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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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nicht erkannt.
    Sie liebte Matteo!
    Das war keine anfängliche Verliebtheit, keine übermütige Schwärmerei, sie liebte ihn! Sie wollte mit ihm zusammen sein, ihr Leben mit ihm verbringen, Kinder mit ihm bekommen.
    Doch was sollte sie nun mit dieser Erkenntnis a nfangen? Wenn sich ihre Ahnung bestätigte, dass Paolo Vincelli ihr Vater war, dann konnte sie all ihre Wünsche und Hoffnungen begraben. Es würde sein, als nähme man ihr die Zukunft, und alles wäre umsonst gewesen. Sie wusste dann, wer ihr Vater war, doch dieses Wissen würde wertlos und ungewollt sein. Ohne Matteo – oder mit ihm als ihren Bruder – in ihrem Leben, verlor alles an Bedeutung. Sie würde niemals wieder glücklich sein!
    Wie betäubt von ihrer neuen zerstörerischen E rkenntnis löste sie sich aus ihrer Umarmung und drehte Matteo den Rücken zu. Ob er die Veränderung in ihrer Stimmung bemerkte, konnte Lili nicht sagen.
    » So, worauf warten wir?«, fragte er.
    Lili schluckte, der Knoten im Hals machte es j edoch ungewöhnlich schmerzhaft. Sie verscheuchte ihre Gedanken rund um Matteo und konzentrierte sich auf ihr Vorhaben. Schließlich nickte sie.
    Matteo ging an ihr vorbei und auf das Haus zu, doch Lili spürte, dass sie sich plötzlich nicht mehr rühren konnte. Panik lähmte sie. Als Matteo es b emerkte, blieb er stehen und sah sie prüfend an.
    » Alles in Ordnung?«
    » Bestens!«, rief Lili sarkastisch, mit Furcht in ihrer Stimme.
    » Hast du Angst?«
    » Ja«, flüsterte sie, den starren Blick auf das Haus gerichtet.
    » Vor meinem Vater oder vor der Wahrheit?«
    Lili sah ihn an, und sie spürte ihre Furcht wachsen. Was sollte bloß werden, wenn …
    » Vor beidem, schätze ich«, unterbrach sie ihren eigenen Gedanken.
    Einen Moment erwiderte er ihren Blick, doch dann lächelte er, und es hätte nicht zuversichtlicher sein kö nnen.
    » Keine Sorge, du hast nichts zu befürchten. Ich bin bei dir.« Dann nahm er ihre Hand, und gemeinsam gingen sie auf die einschüchternde Villa zu. Seine Berührung gab Lili die Kraft und den Mut, die Veranda zu überqueren, ohne den Impuls zu verspüren, fliehen zu müssen.
    Schließlich blieben sie vor der gr oßen Tür stehen, und Matteo sah Lili noch einmal prüfend an. Als sie nickte, drückte er den Klingelknopf. Eine elegante Melodie, die im Haus darauf hinwies, dass jemand vor der Tür stand, ertönte. Während Lili darauf wartete, dass etwas geschah, gingen ihr unendlich viele Gedanken durch den Kopf. Doch keinen davon konnte sie länger festhalten. Als sich endlich die Tür öffnete, war ihr Kopf leer.
    Vor ihnen stand ein Mann, von durchschnittlicher Größe und Aussehen, gekle idet in einem schwarz-weißen Smoking. Ihr erster Gedanke war, dass Paolo Vincelli wie ein Butler aussah, bis ihr klar wurde, dass dies der Butler war .
    » Buongiorno Signor Santos !«, begrüßte Matteo den Mann, den er offensichtlich kannte.
    Das Gesicht des Butlers blieb ungerührt, doch se iner Stimme war echte Freude zu entnehmen. » Signor Vincelli Junior , schön, Sie zu sehen.«
    Matteo ging auf den Butler zu und schüttelte seine Hand. Lili ließ er d abei jedoch nicht los.
    » Ist mein Vater da, Santos?«
    Im selben Augenblick trat ein Mann aus dem N ebenzimmer. Mit seinem Charisma und seiner Dominanz beherrschte er sofort den ganzen Raum.
    » Wer stört um diese Uhrzeit unseren Hausfrieden?«
    Lili spürte trotz der Hitze des Tages eine Gäns ehaut über ihren Körper kriechen.
    Matteo drehte sich dem Mann zu und sagte mit e rhobenem Kopf und aufrechtem Rücken: » Buongiorno Padre ! Guten Tag, Vater!«

Kapitel 10
     
    L ili stellten sich die Nackenhaare auf. Das war er also, Paolo Vincelli. Aber war er auch ihr Vater? Lag da etwas in seinen Zügen, das sie auch aus ihrem Gesicht kannte? Doch Lili kam es nicht so vor, ihm auch nur im Geringsten zu ähneln.
    Paolo Vincelli war groß und hatte an einigen Ste llen etwas Fett angelegt. Sein lichtes Haar war immer noch dunkel, ebenso wie sein klarer Blick. Beides besaß die gleiche Farbe wie bei Matteo und auch bei Lili selbst. Aber das musste nichts bedeuten. Viele Italiener hatte diese dunkle Kombination bei Haar und Augen. Es war Paolo Vincellis Gesicht, das sich so sehr von dem ihren unterschied. Er hatte eine hohe Stirn und eine Nase, die sein Gesicht dominierte. Außerdem wirkte es fahl und faltig, seine Wangen waren eingefallen und gaben freie Sicht auf seine Wangenknochen. Doch sein energisches Kinn und der ausgeprägte Kiefer verliehen ihm trotz

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