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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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harte Lektion. Eine, die man eigentlich besser gar nicht lernen sollte, ehrlich gesagt.
    Und jetzt gehst du an deine Aufgabe. Ich schätze, daß noch mehr als genug Blut fließen wird. Wirst ausreichend Gelegenheit haben, bei deinen Vorgesetzten angenehm aufzufallen - oder bei deinem Boß, wenn's dir darum geht. Abtreten."
    Als sie draußen war, seufzte Kilgour schwer.
    "Jesus am Krückstock", dachte er. Er hörte sich langsam an wie ein väterlicher Command Sergeant Major. "Du wirst alt, Kilgour. Richtig alt ..."
    Zuerst hielt Sten den Abstecher zur Erstwelt lediglich für einen weiteren brandgefährlichen Auftrag. Er mußte drei Aufgaben erledigen: mehr Informationen über den Auftragsmord an dem Pressemogul Volmer beschaffen, als Haines geliefert hatte; schriftliche Beweise des ersten - Fragezeichen
    - Treffens der Verschwörer auf der Erde; und die Beantwortung der Frage, ob es noch ein weiteres Treffen gegeben hatte, bevor Chapelle eingesetzt wurde. Zusätzlich, allerdings als untergeordnetes Ziel, wollte er herausfinden, ob mehr an der Chapelle-Führung-Sullamora-Verbindung dran war als bislang bekannt, obwohl Mahoney der Meinung war, das sei ziemlich unwichtig.
    Bis jetzt hatte er einen erstklassigen Null-Job erledigt. Haines hatte tatsächlich keine weiteren Informationen über Volmer oder den "Selbstmord"
    seiner Mörder. Sie gab offen zu, in dem Fall nicht weiter nachgebohrt zu haben - er war eindeutig politisch. Die Leute waren immer dann abgetaucht, wenn die Polizei zu unbequeme Fragen über Politiker stellte. Jedenfalls, fügte sie hinzu, denke sie auch nicht, daß da noch viel zu holen sei, zumindest nicht, solange das Privatkabinett nicht abgesetzt, und, hoffentlich, verurteilt worden war.
    Erste Null.
    Was die Zusammenkunft auf der Erde anging, befand sich Sten in einem vollständigen Vakuum.
    Soweit er beurteilen konnte, hatte es keinen Kontakt zwischen den Mitgliedern des Privatkabinetts gegeben, bevor sie irgendwie, durch reine Telepathie, gespürt hatten, daß es nun an der Zeit war, sich in Sullamoras Jagdhütte
    zusammenzufinden. Das war alles, was aus den offen zugänglichen und den regierungsinternen Archiven, in die Haines vorsichtig ein Auge geworfen hatte, hervorging. Kilgour hatte recht behalten - das Privatkabinett war schlau genug, alle Schriftstücke zu zerstören, aber nicht schlau genug, Ersatz dafür zu beschaffen. Interessant.
    Normalerweise wäre das genug für den
    Geheimagenten Sten gewesen, um der Sache weiter nachzuspüren. Aber als Gerichtsdiener versuchte er, sich innerhalb der ihm gesteckten Grenzen und Bedingungen zu bewegen.
    Zweite Null.
    Was seine Nebenuntersuchung anging, so hatte er eine Villa entdeckt, die kurz vor Chapelles Verschwinden von einem Pensionär namens General Colonel Suvorov angemietet worden war.
    "So einer von einer Pionierdivision oder Bataillon oder wie das heißt", berichtete der Makler. Suvorov war jedoch richtig, daran konnte sich der Makler genau erinnern, auch daran, wie er gekleidet und wie hoch seine Prozente gewesen waren. "Kräftig gebaut", meinte er. "Ach ja. Eine Narbe am Hals."
    Er wußte nicht mehr, auf welcher Seite. "Dürfte ich vielleicht fragen, warum Sie das wissen möchten, Sr.
    Braun?"
    "Beweise dafür, daß es sich hier nicht um den Vater handelt, den mein Klient sucht. Vielen Dank, daß Sie mir Ihre Zeit geopfert haben."
    Verdammt große Sache. Ein raffinierter Dealer, der es verstand, bei seinen Geschäften die heimlichen Ängste der Reichen auszunutzen. Soviel war ihnen bereits bekannt. Name: falsch. Statur?
    Wer konnte das schon genau sagen? Die Narbe?
    Wahrscheinlich genauso unecht wie die von Sten.
    Etwas mehr als eine dritte Null. Aber nicht viel.
    Das zweite Treffen? Er fand keine Hinweise darauf, daß sich das Privatkabinett vor dem Mord noch irgendwo anders als in den offiziellen Geschäftsräumen zusammengefunden hatte. Er nahm nicht an, daß sie so dumm gewesen waren, den Tod des Imperators in diesen Räumen, von denen sie annehmen mußten, daß sie verwanzt waren, zu planen. Aber waren sie so gut, eine Verschwörung in die Wege zu leiten, die sich nach dem ersten Anstoß automatisch abwickelte? Niemand, nicht einmal Sten, war dazu in der Lage. Aber wo war der Beweis?
    Vierte Null. Bis jetzt.
    Sten wünschte sich, Haines wäre nicht verheiratet und das frei in der Luft schwebende Wohnboot immer noch für sie beide da, zwei Flaschen Champagner und der Stecker aus dem Vid gezogen.
    O Mann. Ein bißchen Ruhe und Frieden

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