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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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an Bord geschieht ...
    dazu ließ sich noch kein Wort vernehmen."
    "Das wird die Garde nicht akzeptieren", schnaubte Alex.
    "Die Garde ist nicht mehr das, was sie mal war.
    Einige von ihnen werden es nicht akzeptieren.
    Andere schon. Und wie viele Systeme sind ohnehin der Meinung, daß das Universum besser dran ist, wenn wir ihnen nicht mehr ihre Hühner, ihre Töchter und ihr Gold klauen? Viel zu viele, das kann ich dir sagen.
    Diesmal werden wir nicht so lange warten. Wir werden nicht versuchen, uns unsichtbar zu machen oder uns zu verstecken.
    Euer Tribunal ist ein verdammt zartes Pflänzchen, Sten. Aber es ist das einzige in diesem verdammten Sumpf, das uns immerhin ein wenig Halt gibt.
    Also werden wir Feste abhalten, und Reden und Palaver und vielleicht wird auch die eine oder andere verdammte Messerstecherei stattfinden. Das spielt keine Rolle. Am Ende werden wir euch unverbrüchliche Treue schwören. Jedenfalls so lange, bis das Privatkabinett nur noch totes Fleisch ist oder ihr die Scheune schutzlos verlaßt.
    Doch genug davon." Ida zwang sich, etwas fröhlicher zu klingen. "Deshalb bin ich mit dieser alten Rostbeule hier auf Rekrutenfang gegangen, alles klar? Was ist los, seid ihr schon stubenrein geworden?"
    "Ach was, Mädel", winkte Kilgour ab. "Das ist nicht gesund. An einem Ende trinken, aus dem anderen pinkeln, damit hält man das System in Schuß."
    "Du wirst hier überhaupt nicht auffallen", sagte sie. "Gieß die Tassen noch einmal voll, Admiral.
    Ach, mir gefällt's wieder richtig gut bei euch! Einen verfluchten Garde-Admiral als Kellner!"
    Sten bediente sie. "Es macht mir nichts aus, dich zu bedienen, Ida. Apropos: doppelt gedankt. Einmal, weil du dich um unser Geld gekümmert hast... und jetzt für das hier."
    Ida und Alex leerten die Gläser auf einen Zug.
    Sten nippte lediglich an dem seinen. Ida zog die Stirn kraus.
    "Ich kann nicht lange bleiben", erläuterte er. "Ich muß selbst noch eine kleine Reise antreten."
    "Und wo, Admiral, steht in den verdammten Vorschriften geschrieben, daß man nicht mit einem elenden Kater reisen darf?"
    Sten überlegte. Nein, das stand nirgendwo.
    Also reiste er mit einem elenden Kater.

Kapitel 29
    Sten kam mit doppelter Tarnung auf der Erstwelt an: mit einer bläulich verfärbten Narbe und einer unmöglichen Aufgabe.
    Die Narbe war ein gutartiger Parasit, den man in seine Gesichtshaut transplantiert hatte. Sie war fast zwei Zentimenter breit, und schlängelte sich in kunstvollem Zick-Zack über seinen Schädel, vom Augenwinkel bis hinunter zum Kinn. Auch das gehörte wieder zur Lehre des "Great Lorenzo": die einfachste Verkleidung ist immer die beste, eine, die auch bei kräftigem Gegenwind nicht davongeblasen wird. Jeder, der Sten ansah, achtete nur auf die schreckliche Narbe, auch wenn er sich
    vorgenommen hatte, höflich zu sein. Sten hatte diesen Trick schon in mehreren Versionen angewandt - von einer Säufernase über eine Halbglatze bis zu einem einfachen, komplett geschorenen Schädel. Es hatte fast immer sehr gut funktioniert.
    Stens Hauptsorge bestand darin, daß der Parasit, nachdem sie beide die Erstwelt wieder hinter sich gelassen hatten, seiner neuen Heimat den Vorzug geben könnte. Kilgour beruhigte ihn.
    "Mach dich nicht verrückt, Junge. Und wenn's wirklich so weit kommt, kriegst du einfach von uns eine Augenklappe und kannst immer noch bei den Piraten anheuern."
    Die unmögliche Aufgabe war genauso simpel.
    Wahrheit: Gegen Ende der Tahn-Kriege war ein gewisser David Rosemont auf der Erstwelt aufgetaucht. Ein auffälliger Unternehmertyp, mit lauter Stimme und einem ebenso geräuschvollen Lebensstil, der seine neueste Geschäftsidee verkündete. Er baute Imperiale Raumschiffe, und da insbesondere die kleinen, schnittigen Einsatzschiffe, in Luxusyachten um. Obwohl die Voraussetzungen absurd waren, blühte Rosemonts Geschäft.
    Anderthalb Minuten lang.
    Das Betrugsdezernat der Erstwelt meldete Interesse an Rosemonts Firma an - aber da sich nicht einmal eine einzige Yacht auftreiben ließ, sah das Ganze nach einem ausgemachten Schwindel aus.
    Plötzlich war Rosemont verschwunden und
    hinterließ ein leergeräumtes Konto sowie ein Lagerhaus mit drei Einsatzschiffen. All das entsprach der Wahrheit.
    Der etwas mitgenommene, aber freundliche, durch eine schwere Narbe entstellte Mann erschien auf der Erstwelt.
    Falsch: Sein Name war Elijah Braun. Sten/Braun war ein amtlich beglaubigter Privatdetektiv, der für ein juristisches Unternehmen arbeitete, das

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