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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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ruhten. Als wäre sie aus dem Nichts aufgetaucht und endlich von den Anwesenden bemerkt worden. Sie fühlte sich unwohl und wäre am liebsten davongelaufen, aber sie hatte genug davon, immer nur wegzulaufen. Sie hatte diesen langen Weg mit all den Zweifeln und Ängsten nicht auf sich genommen, um im entscheidenden Augenblick zu fliehen.
    Nach ewigen Sekunden erreichte Lili schließlich die Sitzgelegenheit und ließ sich mit einem Gefühl von Unbehagen darauf nieder. Sofort ergriff Matteo wieder ihre Hand, was auch seinen Eltern nicht entging. Doch das alles spielte plötzlich keine große Ro lle mehr. Solange Matteo in ihrer Nähe war, würde alles gut werden.
    » Darf ich fragen, womit wir die Ehre deiner Erscheinung verdient haben? Willst du uns vielleicht deine neuste Gespielin vorstellen? Ist sie das, deine kleine Freundin?«, fragte Paolo unwirsch, und in Lili krampfte sich etwas unangenehm zusammen. Matteos neuste Gespielin ? So ein Mann war er also?
    Wie der Vater, so der Sohn, dachte sie verbittert. Und doch ließ Lili seine Hand nicht los.
    »Das ist Lili Callum aus London. Sie ist der Grund, weshalb wir hier sind«, erklärte Matteo schließlich ruhig. Lili war ihm sehr dankbar, dass er den Anfang dieser überaus unangenehmen Unterhaltung machte. Auch wenn das bedeutete, dass es kein Zurück mehr gab. Das Thema war angeschnitten, nun musste es auch zu Ende gebracht werden.
    Paolo wirkte desinteressiert. »Ist das so? Ist sie etwa schwanger?«
    Lili spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Der G edanke, Paolo Vincelli, der Paolo Vincelli, könnte wissen, sie hätte mit Matteo geschlafen, machte sie verlegen.
    » Nein, Vater, das ist nicht der Grund«, antwortete Matteo gelassen.
    Plötzlich bemerkte Lili, dass sie von Matteos Mu tter eingehend gemustert wurde. Ihre Stirn hatte sich dabei bedenklich in Falten gelegt. Lili fragte sich, ob es möglicherweise daran lag, dass sie bei der letzten Bemerkung rot angelaufen war. Doch als die ältere Frau registrierte, dass Lili ihren Blick bemerkt hatte, fragte sie nachdenklich: »Mädchen, kennen wir Sie vielleicht? Ich habe den Eindruck, Sie schon einmal gesehen zu haben. Hab ich nicht recht, Paolo?«
    Paolo grummelte missgestimmt, dann beugte er sich vor und begutachtete nun seinerseits Lili eing ehend. »Jetzt wo du es sagst … kann schon sein. Ich sehe so viele Gesichter, Tag für Tag, da kann ich mir nicht jedes merken.«
    Lili sah die Zeit gekommen, endlich mit der Wahrheit rauszurücken. Sie hatte lange genug einfach nur dagesessen, stumm wie ein Fisch, und sich beä ugen lassen. Jetzt war sie an der Reihe, und Nervosität packte sie. Doch Lili versuchte, ihre Angst nicht nach außen dringen zu lassen. Sie richtete sich auf, hob ein wenig ihren Kopf und räusperte sich einmal fahrig, bevor sie sagte: »Signor Vincelli, Signora Vincelli. Es … ich störe nur ungern, und es tut mir sehr leid, dass ich Sie belästigen muss.«
    » Redet das Mädchen immer um den heißen Brei, oder kommt sie auch irgendwann auf den Punkt?«, unterbrach Paolo sie grob, die Frage jedoch an Matteo gerichtet. Lili ärgerte sich über sich selbst, denn er hatte recht. Dennoch wäre es ihr lieber gewesen, wenn er sie direkt angesprochen hätte. Paolo schien ihr bewusst das Gefühl vermitteln zu wollen, dass ihre Worte und ihre Erscheinung nichts wert waren. Aber warum tat er das?
    » Paolo, nun lass sie doch sprechen«, verteidigte Matteos Mutter sie. Lili spürte, dass sie diese Frau bereits jetzt in ihr Herz geschlossen hatte, obwohl sie sich noch gar nicht richtig kannten. Es beschämte Lili, dass sie im Begriff war, das Leben dieser netten Frau zu zerstören.
    Lili lächelte kurz dankbar, doch sie konnte der ä lteren Frau nicht in die Augen sehen. Dann fuhr sie an Paolo gerichtet fort: »Signor Vincelli, ich wollte bloß wissen … also ich frage mich, ob sie vielleicht … Kennen sie meine Mutter? Ihr Name ist Ann Callum.«
    Paolos Gesicht war ein lebendig gewordenes Fr agezeichen, und griesgrämig noch dazu.
    » Ihre Mutter? Wieso sollte ich sie kennen? Ich wüsste nicht, woher oder wann ich sie kennengelernt haben sollte.«
    Lili beugte sich vor. Matteo drückte zärtlich ihre Hand, und das gab ihr den Mut und die Kraft, weite rzusprechen.
    » Vor ziemlich genau 25 Jahren, in Florenz. Im Caffè Farfalla di Mare .«
    Paolo lehnte sich in dem Sessel zurück und ve rschränkte seine Arme vor der Brust.
    » Vor 25 Jahren war ich bereits lange verheiratet und seit fünf Jahren

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