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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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mehr als 50 Jahren im Schauspielergewerbe.
    "Kriegst du das noch mal hin?" fragte ihn Raschid.
    "Kein Problem", erwiderte der Junge. "Das mache ich noch drei-oder viermal, bevor ich müde werde. Und unvorsichtig, wenn du weißt, was ich damit meine." Raschid nickte. Er wußte, was gemeint war.
    "Wie wäre es mit einer kleinen Trinkpause?"
    fragte der Junge.
    "Nix da. Zuerst die 36. Dann kriegt du deinen Drink."
    Der Junge fluchte, doch Raschid kümmerte sich nicht darum. Raschid wußte sehr genau, daß der Schauspieler sehr zufrieden mit seiner Arbeit war.
    Lieutenant Skinner war sauer. Es war Sammeltag, und gleich der erste Anlaufpunkt hatte sie in miese Stimmung versetzt. Sie begann ihre Runde immer mit einem aufgeräumten kleinen Joyshop. Es handelte sich um eine Privatabmachung, also mußte sie den Verdiener nicht daran beteiligen. Außerdem hatte sie da einen netten kleinen Joyboy, mit dem sie in den vergangenen Monaten an jedem Sammeltag ein wenig herumgemacht hatte. An diesem Morgen traf sie jedoch weder den Verdiener noch den Joyboy an.
    Der ängstliche und verdutzte Manager blubberte etwas davon, daß der Verdiener schon abgeholt worden sei. Er sagte, daß eine Stunde zuvor zwei sehr furchteinflößende Bullen vorbeigekommen seien und behauptet hätten, daß sie jetzt die Knete abholten und Skinner draußen sei. Sie mußten ihrer Forderung nicht sehr viel Nachdruck verleihen; das Gesicht des Besitzers wies einige Spuren auf, und er humpelte ein wenig. Außerdem hatten sie den Joyboy mitgenommen und gesagt, er arbeite jetzt in einem anderen Haus.
    Skinner war sich verdammt sicher, daß der kriecherische Besitzer sie nicht anlog, insbesondere, da sie ihm selbst noch eine ordentliche und professionelle Abreibung verpaßte. Doch hinterher stürmte sie fluchend aus dem Joyshop und schwor blutige Rache. Dann erst wurde ihr bewußt, daß die Sache nicht so einfach war. Ihr Hauptmann wußte nichts von diesem kleinen Nebenverdienst.
    Frustriert, sauer und verunsichert darüber, wer diese frechen Bullen gewesen sein könnten, setzte Skinner ihre Runde fort, doch wo sie auch hinkam, überall erzählte man ihr die gleiche Geschichte. Skinner wurde nach und nach klar, daß die Runde, für die sie so viel Geld als Auszahlungen hingelegt hatte, völlig umgekrempelt worden war.
    Sie schnaufte wie eine alte Dampfmaschine durch ihre große Nase und marschierte schnurstracks zum Bullenquartier, wo sie den Hauptmann in die Sache einweihen wollte. Da hatte jemand wohl einen Revierkampf zwischen zwei Departments vom Zaun gebrochen.
    Skinner wußte noch nicht, daß sie ein weiterer harter Schlag erwartete. Es war kein einfacher Revierkampf, sondern ein ausgewachsener Krieg.
    Doch wer dahintersteckte, fand man erst heraus, als es bereits zu spät war.
    Kym war jung und blond, hatte unschuldige Augen und einen nicht mehr ganz so unschuldigen Körper. Sie war eine verdorbene kleine Nummer, die sich in Aufreißerbars außerhalb ihres Heimatbezirks herumtrieb. Wenn sie sich lolitahaft die Lippen leckte, gekonnt die Hüften kreisen ließ und mit ihren knospenden Brüsten wackelte ..., dann hatte sie ihren Kunden so gut wie in der Tasche - dank des Betäubungsgases und des scharfen Messers, das sie in ihrem aufreizenden Kostüm verbarg.
    Kym war aber auch der Augapfel ihres Vaters und eine kleine Heldin in ihrem Bezirk. Als wohlerzogenes Kind brachte sie stets ihre gesamte Beute nach Hause zu Papa. Da er ein
    Abwasserinspektor auf Yelads Liste war, brachte das so einiges an lokalem Renommee ein.
    Eines Abends gab es jedoch ein kleines
    Mißverständnis. Kym wurde von ein paar Bullen aufgegabelt, die zu sehr von Narkobier zugedröhnt waren, um sie zu erkennen, also buchteten sie sie ein. Zum Leidwesen aller Beteiligten gab es für Kym keinen anderen Ausweg; sie mußte vor Gericht erscheinen. Niemand wollte das, nicht einmal Tyrenne Yelads Feinde. Schließlich mußte der Saft überall auf Dusable gleich süß bleiben, sonst wurde der ganze Krug schnell sauer.
    Derartige Ausrutscher waren schon früher vorgekommen. Die Prozedur war die, daß man einen kleinen Prozeß abzog. Die Polizisten bekamen einen kleinen Rüffel dafür, daß sie jemand so offenkundig Unschuldigen festgenommen hatten, und Kym war bald wieder zu Hause, in der liebenden Fürsorge ihres Papas und damit wieder draußen auf der Straße und hinter dem nächsten Opfer her.
    Das geschah jedoch nicht. Der Richter erklärte das Kind in allen Anklagepunkten für schuldig - und

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