zu verhindern, dass er sich in seine eigene Schwester verliebt! Das ist nicht fair.«
    Erst jetzt wurde Lili bewusst, dass Megan recht hatte. Sie ließ Matteo ins offene Messer laufen, und machte sich dabei nur Gedanken um sich selbst. Solch ein abscheuliches Verhalten pas ste gar nicht zu ihr, nicht zu der Lili, die sie stets glaubte zu sein.
    Als sie nichts sagte, fuhr Megan fort: »Das hat er nicht verdient, Beagle. Er kümmert sich um dich. Du bedeutest ihm etwas. Du musst einen Riegel davor schieben, und zwar schnell, bevor es zu spät ist.«
    » Und was soll ich deiner Meinung nach tun, Collie?«
    » Du musst ihm sagen, dass du seine Schwester bist, bevor er sich in dich verliebt.«
    Lili wurde übel. »Ich weiß nicht, ob ich …«
    » Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sein Vater, Paolo Vincelli, auch dein Vater ist?«
    Lili wog ab, doch es fiel ihr unglaublich schwer, sich zu konzentri eren. »Ich … ich weiß nicht, Collie, hörst du? Ich … es passt alles zusammen. Ich bin mir ziemlich sicher, schätze ich.«
    » Dann musst du es ihm sagen, Lili! Keine Diskussion! Du darfst ihm nicht das Herz brechen. Ich glaube, nichts ist für einen Mann schlimmer, als sich in die eigene Schwester zu verlieben! Außer vielleicht, mit seiner Schwester zu schlafen, aber … Du musst es ihm sagen.«
    » Aber Glenn …«
    Doch Megan ließ sie gar nicht erst aussprechen. »Info für dich, Lili: Glenn war ein Idiot. Ein dämlicher Angeber. Ein hirnloser, überheblicher, dummredender Lackaffe.«
    » Ich weiß.«
    » Vergiss Glenn. Matteo ist nicht Glenn. Du musst es ihm sagen!«
    Lili legte resignierend ihre Stirn auf die teure Tischpla tte. »Ist gut.«
    » Ich meine das ernst. Tu es, Beagle, und tu es bald! Warte nicht länger damit!«
    Noch lange nach Ende des Gesprächs saß Lili in der gleichen Pos ition auf dem Stuhl und wünschte sich, der Boden würde sich vor ihr auftun, damit sie hineinspringen konnte. Doch auch das würde nichts an der Tatsache ändern, dass sie Matteo am nächsten Tag die Wahrheit sagen musste.
     
    A ls Lili am nächsten Morgen mit weichen Knien und einem Stein im Magen in die Küche kam, war Matteo nicht mehr im Haus. Auf dem Tisch lag jedoch ein Zettel. Lili nahm ihn in die Hand und las die darauf in geschwungener Schrift geschriebenen Worte.
     
    Ich muss heute dringend in meinem Caffè sein. Genieße den Tag ohne mich.
    Erweise mir die Ehre und sei heute Abend mein Gast bei einem Dinner. Ich erwarte dich um acht Uhr im Speisezi mmer.
     
    Lili ließ sich auf einen Stuhl am Küchentisch sinken und betrachtete nachdenklich das Stück Papier in ihren Händen. Ein Abendessen mit Matteo, hier in seinem Haus. Das konnte nur romantisch werden. Er wollte sie verführen, etwas anderes konnte Lili sich nicht vorstellen. Warum sonst sollte er einen gemeinsamen Abend mit ihr planen?
    Lili stöhnte überfordert auf. Megan hatte recht. Sie hätte Matteo von Anfang an die Wahrheit sagen mü ssen, dann befände sie sich nun nicht in dieser unangenehmen Lage. Dann wäre es nur sie, die sich zu ihrem Bruder hingezogen fühlte, ihm dagegen wäre diese emotionale Abweichung erspart geblieben. Doch Lili versuchte, auch die guten Seiten zu sehen. Es war noch nicht zu spät, um die Sache wieder einigermaßen geradezubiegen. Zwischen ihnen war nichts passiert – abgesehen von dem ersten Abend.
    Die Katastrophe des ersten Abends.
    Aber die Wahrheit konnte ihre Beziehung trotzdem immer noch in gesunde Bahnen lenken, versuchte Lili sich einzureden. Es lag jetzt an ihr, die Wogen zu glätten und das Schlimmste zu verhindern. Wunden zu lecken war immer noch besser, als mit einem gebrochenem Herzen zu leben. Bestimmt hatte Matteo sich nach so kurzer Zeit noch nicht ernsthaft in Lili verliebt. Aber konnte sie das auch von sich selbst sagen?
     
    F ür Lili war es nahezu unerträglich, die Zeit bis zu ihrem Dinner zu überstehen. Nervös kaute sie auf ihren Fingernägel und wanderte unruhig durch das leere Haus. Sie telefonierte mit ihrer Mutter, der sie die Details ihrer Unterkunft und die Existenz von Matteo verschwieg, und fand nur schwer innere Ruhe.
    Die Unterhaltung mit ihrer Mutter machte Lili deutlich, dass sie ihr eigentliches Ziel aus den Augen verloren hatte. Sie war nach Florenz gekommen, um ihren Vater zu

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