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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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mühten sich wie die Wahnsinnigen ab, ein Sicherheitssystem
    auszuklügeln, mit dem sie die Millionen von Anfragen durchforsten konnten. Die Aufgabe war deshalb besonders schwierig, weil die ganze Idee gerade darauf basierte, dem Tribunal eine möglichst große Öffentlichkeit zu verschaffen. Schließlich bekamen sie doch noch alles plus hundert weitere Einzelheiten in den Griff, bevor die Sache offiziell eröffnet wurde.
    Inzwischen wurden Dekan Blythe, seine Fakultät und die Millionen von Studenten, die eine der vielen Hochschulen besuchten, aus denen sich das Universitätssystem zusammensetzte, von
    Interviewern belagert. Keine noch so langweilige Tatsache, keine noch so dröge Reaktion und kein noch so ausgelutschtes Bild war den ausgehungerten Medien zu unwichtig. Jeder Einwohner von Newton durfte für einen kurzen Moment zum Livie-Star werden.
    Der Informationshunger nahm besondere
    Dimensionen an, weil trotz der Bekanntmachungen Sr. Ecus hinsichtlich der allgemeinen Zielrichtung des Tribunals -
    nämlich daß man über das
    Privatkabinett zu Gericht sitzen wolle - außer den Richtern bislang noch niemand die genauen Anklagepunkte kannte. Alle gingen davon aus, daß die Anklageschrift sich vor allem um das AM2
    drehte. Mit anderen Worten: gemeinschaftlich begangene Unterschlagung. Sr. Ecu konnte sich die Überraschung nur schwer ausmalen, wenn die wirkliche Anklage verlesen würde: Verschwörung zum Mord.
    Sr. Ecu hatte Newton wegen seiner langen juristischen Tradition und seines über alle Verdächtigungen erhabenen Rufes ausgewählt.
    Trotzdem hatte er mit enormen Schwierigkeiten gerechnet, Dekan Blythe dazu zu bewegen, als Gastgeber des Tribunals aufzutreten. Statt dessen war man nach der Absprache der
    Sicherheitsbestimmungen sehr schnell zu einer Übereinkunft gekommen. Dazu trug bei, daß Blythe, bevor er sich der Wissenschaft zuwandte, General im Dienste des Imperiums gewesen war. Als weit wichtiger jedoch erwies sich die Tatsache, daß Newton einer der ersten Orte war, dem das Privatkabinett die Zuschüsse drastisch gekürzt hatte.
    Auf die ersten Kürzungen waren eine wahre Flut weiterer Behinderungen gefolgt, mit der das Imperium versucht hatte, das ökonomische Schiff im Wind zu halten.
    Der Rest des Weges wurde durch eine großzügige Spende aus dem AM2-Transport, den Sten gestohlen hatte, geebnet.
    Das riesige Auditorium war schnell vorbereitet.
    Für die Angehörigen des Tribunals wurde auf der Bühne eine lange Bank aufgestellt, der Bereich hinter der Bühne in Büros für die juristischen Zuarbeiter umgewandelt. Draußen und drinnen wurden sämtliche potentiellen Gefahrenbereiche überwacht. Ganze Teams von Wachmannschaften wurden für die Techniker der Livie-Teams abgestellt, die für die Einrichtung der
    Nachrichtenverbindungen verantwortlich waren.
    Gleichzeitig verteilten sich die Kampfschiffe der Bhor rings um das Jura-System und seine Hauptwelt Newton; außerdem patrouillierten sie sämtliche als gefährdet eingeschätzten angrenzenden Gebiete.
    Inmitten all dieser Tätigkeiten trafen die Mitglieder des Tribunals mit ihrem Troß ein. Sten und Alex begrüßen sämtliche Ankömmlinge
    persönlich und teilten ihnen ihre Leibwächter zu, die sie ab sofort auf Schritt und Tritt begleiten sollten.
    Sr. Ecu hatte drei Wesen ausgewählt, die über das Privatkabinett zu Gericht sitzen sollten. Trotz der großen Gefahren für Leib und Leben hatte er sich nicht über Freiwillige beklagen müssen. Die durch die Politik des Kabinetts ausgelöste Depression hatte so bedenkliche Ausmaße angenommen, daß viele Systeme sich mehr vor dem eigenen Untergang fürchteten als vor Imperialen
    Vergeltungsmaßnahmen.
    Die drei Systeme, aus denen er seine Kandidaten letztendlich auswählte, gehörten zu den am meisten respektierten im ganzen Imperium - ebenso wie die Individuen, aus denen sich das Tribunal
    zusammensetzte.
    Der erste, der eintraf, war Warin von den hervorragenden landwirtschaftlichen Welten von Ryania. Er war ein dickes, nachdenkliches Wesen, dessen dick mit Knochenplatten versehener Schädel ein aus drei Gehirnen bestehendes Mentalsystem schützte, das in der Lage war, ganze Gebirge widersprüchlicher Informationen zu bewältigen.
    Warin war langsam und sehr direkt, aber er förderte immer jede Menge Denkmunition zutage. Er war außerdem den Verbrechen gegenüber, die dem Kabinett vorgeworfen wurden, völlig vorurteilsfrei eingestellt.
    Der zweite war Rivas aus einem weit entfernten

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