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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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stammelte, daß er das nicht wolle. Er brauche keine Leibwache, und außerdem...
    "Anweisung von Sr. Ecu, Sir!" kam Cinds Antwort.
    Bevor Sten weiterstreiten konnte, brachen seine beiden Freunde in lautes Gelächter aus.
    "Du tust besser, was man dir sagt, junger Freund", riet ihm Mahoney.
    "Genau, alter Knabe", fügte Kilgour hinzu. "Du bist jetzt'n berühmter und vornehmer Mann. Man kann doch das Leben des Ersten Gedichtwieners nich' unnötig aufs Spiel setzen, das mußt du doch verstehn!"
    Eine sehr glückliche Cind eskortierte Sten zu seiner Suite zurück. Sten verspürte Mordgedanken; und seine beiden Opfer schnarchten nicht weit von ihm entfernt.
    Die Eröffnung des Tribunals wurde den halben Morgen über verschoben, da Tausende von
    Teilnehmern in der Halle zusammenströmten. Die zugewiesenen Plätze füllten sich rasch, und die Innentemperatur stieg bis hart an die Grenze dessen, was die Klimaanlage bewältigen konnte. Draußen kämpften Tausende Neugierige darum, zumindest bis auf Sicht-oder Hörweite der Vid-Schirme und der großen Lautsprecher heranzukommen, mit deren Hilfe man den Fortgang des Geschehens verfolgen konnte.
    Dann senkte sich tiefes Schweigen über die Szene, während alle versuchten, mit gereckten Hälsen einen Blick auf das noch immer leere Podium zu erhaschen. Es war nicht nur die drohende Amtsgewalt, die für diese Ruhe sorgte, oder die Vorahnung eines einzigartigen Ereignisses in der Geschichte des Imperiums.
    Über dem Podium hing ein überlebensgroßes Porträt des Ewigen Imperators. Es war leicht romantisch verklärt und ziemlich heroisch überzeichnet, vom Stil und der Machart her wie die Bilder, die Tanz Sullamora immer bevorzugt hatte.
    Bis auf die Augen. Sten erschauerte, als er sie ansah.
    Sie bohrten sich tief in einen hinein und spießten die Seele eines jeden Betrachters auf.
    Sten kannte diesen Blick. "Na, du armseliges kleines Wesen", schienen sie zu fragen. "Was hast du zu deinen Gunsten vorzubringen?"
    Die eisige Ausstrahlung dieses gemalten Glanzes verflog erst, als Sr. Ecu sich mit einer grazilen Schwanzbewegung auf die Bühne hinaustreiben ließ.
    Das einzige Geräusch, das die Menge von sich gab, war ein unbewußtes Einatmen. Dann folgten die drei Richter des Tribunals und nahmen ihre Plätze auf der Richterbank ein.
    Als die Rechtsgehilfen ganze Wagen voller Dokumente hereinkarrten, wurde hier und dort unterdrückt geflüstert. Dekan Blythe nahm rechts außen seinen Platz ein. Er sollte die tadellose Funktion des Computers überwachen, der als offizielles Aufzeichnungsgerät eingesetzt wurde.
    Livie-Teams fuhren für eine Reihe symbolischer Nahaufnahmen dicht heran, wobei sie bei Warin begannen, sodann Rivas, dann die Königinmutter Apus und schließlich Sr. Ecu ins Bild nahmen. Der alte Diplomat wartete einige Sekunden und erhob dann die Stimme.
    "Das Verfahren dieses Tribunals ist hiermit offiziell eröffnet."
    Ein einfacher Satz, doch er entlockte der Menge ein ehrfurchtsvolles Aufstöhnen. Jeder einzelne wußte, daß von diesem Moment an jedes geäußerte Wort ein direkter Angriff auf die Autorität des Kabinetts war.
    "Wir sind hier zusammengekommen, um uns die schweren Anschuldigungen, die gegen die
    Regierung dieses Imperiums vorgebracht werden, anzuhören und die Beweise sprechen zu lassen. Die Tatsache, daß dieses Verfahren unter bewaffneter Überwachung stattfindet, um uns vor genannter Regierung zu schützen, soll keinen Einfluß auf die Mitglieder des Tribunals haben. Alle drei Richter sind darin übereingekommen und haben es
    geschworen.
    Mein erster offizieller Akt dieser Anhörung besteht darin, jedes einzelne Mitglied des Kabinetts dazu einzuladen und aufzufordern, die
    Anschuldigungen, die gegen sie vorgebracht werden, zu beantworten oder zu widerlegen.
    Das ist keine leere Geste meinerseits. Ich persönlich bitte jeden einzelnen von Ihnen, der Einladung Folge zu leisten ...
    Kommen wir jetzt zur Verlesung der
    Anklageschrift:
    Mitglieder des Privatkabinetts! Sie sind der Verschwörung zum Mord an der Person des Ewigen Imperators angeklagt.
    In Ihrer Abwesenheit wird automatisch zu Ihren Gunsten ein Nicht Schuldig angenommen"
    Der Rest ging im Geschrei und dem
    aufbrausenden Gebrüll der Menge unter. Es dauerte drei weitere Stunden, bis das Gericht fortfahren konnte.
    Dann blieb nicht mehr viel Zeit, bevor sich das Gericht für den Rest des Tages zurückzog. Die einzige nennenswerte Handlung bestand darin, daß die drei Richter Strohhalme zogen, um

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