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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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verurteilte Kym streng nach dem Gesetz.

Nach dem darauffolgenden Aufschrei der
    Empörung, der von Kennas bevorzugtem Livie-Team ausführlich dokumentiert und ausgestrahlt wurde, verließ der Richter in aller Stille die Stadt, um sich den Annehmlichkeiten seines neu
    erworbenen Wohlstands zu widmen, während Tyrenne Yelad sich mit den Folgen dieses Skandals herumschlagen mußte.
    Avri lobte Raschid für seine inspirierte Arbeit in den Himmel. "Warte nur ab", sagte Raschid. "Ich habe für diesen neuen Dreh noch eine ganz andere Variante."
    Der Saft wurde in einer ganzen Reihe von Schlüsselbezirken so sauer, daß er fast stockte.
    Polizisten waren hinter Polizisten her. Die Banden waren hinter allem und jedem her.
    Geschäfte wurden ausgebombt, Joyhouses überfallen und Spielhöllen ausgeraubt. Gewalt prallte auf Gewalt, und die Unschuldigen gerieten immer mehr zwischen alle Fronten - vorausgesetzt, daß man überhaupt jemanden auf Dusable zur Kategorie der Unschuldigen zählen durfte. Den Höhepunkt bildete jedoch der Marsch der Mütter für Kym.
    Zweitausend zornige Mütter aus ihrem Bezirk gingen auf die Straße. Auf riesigen Transparenten flatterte das unschuldige Profil des lieben Kindes.
    Man heulte und weinte und raufte sich eindrucksvoll die Haare. Kennas Livie-Teams waren mit allem dabei, was sie zu bieten hatten, brachten das Spektakel in die Wohnzimmer der Leute und wärmten den unglaublichen Vorfall für die Zuschauer zum tausendsten Mal auf. Es gab jede Menge Großaufnahmen von ihrem bestürzten Papa, der die Parade anführte. Paps sah hervorragend aus, abgefüllt mit Narkobier, die Augen rotgerändert von einigen Freispielen in einem Joyshop, in den ihn Raschids Leute geführt hatten. Er war ein Ebenbild von Gram und Sorge.

Die Frauen zogen unter schrecklichsten
    Verwünschungen zum Hauptquartier des Tyrenne, wo sie von einer Phalanx von Polizisten erwartet wurden. Die Vertreter von Recht und Ordnung waren in voller Straßenkampfausrüstung angetreten: Helme, Schild, Knüppel, Tränengas und chemische Keulen.
    Die Frauen bauten sich vor der Polizistenkette auf und schrieen und kreischten noch lauter als zuvor.
    Die Livie-Teams filmten auch diese Konfrontation eifrig.
    Plötzlich brach ein schwerer A-Grav-Gleiter aus einer Seitenstraße, von dem sofort viele Polizisten herabsprangen, die die gleiche Montur wie die Garde des Tyrenne trugen und knüppelschwingend, prügelnd und um sich tretend auf die Menge losgingen. Die Frauen heulten vor Empörung auf, und die echten Polizisten wollten ihren Augen nicht trauen. Was waren das für Kerle? Sobald sich die Frauen von ihrem ersten Schreck erholt hatten und sich heftig zur Wehr setzten, zogen sich diese Uniformierten so rasch zurück, wie sie aufgetaucht waren. Die folgende Schlacht ging in die Geschichte von Dusable ein. Hunderte von Müttern wurden bei einem Krawall verletzt, bei dem ein ganzer Planet als Augenzeuge vor den Livie-Geräten saß.
    Es dauerte nicht lange, und Yelads guter Name hatte sich in ein Synonym für Dreck und Abscheu verwandelt.
    Der Strohmann trat wie ein Champion auf.
    Die besten Rechercheure und Redenschreiber, die man mit Mordida kaufen konnte, spuckten ein Dauerfeuer von Attacken gegen das Privatkabinett aus. Reklamespots wurden erstellt, die einen überreizten Ochsen in vollem Lauf aufgehalten hätten. Raschid war nur noch am Wirbeln; er zerstörte und zerfetzte und setzte alles wieder neu zusammen.
    Solon Walsh setzte sich durch. Haushoch.
    Er fing recht unspektakulär mit einer eher betrübten Rede über die Schwierigkeiten an, mit denen die Bewohner von Dusable zu kämpfen hatten, wobei er die Frage, wer dafür verantwortlich zu machen war, noch offenließ. Bei seinem nächsten Auftritt nahm er jedoch die Pose eines empörten und betrogenen Bürgers ein. Er schäumte vor Wut über die Fakten, die ihm in jüngster Zeit zugespielt worden waren. Das AM2 wurde den Cairenes mutwillig vorenthalten. Sämtliche Preisabsprachen wurden ignoriert. In einer feurigen Rede nach der anderen forderte Solon Walsh unmißverständlich Gerechtigkeit für die Cairenes ein. Dusable brauchte jetzt eine starke Hand, predigte er. Eine, die diesen teuflischen Regenten des Privatkabinetts gegenüber zu nichts verpflichtet war.
    Tyrenne Yelad reagierte zunächst verhalten. Die Durchtriebenheit von Walshs Kampagne überraschte ihn. Doch Avri versicherte Yelad, daß das alles Teil des Plans sei, Kenna reformistische Parteigänger abzujagen. Da Yelad

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